Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Satans Erbe (German Edition)

Satans Erbe (German Edition)

Titel: Satans Erbe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maylynn
Vom Netzwerk:
Familie.«
    »Elisa ist jetzt im Sanatorium Hardegg eingeliefert worden.«
    »Danke.«
    Die Sekretärin entfernte sich.
    »Elisa?« Martha legte so viele Fragen in dieses eine Wort, dass Benni ihr seine Hand entgegenstreckte, ihr vom Stuhl half und sie aufforderte, mit ihm nach Hause zu fahren.
     
    Martha verschlang das Manuskript wie Benni zuvor. Fünfzig Seiten in knapp zwei Stunden, die er geduldig wartete.
    »An vieles, was Ihr Bruder schreibt, erinnere ich mich. Die letzten drei Jahre, also von 1982 bis 85, habe ich nur zum Teil aus Johns Erzählungen mitbekommen.«
    »Ich weiß.«
    »Warum wurde Elisas Geburt verschwiegen und was ist danach passiert?«
    »Genau darüber grübele ich seit Monaten. Ich weiß es nicht.«
    »Ihr Bruder muss aber etwas herausgefunden haben. Er hat sein Leben geopfert und ist am Ende zum Mörder geworden.«
    »Ja, nur warum?« Benni traten Tränen in die Augen und Martha legte tröstend eine Hand auf seine.
    »Wer waren die Leichen, die von der Polizei identifiziert wurden, nachdem man Elisa fand?«
    »Arno. Und Ahriman. Man stellte fest, dass er mit bürgerlichem Namen Simon Förster hieß. Diese Frage hat er mir nie beantwortet …«
    Martha nickte gedankenverloren. »Sie wissen, Benni, dass ich ihn nie leiden mochte. Seien Sie nicht böse …«
    »Das bin ich nicht. Aber ich glaube bis heute nicht, dass Ahriman Elisa Böses angetan hat. Warum war er nur mit in diesem Keller?«
    »Für mich ist das offensichtlich, Benni.«
    »Ich kann es einfach nicht glauben. Da muss ein anderer Grund hinterstecken.«
    »Wer waren die anderen?«
    »Ein gewisser Jörg Berenz und seine Freundin Marianne van Rendern. Man fand heraus, dass sie bei einem Norbert Schwan in Münsingen gewohnt haben, der auch dabei war. Ein pensionierter Pfarrer.«
    »Die Namen sagen mir überhaupt nichts.«
    »Die beiden anderen waren ein Ralf Schneider und seine Freundin Birgit Nossbusch. Keiner der sechs Personen war polizeilich erfasst.«
    »Das ist mir ein Rätsel.« Martha schüttelte den Kopf. »Ich erinnere mich an das Medienspektakel, als man Elisa vor zwei Jahren fand. Sie haben sie in dem Hauseingang abgelegt, nicht wahr?«
    Benni nickte betrübt.
    »Ja, ich war zu der Zeit noch nicht wieder bei Sinnen.«
    »Sie haben das gut gemacht, Benni. Sie haben sie gerettet.«
    »Elisa wäre auch ohne mein Zutun gefunden worden.«
    »Vielleicht. Aber vielleicht wäre sie auch zurück in den Keller gelaufen, wer weiß …« Martha zupfte sich an einem langen Haar, das an ihrem Kinn wuchs. Benni musste unfreiwillig grinsen, aber er verbarg es, als Martha den Kopf hob und weitersprach. »Was ist aus Kiruscha geworden, der Ärztin?«
    »Auch das weiß ich nicht. Laut Arno war sie irgendwann nicht mehr da, aber er konnte den Zeitpunkt nicht festlegen, ab wann sie verschwunden sein musste.«
    »So hat ihr Bruder auch nicht alle Rätsel gelöst. Warum verschweigt er die Dinge, die er herausgefunden hat?«
    Bernhard griff stumm nach einem weiteren Blatt, das er unter seiner Schreibtischunterlage verborgen hatte, und gab es Martha.
    Die Wahrheit, Benni, die ich glaube, herausgefunden zu haben, ist zu schrecklich, um sie euch zu übermitteln. Wenn ich recht habe, werden sie alle dafür bezahlen. Ich werde sie umbringen.
    Falls nicht, würdest du das hier niemals zu lesen bekommen   – also sei sicher, dass sie getan haben, wofür sie von mir bestraft wurden. Ich hoffe, dass die grauenhaften Taten der Verantwortlichen für immer im Dunkel des Vergessens verborgen bleiben.
    Dir, lieber Benni, wünsche ich von ganzem Herzen, dass du deine Erinnerungen wiederfindest, aber gebe Gott, dass Elisa die ihren niemals erlangt.
    Martha schüttelte sich, von Schluchzern gepeinigt. »Was wollen Sie jetzt tun, Benni? Werden Sie das Manuskript weitergeben?«
    Benni wurde sich bewusst, dass er die Antwort schon eine Weile in seinem Kopf trug.
    »Ich weiß nicht, ob es Elisa helfen würde. Ich fürchte, es ist besser, wenn niemand, und schon gar nicht sie selbst, ihre wahre Identität erfährt. Arno hat viele Fehler in seinem Leben gemacht, aber er hatte auch in manchem recht. Womöglich ist es besser, wenn sich Elisa nicht erinnert. Ich werde jeden Tag beten, dass sie sich erholt und über die Vergangenheit hinwegkommt.«
    »Dabei werde ich Sie unterstützen, Benni. Wenn ich darf.«
    Benni nahm Martha in die Arme.

87.
     

Psychiatrische Privatklinik
»Sanatorium Hardegg«
Interlaken, Schweiz
23. Dezember 2008
     
     
    » N ein, bitte nicht

Weitere Kostenlose Bücher