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Sassinak

Sassinak

Titel: Sassinak Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Moon
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Korridor breit und bot leichten Zugang für die eigenen Angriffsvehikel der Marines, wenn diese hier beladen wurden.
    »Sie können wirklich teuflisch viel Schaden anrichten«, sagte Arly und atmete schneller, während sie zusah.
    »Sie werden teuflisch viele Treffer einstecken müssen«, sagte Sass. Die erste Kapsel kam um die Ecke, klappte auf und spie ein Dutzend bewaffneter Angreifer aus, die sich zu beiden Seiten an die Schotts preßten. Inzwischen erreichten die letzten Kapseln des Begleitschiffs die Andockbucht. »Und es wird nicht lang dauern, bis sie sich fragen, warum es niemand bemerkt zu haben scheint …«
    Ein wildes Getöse übertönte ihre Worte, bis der Kommunikationsdienst es dämpfte. Der Feind sollte annehmen, daß die beschädigten Sensoren endlich reagierten und daß die ahnungslose Mannschaft der Zaid-Dayan erst jetzt die Invasion bemerkte. Auf dem Monitor rollte die erste Angriffskapsel mit nun geschlossener Besatzungsluke um die Ecke und feuerte einen Schuß in den Korridor rechts von ihr ab. Dieser Schuß wurde von den Sperrfeuerspiegeln reflektiert, die man zu diesem Zweck aufgestellt hatte, und zertrümmerte den Geschützturm der Kapsel. Sie rollte weiter, doch als sie eine Markierung auf dem Deck überquerte, öffnete sich von unten eine Luke, und eine Sprengladung riß ihr ein Loch ins Gehäuse. Sassinak konnte auf dem Monitor beobachten, wie sich die Besatzungsluke einen Spaltbreit öffnete und dahinter gepanzerte Gliedmaßen durcheinander fuchtelten, als die Überlebenden im Innern sich zu befreien versuchten. Einer nach dem anderen wurden sie von Scharfschützen der Marines ausgeschaltet, die aus Schießscharten in den Korridor feuerten. Inzwischen hatten sich die zweite und die dritte Kapsel geöffnet und entließen einen Teil ihrer Besatzung. Die zweite rumpelte dann zur Ecke und bog nach links ab.
    »Ganz schön dämlich«, kommentierte Arly, die schon etwas weniger blaß schien. »Sie sollten eigentlich merken, daß wir beide Enden decken.«
    »So dämlich sind die gar nicht.« Sassinak streckte den Finger aus. Die feindliche Angriffskapsel, die schneller und ohne zu feuern fuhr, versuchte einen Vorstoß bis ans Ende des Korridors. Mit genug Schwung konnte sie mehrere Fallen auslösen und den Kapseln hinter ihr den Weg freiräumen. Der ersten Ladung gelang es zwar, sie abzubremsen, aber nicht, sie aufzuhalten, und selbst nach der zweiten Explosion an einer Kette kroch sie weiter durch den Gang auf den Sperrfeuerspiegel zu. Dieser glitt beiseite, um eins der eigenen Angriffsvehikel der Marines zu enthüllen, das dem Eindringling den Geschützturm wegschoß, bevor er auf das Verschwinden des Spiegels reagieren konnte. Ein weiterer Treffer zerschmetterte es zu einer nahezu flachgedrückten Masse.
    »Das ist das letzte Mal, daß ich mich über die zusätzliche Masse auf dem Truppendeck beschwere«, sagte der Ruderoffizier. »Ich hab’s immer für eine dumme Verschwendung gehalten, aber ich habe auch nie für möglich gehalten, daß wir einmal an Bord ein Feuergefecht führen würden.«
    »Es ist noch nicht vorbei«, sagte Sass, die den Monitor im Auge behalten hatte, der die Andockbucht selbst zeigte. Drei weitere Angriffskapseln waren eingedrungen, und die vorderste bewegte sich gerade auf die Innenluke zu. »Wir werden noch einiges an Ladung verlieren, bevor das erledigt ist.« Noch während sie sprach, glitten hohe Zugangsluken in den Schotts der Andockbucht auf und legten die Batterien frei, die im Fall eines feindlichen Überfalls Feuerunterstützung bereitstellten. Die Waffen waren in aller Eile ummontiert worden, um mit Ladungen in die Andockbucht zu schießen, die so berechnet waren, daß sie nur den Inhalt der Bucht sprengten – nicht aber diesen Quadranten des Kreuzers. Dennoch konnten auf der Brücke alle die Erschütterung durch ihre Fußsohlen spüren, als die großen Geschütze die Kapseln der Angreifer in Fetzen schossen. Von den Besatzungen von fünf Kapseln entkam niemand, aber die vorderste schaffte es, einige Insassen in den Korridor aussteigen zu lassen, wo sie sich den Überlebenden aus den ersten drei Kapseln anschlossen.
    Mit erschreckender Geschwindigkeit teilte sich diese Gruppe in Mannschaften auf und verschwand aus dem Sichtbereich des Monitors. Sassinak schaltete sich durch die über den Quadranten verteilten Monitore und wurde Zeuge einiger unzusammenhängender Szenen: hier graue Kampfpanzer, die durch die Korridore liefen, dort Blitze aus Waffenläufen.

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