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Satans Erbe (German Edition)

Satans Erbe (German Edition)

Titel: Satans Erbe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maylynn
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Auch Arno von Felthen hatte nichts mit dem Verbrechen zu tun, er hat sich nachweislich jahrelang im Ausland aufgehalten und ist erst am Tag vor dem Brand in die Schweiz zurückgekehrt. Man vermutete, dass er mit dessen Entstehung zu tun haben könnte, aber da der Keller vernichtet worden war und alle Leichen bis zur Unkenntlichkeit entstellt, mussten die Ermittlungen fast ergebnislos eingestellt werden.«
    Sibylle holte tief Atem.
    »Bis wir Bernhard entließen, erinnerte er sich an die Jahre seines Lebens, die er seine Nichte großgezogen hatte, nachdem seine Schwägerin und Lisas Zwillingsschwester bei tragischen Unfällen ums Leben gekommen waren. Kurz zuvor waren die Eltern der von Felthen Brüder einem Mord zum Opfer gefallen. Bernhard von Felthen blieb bei seinem Bruder, b…«
    »Moment, was sagten Sie da gerade?«
    »Wie bitte? Was meinen Sie?«
    »Zwillingsschwester? Lisa von Felthen hatte einen Zwilling?«
    »Das Mädchen starb 1974 bei einem Unfall. Deswegen …«
    »Moment, Moment. Kann es nicht sein, dass Lisa auch Zwillinge geboren hat? Es ist in Zwillingsfamilien nicht unüblich …«
    »Bitte, was?«
    »Das tote Baby. Lisa hat möglicherweise Zwillinge zur Welt gebracht. Das zweite Kind ist Elisa.«
    »Das wäre unglaublich!« Sibylle keuchte. »Warum würde das niemand wissen?«
    Der Bär versank in Gedanken und auch Sibylles überschlugen sich. Was für eine abenteuerliche Geschichte. Konnte da etwas Wahres dran sein?
    »Wir müssen Bernhard von Felthen ausfindig machen. Er scheint der Einzige, der zur Auflösung des Rätsels beitragen kann.«
    Sibylle nickte. »Und niemand – am allerwenigsten Elisa   – darf von unseren Vermutungen erfahren. Nicht, bis wir sichere Erkenntnisse gewonnen haben.«
    Der Bär brummte zustimmend. »Wo fangen wir an? Haben Sie eine Idee?«
    Verlegen schüttelte Sibylle den Kopf.

83.
     

Georgetown, Guyana / Interlaken, Schweiz
1. – 3. August 1998
     
     
    A rnos Blick fiel durch die Badezimmertür auf das Bett im Hotelzimmer, wo sich die vollbusige Latinobraut rekelte. Eine war wie die andere, aber keine war wie Petra. Wie sie heute ausschauen würde?
    In seinen Augen war Petra nie gealtert. Tausende Male hatte er sich ausgemalt, wie sie mit 35 ausgesehen hätte oder heute, mit 50. Er konnte es sich nicht vorstellen. Wäre er bereits Großvater? Du bist Großvater! Hast du das vergessen?
    Beschämt schloss er die Augen. Elisa war für ihn nie zu seiner Enkelin geworden. Er hatte sie ein einziges Mal besucht, da war sie etwa drei. Oder zwei? Er wusste es nicht mehr. Umso besser wusste er mittlerweile, was er ihr angetan hatte. Er hatte sie verlassen, hatte sie diesem Dreckspack überlassen, diesen Wahnsinnigen, Irren, Unmenschen, Psychopathen!
    Entschlossen zog er den Reißverschluss seines Waschetuis zu und wollte es einpacken, doch bevor er es in die halb volle Reisetasche steckte, zog er seine Hand zurück. Wozu Gepäck mitnehmen? War er sich immer noch nicht sicher, was sich seit Jahren in seiner Villa abspielte?
    Übermorgen war der dritte August. Ein weiteres satanisches Fest, an dem Mädchen zwischen einem und siebzehn Jahren missbraucht wurden. Unfassbar! Wusste er es wirklich erst seit der Fernsehdokumentation? Ahnte er nicht viel länger, was da in seinem Haus ablief? Er wollte sich das deutliche ›Doch‹, das sein Unterbewusstsein ihm zur Antwort gab, nicht eingestehen.
    Im Fernsehen hatten sie berichtet, dass Hunderte, wenn nicht Tausende von Kindern, Mädchen und jungen Frauen jedes Jahr grausamen okkult-satanistischen Ritualen zum Opfer fielen; sie hatten berichtet, dass die Kultanhänger skrupellos Tiere und Menschen opferten, um ihre perversen Praktiken auszuführen. Das tabuisierte Thema betreffe jeden, denn jedermanns Nachbar könne dazugehören, jedermanns Kinder betroffen sein. Weltweit würde die Zahl der Anhänger schwarzmagischer und okkulter Kreise auf mehrere Millionen geschätzt. Der Kreis der Satanisten beging eine Vielzahl okkulter Festtage. Arno war entsetzt, als ihm bewusst wurde, welche Qualen die Opfer durchlitten. Es ging nicht um das Mittelalter, nicht um die Zeiten der Hexenverfolgung, sondern um das 21. Jahrhundert, das Hier und Jetzt. Er hatte sich nicht alle Daten merken können, aber das Treiben schwebte ihm bildhaft vor Augen. Da wurden Menschen verstümmelt, deren Blut getrunken, junge Mädchen und sogar Babys vergewaltigt. Es gab kaum Überlebende solcher Zeremonien und fand man dennoch welche, brachte man diese nicht zum

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