Satan - Retter der Welt
seine Hände zu reiben, Wärme in die Knochen zu massieren. »Der alte Herzog von York hatte zehntausend Männer, Sir. Wussten Sie das?« »Ich kann dich befreien, Loki. Ich werde dich freilassen.« »Warum sollten Sie das tun, Mister Lucifer, warum sollten Sie das tun? Ich bin nur ein tatteriger alter Mann, Mister Lucifer. Ich habe kein Zuhause, keine Familie, nicht einmal einen Hügel, den ich mit meinen zehntausend Mann hinaufmarschieren könnte. Warum ... warum sollten Sie das tun?«
»Ich werde dich freilassen, wenn du mir sagst, an wem Brian sich rächen will.«
»Oh, das, das ist doch klar, was für eine dumme Frage, und dabei sind Sie doch ein so netter junger Mann.« »Sag es mir, Loki. Ich werde dich freilassen.« »Jehova natürlich. Der große Bruder Jehova, der kleine Jehova, der große Jehova, Jehova der mittlere. Jehova, Größe fünfzig, Schuhgröße elf, Maße eins achtzig...«
»Warum? Warum will er sich an Jehova rächen?«
»Religion ist scheiße, Junge, ich sag's dir, lass die Finger davon - mittlere Größe, durchschnittliche Maße, normaler Farbton...«
»Loki! Hör mir zu!«
Lokis Augen Huschten an Sam vorbei, und ein Grinsen überzog sein Gesicht »Brian, ist dieser Mann nett?«
Sam drehte sich um und langte nach seinem Dolch. Die Faust traf ihn am Kinn, und er taumelte zurück und ging zu Boden. Tinkerbell ragte über ihm auf, dunkel in jedem Sinne, mit einer Axt in der Hand. Sam versuchte wegzukriechen, aber Tinkerbell setzte einen Fuß auf Sams Brust und drückte ihn zurück. Sam hob die Hände, um Magie herbeizurufen, und erstarrte, als die Axt durch die Luft zischte. Er schloss die Augen.
Aber der Tod kam nicht. Sam machte die Augen wieder auf und fragte sich, ob das eine so gute Idee gewesen war. Die Axt hing eine Handbreit über seinem Hals. Sein Herz raste, sein Magen rebellierte. Er hörte Loki sagen: »Oh. Dann ist er nicht nett?«
Tinkerbells Augen wichen nicht von Sams Gesicht. »Er ist nett, Großpapa. Er ist nur ein bisschen übereifrig.« Zu Sam sagte er: »Wir hätten nicht nach Asgard kommen sollen. Ihr hättet es mir sagen können. Ich hätte es Euch ausgeredet.«
»Wenigstens halte ich dich in Schwung«, antwortete Sam, ohne den Blick von der Axt zu wenden.
»Gehen wir.«
»Schon?«, fragte Loki. »Du bist gerade erst gekommen! Leiste Großpapa noch ein bisschen Gesellschaft.«
Sam kniff die Augen zusammen. »Ein Sohn der Nacht, nicht ein Sohn von Chaos«, hauchte er. Die Axt senkte sich ein bisschen weiter, doch Sam ignorierte sie. »Kein Wunder, dass du mich über deine Herkunft angelogen hast. Dein Großvater hat Baldur ermordet«
»Und er hat dafür gebüßt.«
»Du hast Anhänger bei den Ashen'ia, so viel hat mir der Meister erzählt. Du hast sie hierher geführt. Du hast die Wachen ausgeschaltet, alle getötet, aber deinen Großvater am Leben gelassen. Weil du ihn befreien wolltest?«
»Er hat genug gelitten«, sagte Tinkerbell mit zusammengebissenen Zähnen.
»Du brauchst mich, um die Bannzauber zu zerstören.«
»Ja.«
»Dann ist das mit der Axt vielleicht keine so gute Idee.«
Tinkerbell lächelte. »Die Axt wird Euch nicht umbringen, Lucifer. Sie wird Euch eine Woche lang in eine regenerative Trance versetzen, nachdem ich Euch die Kehle aufgeschlitzt habe, und wenn Ihr aufwacht, ganz kalt und verstört und ausgelaugt, werde ich Euch wieder die Kehle aufschneiden. Und wenn Ihr wieder aufwacht, werde ich Euch wieder töten und wieder und wieder, denn das ist der Vorteil, den Ihr als Weltenwandler habt. Ihr könnt leiden, aber Ihr sterbt nicht so einfach.«
»Ich würde ihn trotzdem befreien«, sagte Sam rundweg. »Jetzt gleich.«
»Nein. Nicht jetzt. Noch nicht.«
»Warum?«
»Er hat Uranos sein Blut gegeben. Das ist die Art von Band, das die Zeit nicht zerreißt. Wenn Ihr ihn jetzt befreien würdet, wäre es Uranos, nicht Loki, der aus dieser Zelle käme.«
Sam überlief es eiskalt. Tinkerbell lächelte traurig und nickte ganz leicht. »Damit das Band zerrissen wird, muss Uranos sterben. Damit Uranos stirbt, muss er von jemandem befreit werden, dem er vertraut. Von Seth, um genau zu sein. Damit Seth glaubt, dass er das Richtige tut, muss er auf Gegenwehr stoßen, wenn er versucht, Uranos zu befreien. Denn sonst würde er nicht glauben, dass er aus eigenem Antrieb handelt und nicht etwa nach
Chronos' Plan. Für die nötige Gegenwehr sorgen die Ashen'ia. Die Ashen'ia werden sterben. Uranos wird freikommen. Ihr werdet ihn vernichten. Das Band
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