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Satans Erbe (German Edition)

Satans Erbe (German Edition)

Titel: Satans Erbe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maylynn
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sollte, deswegen hatte er sich am Nachmittag schlafen gelegt, um für die kommende Nacht absolut fit zu sein. Kiruscha würde ihm zeitig Bescheid geben. In Rufbereitschaft würden sich auch Ahriman und Arno halten, die genaue Instruktionen bekommen hatten, welche Dinge gebraucht werden könnten und wo sie zu finden waren. Lisa war zufrieden. Sie fühlte sich kräftig, auch noch, als die Wehen regelmäßiger wurden und die Schmerzen anhaltender.
    Kiruscha war ebenfalls zufrieden. »Eine so tolle werdende Mami, so tapfer und gelassen. Und so jung …«, gurrte sie aufs Neue. »Das werden richtige Prachtmädchen, wie die Mutter.«
    Bei der nächsten Untersuchung gegen 22 Uhr stellte sie fest, dass der Muttermund nun etwa fünf Zentimeter weit geöffnet war. »Es wird bald losgehen«, teilte sie Lisa mit und strich ihr eine Haarsträhne aus der Stirn. »Fühlst du dich gut?«
    »Ja«, hauchte Lisa und verzog das Gesicht, als sich eine erneute Wehe ankündigte. Mittlerweile war sie von Kiruscha an den Wehenschreiber angeschlossen worden, der neben der Wehentätigkeit die Herztöne der Babys wiedergab. Fasziniert lauschte Lisa dem leisen Piepen.
    »Zeit für ein entspannendes Bad, Kleine.«
    Mühsam kugelte sich Lisa auf die Seite. Ihr Bauch glich mehr einer Melone denn je. In den letzten Stunden hatte sich der Ball deutlich nach unten geneigt. Beim Aufstehen hielt sie die Hände unter dem Ansatz verschränkt, um das Gewicht auszubalancieren.
    Nebenan im Bad empfing sie wohlig temperiertes Wasser. Nachdem sie in die Wanne geglitten war und sich ausgestreckt hatte, begann Kiruscha, ihr den Bauch zu massieren. Das tat gut. Fast wäre sie in der Wanne eingeschlafen, wäre da nicht eine Kleinigkeit, besser gesagt, zwei Kleinigkeiten gewesen, die sie energisch wieder zum Wachsein riefen.
    Nach dem Bad untersuchte Kiruscha sie erneut. Die Öffnung des Muttermundes hatte sich auf acht Zentimeter ausgedehnt. Lisa rutschte schwerfällig auf ihr Bett, das schon mit Laken abgedeckt war.
    Auf einem Tisch daneben lag alles bereit, was Kiruscha für die Entbindung benötigte.
    Kaum ruhte Lisa in einer halbwegs bequemen Position, fühlte sie, wie sich etwas Warmes zwischen ihren Beinen ergoss. »Kirusch…«, setzte sie an, weiter kam sie nicht. Der Schmerz erwischte sie unerwartet. Sie keuchte und krampfte die Fäuste ins Laken.
    Kiruscha handelte schnell und professionell. Sie gab den vor der Tür wartenden Männern auf, Benni zu wecken, der in kürzester Zeit ins Zimmer gestürzt kam. Er trug einen OP-Kittel und Mundschutz. Sie bedeutete ihm, es ihr gleichzutun, sich die Hände zu desinfizieren und in sterile Latexhandschuhe zu schlüpfen.
    Lisa hatte sich etwas entspannt, aber die Wehen kamen jetzt regelmäßig im Abstand von ein bis zwei Minuten.
    »Es geht los, Lisa.«
    Sie nickte.
    »Du weißt noch alles, was ich dir beigebracht habe?«
    Lisa biss die Zähne zusammen und nickte erneut.
    Kiruscha hob ihre Schenkel an, drehte sie in die richtige Lage und positionierte die Speziallampe. Benni stand neben ihr, streichelte Lisas Arme, ihren Bauch und tupfte ihr den Schweiß vom Gesicht. Sie spürte, wie die Ärztin ihr den Po anhob, etwas darunterschob und sie erneut untersuchte. »Ich gebe dir die Betäubungsspritzen, Kleine«, vernahm Lisa wie durch einen Nebel. »Die Austreibungsphase beginnt. Du musst jetzt tapfer sein, Lisa, hörst du? Und fleißig mitarbeiten, so wie ich es dir erklärt habe.«
    Lisa prustete. Sie unterdrückte einen Aufschrei, hob den Kopf, um über ihren Bauch hinwegsehen zu können, was ihr nicht gelang. Die erste Presswehe setzte ein. Der Schmerz übermannte sie, aber sie zog sich an ihren Gedanken hoch. Sie presste, wie es ihr gesagt wurde. Raum und Zeit wurden für sie zu einem zähen Universum, durch das sie nur mühsam mitbekam, was sich um sie herum abspielte. Dennoch schaffte sie es, der wie aus weiter Ferne kommenden Stimme von Kiruscha Folge zu leisten. Sie presste, hielt inne, atmete, hechelte, holte Luft, presste, hechelte, presste. Die Welt stand still.
    »Gut so, meine Kleine, du hast es bald geschafft. Ich kann das Köpfchen bereits sehen.«
    Verschwommen erkannte Lisa das Bild im Spiegel, das ihre Vagina zeigte und ein Köpfchen mit dunklem Haarflaum. Aufatmend ließ sie sich zurücksinken.
    »Komm jetzt, Lisa, press ein letztes Mal.«
    Lisa presste und fühlte, wie der kleine Körper aus ihr hinausglitt. Sekunden später hörte sie einen wütenden Schrei und dann hielt sie das Baby in den

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