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Satans Erbe (German Edition)

Satans Erbe (German Edition)

Titel: Satans Erbe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maylynn
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Abend. Ich liebe dich, Martha.«
    In mir kam keine Panik auf, nur weil Kiruscha und John jetzt im Bilde darüber waren, dass ich der Vater der Babys war. Mir war sonnenklar, ich würde auch mit dieser Lage fertig werden, es gab Schlimmeres und außerdem hatte ich immer die beste Unterstützung. Mit dieser konnte ich gar nicht fehlen. Ich hatte mich mein gesamtes Leben auf solche unvorhersehbaren Situationen vorbereiten müssen. Genüsslich leckte ich mir über die Lippen, grinste und sah zu, dass ich unbemerkt aus der Garage kam. Eine hervorragende Idee formte sich bereits in meinem Kopf.
    Ich besuchte Lisa, die mir gleich zwei reine Wesen für meinen Zweck schenken würde, vergewisserte mich, dass Benni und Arno noch stritten, legte einen Zettel auf den Küchentisch, dass ich zu Jörg fuhr und stapfte mit meinem dicken Mantel durch den frisch gefallenen Schnee.
    Der Käfer hatte eine Puderzuckerglasur und erinnerte mich unvermittelt an die Lieblingspralinen meiner Mutter. Ich holte aus und traf mit der Faust meinen Kiefer mit voller Wucht. Danach ging es mir besser. Ich schloss den Kofferraum auf und grinste zufrieden, als ich die schwere Kiste unter der Wolldecke hervorwuchtete. Das Grinsen tat zwar weh, aber Züchtigung linderte Schmerzen. Wer das nicht kapierte, würde nie aufhören zu jammern. Ich zog einen Schlüssel aus der Jeanstasche und öffnete das Sicherheitsschloss. Meine Augen weideten sich an dem Anblick der kostbaren Sammlung: Zwei Schlagringe, vier reißfeste Nylonseile, verschieden lange Messer, ein Lappen als Knebel, eine Daumenschraube, mein Schlagstock, der schon vorzügliche Arbeit als Dildo geleistet hatte, meine Lederhandschuhe und mein ganzer Stolz, eine Folterbirne. Ich würde mir noch situationsbedingt überlegen, ob ich John damit den Kiefer brechen oder den Anus überdehnen würde. Ich lachte auf und erfreute mich an dem Gefühl, das die Kasteiung meiner rechten Gesichtshälfte verursachte. Das würde eine Party! Ich streckte den Rücken, klappte Deckel und Kofferraum zu und setzte mich ins kalte Innere des Wagens.
    Zu dem Treffen heute Abend würde der liebe John leider nicht erscheinen. Und auch sonst nie mehr, auf ewig, hehehe. Arme, fette Martha. Sie konnte froh sein, dass er ihr den Namen nicht am Telefon verraten hatte … es sei denn, ich hatte das Glück, dass John gleich zu ihr und nicht erst zu sich nach Hause fahren würde.
    Ich feixte. Aber nein, ich war doch kein Unhold!
     

76.
     

Villa Felthen
Interlaken, Schweiz
7. Januar 1985
     
     
    H eute war es so weit. Es war drei Wochen vor dem errechneten Geburtstermin, aber es kam nicht unerwartet. Lisa hatte es gespürt, seit in der Nacht das Ziehen im Rücken eingesetzt hatte. Zuerst lag sie eine Weile wach und versuchte, sich abzulenken. Als die Schmerzen in regelmäßigen Abständen erneut auftraten, rief sie leise nach Kiruscha, die sofort an ihr Bett geeilt kam. Lisa war froh, dass die Ärztin ihr so viel über die Entbindung erzählt hatte. Gemeinsam hatten sie Atemtechniken geübt, verschiedene Entspannungsübungen gemacht und den Ablauf genauestens besprochen. Es war Lisa klar, die Entbindung würde einige Stunden dauern, zwischen 10 und 20 hatte Kiruscha vermutet.
    Aber noch war viel Zeit. Die Wehen kamen unregelmäßig in Abständen von 20 bis 30 Minuten und die Schmerzen waren erträglich. Lisa fasste sich in Geduld. Später, wenn sie stärker werden würden, würde Kiruscha ihr eine Lokalanästhesie verabreichen, zwei kleine Spritzen in die Scheide. Obwohl Lisa nicht wusste, was auf sie zukommen würde, war sie beherrscht und ruhig. Der Ungewissheit hatte sie die Freude auf ihre Babys entgegenzusetzen. Sie war zäh und hart im Nehmen und fühlte sich gut vorbereitet.
    So verlief der Tag für sie entspannt, während alle anderen im Haus umherirrten wie aufgescheuchte Hühner.
    Benni kam stündlich, brachte frisch gepresste Obstsäfte und verschiedene Leckereien. Lisa trank reichlich, aber die Speisen rührte sie nicht an. Gegen Mittag bat sie ihn, kein weiteres Essen zu bringen. Ahriman besuchte sie ebenfalls häufig. Er sah aus wie ein stolzer Gockel und sie hoffte, niemand außer ihr sah es ihm an. In einem unbeobachteten Moment flüsterte sie ihm zu, dass er daherkam wie der klassische nervöse Vater – und von da an hielt er seine Mimik streng im Griff. Lisa war zufrieden.
    Da die Ärztin ihr erklärt hatte, sie würde einen Helfer bei der Niederkunft benötigen, vereinbarten sie, dass Benni derjenige sein

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