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Satans Eulen

Satans Eulen

Titel: Satans Eulen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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die Eule unternahm. Und sie reagierte.
    Blitzschnell stieß ihr Kopf vor. Ein harter Rammstoß war das. Der Arzt war kaum schnell genug. Im letzten Moment zuckte seine Hand zurück, so daß der bissige Schnabel ihn verfehlte und in das Laken hackte. Wie scharf er war, erkannte Dr. Meldonen daran, daß das Laken aufgerissen wurde.
    Der Arzt hatte einen Fehler gemacht. Er hätte sich nicht vor das Bett hocken sollen. Durch die hastige Rückwärtsbewegung verlor er das Gleichgewicht und fiel zu Boden. Das gab der Eule natürlich Zeit, zu einer erneuten Reaktion.
    Sie breitete die Flügel aus.
    Dr. Meldonen erschrak, als er sah, welch eine Spannweite das Tier besaß. Er hatte schon Eulen gesehen, aber die hier übertraf an Größe alle anderen.
    Der spitze Schnabel zitterte, die Augen waren runde Kugeln in dem ansonsten flachen Gesicht, und Dr. Meldonen wußte, daß ihm nicht mehr viel Zeit blieb.
    Da griff das Tier schon an.
    Es war sehr schnell, wuchtete sich förmlich auf den Mann zu, und der Arzt kam gerade noch dazu, seine Arme hochzureißen, so konnte er wenigstens sein Gesicht schützen.
    Der Schnabel traf ihn nicht. Dafür bekam er einen Flügelhieb mit. An der Aufprallwucht merkte er, wieviel Kraft in dem Flügel steckte. Der hätte ihn glatt zu Boden geschmettert, bei einer vollen Trefferwucht. So bekam Meldonen noch eine Galgenfrist und konnte wieder auf die Beine kommen.
    Einem erneuten Angriff begegnete er mit zwei Faustschlägen. Dabei hatte er Glück, daß er nicht das Gesicht der Eule traf, so verfehlte ihn der Schnabelhieb abermals.
    Es wurde gefährlich. Dr. Meldonen wußte, daß ihm viel Zeit nicht mehr blieb. Wenn die Eule ihn weiterhin so hart attackierte, war es nur eine Frage von Sekunden, bis ihr Schnabel auch sein Gesicht getroffen und tiefe Wunden gerissen hatte.
    Er drehte sich und schlug. Dabei bewegte er seine Arme wie Windmühlenflügel und hoffte, dem Tier irgendwann einen entscheidenden Schlag versetzen zu können.
    Es gelangen ihm auch Treffer. Die waren mehr halbherzig. Stoppen konnte er das Tier nicht.
    Die Kabine war vom Flattern der Flügel und vom Keuchen des Mannes erfüllt. Ein Kampf Mensch gegen Tier. Die Frage stellte sich, wer gewinnen würde.
    Mit einem Satz sprang der Arzt zurück. Er wollte in die Nähe der Tür gelangen, denn er hatte sich zur Flucht entschlossen. Besiegen konnte er das Tier nicht, dazu war die Eule zu stark. Ihm blieb nichts anderes übrig, als um Hilfe zu rufen.
    Wieder flatterte das Tier heran. Es schwang seine breiten Flügel. Der Kopf schaute zwischen ihnen hervor wie ein böses Omen, die Augen waren starr.
    Und diesmal hatte der Mann Pech. Der erste Schnabelhieb traf ihn. Er fetzte einen Teil seiner Jacke auf. Zwei Knöpfe fielen zu Boden und sprangen davon. Daß der Stoff so einfach gerissen war, zeigte dem Mann, wie scharf der Schnabel war.
    Dr. Meldonen warf sich nach hinten. Mit dem Rücken krachte er gegen die Tür. Er tastete mit der linken Hand über das Holz und suchte verzweifelt nach der Klinke, die er in seiner wilden Aufregung einfach nicht fand.
    Die Eule schwebte jetzt dicht über der Decke. Wobei schweben eigentlich der falsche Ausdruck ist, denn sie flatterte hastig mit den Flügeln, so als suchte sie sich das Ziel aus, wo sie ihren Schnabel hinhacken konnte.
    Dr. Meldonen verlor die Nerven und fing an zu schreien…
    ***
    Bill Conolly war unter Deck gegangen. Bevor er irgend etwas unternahm, wollte er mit seiner Frau Sheila sprechen. Er wußte nicht, ob sie in der Kabine geblieben war, deshalb schaute er zuerst im Festsaal nach. Als Bill die Schwingtür aufstieß, hörte er schon den Stimmenwirrwarr. Die Menschen dort hatten den Raum nicht verlassen. Sie diskutierten eifrig über das Vergangene. An den Tischen saßen die wenigsten. Die meisten hatten sich dort verteilt, wo die Bar aufgebaut war und die Getränke standen.
    Bill stellte sich auf die Zehenspitzen. Vielleicht fand er dort auch seine Frau Sheila. Von ihr war nichts zu sehen. Demnach mußte sie in der Kabine sein.
    Jemand stellte sich Bill in den Weg. Ein glatzköpfiger Mann im weißen Dinnerjackett und zahlreichen Ringen an den Händen. Er hielt ein Glas umklammert, in dem ein dreistöckiger Whisky schwappte.
    »Äh, Mister«, sagte der Mann mit nicht mehr ganz sicherer Stimme.
    »Was ist mit Ihnen? Haben Sie auch von der verdammten Durchsage gehört?« Der Kerl sprach ein breites Amerikanisch.
    »Ja.«
    »Und?«
    »Ich finde es gut.«
    Der Glatzkopf lachte bellend. »Gut

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