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Satanskuss (German Edition)

Satanskuss (German Edition)

Titel: Satanskuss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Schreiner
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unsichtbar, da ihre Kleidung eng war und in braun-graublau und grün gehalten war. Auch die Maske, die das Gesicht verbarg, hatte diese Farben und half dabei die Gestalt unkenntlich zu machen.
    Doch was Ariel wirklich aus der Fassung brachte, war das Messer, welches die Gestalt an einem nicht sichtbaren Gürtel trug und welches das Licht brach. Es war dieselbe Art von Messer, wie sie sie in der Wohnung ihres Vaters gefunden hatte. Leicht gekrümmt und aus demselben Spiegelartigen Material gefertigt.
     
    Simon beobachtete gebannt, wie Ariel auf das Erscheinen des Mörders reagierte und auf dessen Schnelligkeit.
    Die Furcht in ihrem Blick löste Begeisterungsstürme in seinem Inneren aus, aber auch leichte Schuldgefühle, die der Dämon sofort verdrängte. Simon hatte sich noch nie mit Schuld und Mitleid aufgehalten – und jetzt war der falsche Zeitpunkt, um damit anzufangen. Stattdessen konzentrierte er sich darauf, nicht den Anschluss zu verlieren. Die anderen Jäger waren zurückgefallen und außer Sichtweite. Nur noch Marcus war hinter Ariel her.
    Dies war Simons Chance, den Kreis um Ariel enger zu ziehen und sie endgültig an sich zu binden!
     
    Aus den Augenwinkeln heraus konnte Ariel erkennen, wie der maskierte Verfolger aufrückte und ihr – gemeinsam mit Marcus – den Weg abschnitt.
    Ob er dabei gezielt vorging und versuchte sie von den Häusern wegzuleiten, die es ihr ermöglicht hätten, wieder auf die Erde zu kommen, konnte sie nicht sagen. Dass Marcus es versuchte, hingegen mit Gewissheit.
    Ariels Angst wuchs, als sie in Gedanken versuchte, sich einen Überblick darüber zu verschaffen, wo sie losgelaufen war und in welche Richtung. Sie erinnerte sich an den Stadtplan und daran, wie die Häuserstrukturen beschaffen waren. Für eine der klapprigen Leitern war Marcus ihr zu dicht auf den Fersen. Mit einem gut gezielten Schuss würde er sie an einer weiteren Flucht hindern können. – Und dann waren sie beide tot.
    Abrupt blieb Ariel stehen und drehte sich um.
    Genau in dem Moment, in dem der Maskierte auf ihrer Seite der Häuserseite landete. Nicht weit von Marcus entfernt.
     
    Marcus hatte Ariels Halten überrascht. Keuchend näherte er sich ihr, gönnte es sich aber, langsamer zu werden, weil er an ihrer Haltung erkennen konnte, dass sie nicht weiterzulaufen würde.

Er konnte nicht sehen, dass sich von hinten jemand näherte, der nicht sein Verbündeter war.
    „Marcus!“ Ariels Angstschrei hätte Marcus warnen können, aber er hielt ihn für einen Bluff.
    Erst als Ariel auf Marcus zulief, statt von ihm weg, drehte er sich um. Er duckte sich gerade noch rechtzeitig, so dass der erste Stich an ihm vorüberging.
     
    Marcus schoss, musste den Angreifer aber verfehlt haben, da dieser über ihn herfiel und gemeinsam mit ihm zu Boden ging. Mit einem zufälligen treffenden Tritt gelang es ihm den Angreifer fort zu stoßen. Zu schnell war der Vermummte jedoch wieder bei ihm und traf ihn trotz einer Abwehrbewegung an der Schulter.
    Die Novizin verharrte zehn Meter von den Kämpfenden entfernt, als ihr klar wurde, dass beide – der Polizeipräsident und der Fremde – im Gegensatz zu ihr bewaffnet waren. – Und eigentlich hinter ihr her.
    Marcus schoss abermals auf den Angreifer, einmal. Zweimal. Dreimal. Er hörte alle seine Kugeln auf ein Ziel aufschlagen, aber der Maskierte zeigte keine Verletzung und keine Schwäche, sondern kämpfte mit unverminderte Kraft.
    Nur noch eine Kugel! Marcus zielte auf das Gesicht, während sich das Messer des Angreifers hob.
    Marcus verharrte einen Augenblick, als er im Spiegel Ariels erschüttertes Gesicht sah und seine alte Liebe zu ihr in vollem Ausmaß aufflammte.
    „Lauf!“, befahl er und schoss. Doch sein Zögern hatte der Fremde genutzt. Der Schuss ging ins Leere, bevor sich die Klinge in Marcus Hals grub.
    Simon sah zu, wie Marcus Blut pulsartig aus ihm herausschoss und den Boden rot färbte. Er wusste, der stumme Schrei auf Marcus Lippen war Ariels Name.
     
    Der Angreifer kniete sich neben dem Sterbenden zu Boden und beugte sich über ihn. Er schien ihn noch bis in den Tod zu verfolgen, seinen letzten Lebenszucker in sich aufnehmen zu wollen. Die Spritzer auf der Klinge und auf dem Spiegel. Das Rot auf der Kleidung des Angreifers, dass langsam verschwand, als absorbiere die Kleidung nicht nur jedwede Reflexion und täusche das Auge, sondern als sauge sie auch die wertvollste Flüssigkeit der Welt in sich auf.
    Andros beobachtete die skurrile Szene vor sich

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