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Satans Erbe (German Edition)

Satans Erbe (German Edition)

Titel: Satans Erbe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maylynn
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sie nicht verdunsten konnte. Der erste Teil meiner Aufgabe war erfüllt und ich war dem Ziel so nahe wie nie zuvor – nichts und niemand durfte mir noch dazwischenfunken.
    Das Pergament!
    Die Worte standen bei Tag und bei Nacht vor meinen Augen geschrieben.
    Alle 666 Jahre öffne ich das Tor zu meinem Reich, um meine gefallenen Engel zu erretten, indem sie mir Beweis bringen …
    … indem sie mir Beweis bringen für ihre Unschuld, indem sie mir die Treue erweisen durch die unbefleckten Tränen ihres eigen Fleisch und Blut, durch die Hingabe ihrer keuschen Söhne oder Töchter, um mir ihre wahre Liebe zu zeigen zum satanischen Feste am dritten Tage des Erntemonats.
    Ich sehnte den 3. August 1998 herbei wie keinen anderen Tag meines Lebens.
    Das schmatzende Geräusch der herausgleitenden Nachgeburt brachte mich in die Realität zurück. Ich musste mich zusammenreißen. Das Blut floss in Strömen. Kiruscha bemühte sich, die Blutung zu stoppen – vergeblich. Ihre Bewegungen wurden hektischer und nicht nur mir war klar, dass hier einiges aus dem Ruder lief.
    Arno mit Elisa in den Armen, wurde mit jedem Blutschwall, der aus seiner Tochter herausquoll, blasser. Er legte das Baby unsanft in ein Körbchen und verließ fluchtartig den Raum. Elisa fing augenblicklich an zu brüllen. Arno ließ die Kellertüren offen stehen und Sekunden später hörte ich sein Motorrad aufheulen.
    Benni stand zur Salzsäule erstarrt neben Lisas Bett, die Hände triefend vor Blut vor sich ausgestreckt und stammelte Unverständliches. Ich musste ihn beiseitestoßen, damit er Kiruscha nicht im Weg war, die inzwischen jegliche Autorität verloren hatte. Schweiß lief ihr über das Gesicht, das etliche rote Streifen ihrer blutbeschmierten Hände zierte. Ihr T-Shirt klebte unter dem OP-Hemd am Oberkörper und ich sah ihre spitzen Brüste hervorstechen. Augenblicklich regte sich etwas in meiner Hose, aber mein Kopf blieb klar.
    »Wir brauchen einen Krankenwagen. Sofort!« Energisch schob ich Benni auf das Bett zu. »Los, hilf mir.«
    Ich riss das Laken unter der Matratze hervor, warf es seitlich über Lisa, griff darunter und hob sie hoch.
    »Nein!«, rief Kiruscha. »Du darfst sie nicht …«
    »Ich!«, ich starrte sie hasserfüllt an, »Ich, Ahriman, kann und werde alles tun, damit mein Baby überlebt!« Ich drückte Kiruscha mit der schlaffen Lisa auf den Armen beiseite und warf einen Blick auf Benni, der nicht mehr in dieser Welt zu sein schien. Kiruscha zischte ich zu: »Wenn Elisa was passiert, bist du die Nächste! Du bleibst hier im Keller!«
    Ich atmete durch. Mir blieb nicht viel Zeit zum Nachdenken, doch der Gedankenblitz, den ich gehabt hatte, war genial.
    »Benni! Nimm Elena! Geh vor und halt mir die Türen auf.« Meine Stimme war scharf wie ein Peitschenknall und zeigte Wirkung. Benni gehorchte wie ein Roboter. Ich hastete mit Lisa das geräumige Untergeschoss entlang, die Treppe nach oben, immer Benni hinterher. Ich bettete Lisa mit dem Laken auf die Chaiselongue im Wohnzimmer, glättete es einigermaßen, nahm Benni das tote Baby ab und legte es auf ihre Brust. Meine Gedanken überschlugen sich auf dem Weg zurück in den Keller. Elisa ging es gut. Elisa ging es gut. Ich brauchte nur Elisa. Elena war egal! Lisa auch!
    Kiruscha saß in der hintersten Ecke des Bunkers und drückte Elisa an sich, die leise vor sich hinschmatzte.
    Die benutzten Tücher, die Schale mit der Nachgeburt, die Schere, eine Schüssel mit Wasser – ich schnappte mir, was ich tragen konnte und raste wieder nach oben. Gezielt verteilte ich die Sachen im Wohnzimmer und es gelang mir, den Raum binnen Sekunden aussehen zu lassen, als hätte Lisa hier entbunden. Ihr Blut rann an der Seite der Couch hinunter und bildete bereits eine Lache auf dem Teppichboden. Ich bugsierte Benni neben Lisa in einen Sessel. »Hast du angerufen?«
    Benni sah mich an, aber sein Blick war völlig verständnislos.
    Mein Gefühl sagte mir, dass keine zehn Minuten seit dem Einsetzen der Komplikationen vergangen waren. Das Baby auf Lisas Brust bewegte sich leicht auf und ab. Lisa, das zähe Biest, atmete noch, doch ich bezweifelte, dass sie es schaffen würde.
    Sekunden später ließ ich in der Diele den Telefonhörer auf die Gabel sinken. Mir blieben knapp drei Minuten, bis der Krankenwagen eintreffen würde. Ich sah ins Wohnzimmer. Benni stellte kein Problem dar, stocksteif kauerte er im Sessel. Ich stürmte in den Keller.
    Unten verlangsamte ich mein Tempo und stoppte vor Kiruscha und

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