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Satanskuss (German Edition)

Satanskuss (German Edition)

Titel: Satanskuss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Schreiner
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können. Für ihn war es ein weiteres Zeugnis dessen, dass Menschen primitiv waren, geile Tiere.
    Gerade deswegen war ihm offensichtlich, wo der Ursprung von Marcus Fixierung auf rote Haare lag und was er mit Ariel vorhatte.
    „Du hast keine Beweise!“, flüsterte Ariel. Simon war klar, dass Ariel es Marcus nicht einfach nur zutraute. Sie wusste, dass er es tun würde. – Genau wie er selbst.
    „Wen interessiert das?“ Marcus Stimme wurde schärfer. „Ich bin der Polizeipräsident. Niemand interessiert sich für dich, Ariel. Du bist alleine, niemand wird dir helfen!“
    Zufrieden registrierte Marcus den Anflug von Panik im Gesicht der Novizin und wirkte zum ersten Mal mit sich selbst im Reinen.
    Bald schon würde Ariel sein werden – ohne wenn und aber und ohne Erbarmen. Nie wieder würde sie ihm entkommen können.
    Und er würde sich abscheulich viel Zeit mit ihr lassen – ein ganzes Leben lang. Ein Leben, auf das er sich plötzlich wieder freute.
    Marcus drehte sich um und entfernte sich, indem er zur Tür ging.
    „Ergreift das Weib!“, befahl er den Wachen, die noch immer an der Tür standen. Andros setzte sich als erster in Bewegung.
    „Lauf!“, zischte Simon Ariel zu. So leise, dass nur sie es hören konnte, und so eindringlich, dass sie sich aus ihrer Erstarrung löste und in Bewegung setzte, bevor ihr Gehirn ihr Einhalt gebieten konnte.
    Simon war sehr zufrieden mit sich, als er sah, dass Ariel seinem Befehl sofort Folge leistete. Sie hatte nicht einen Augenblick über ihn nachgedacht – oder über die Konsequenzen. Hätte sie einen Richter eventuell noch von ihrer Unschuld überzeugen können, war es jetzt zu spät. Jetzt gab es nur noch einen Weg. Den, den Simon für sie vorgesehen hatte.
    Beinahe hätte der Dämon gelacht, als Ariel ihr Schicksal besiegelte.
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    XX.
     
     
    Mit einem Satz war Ariel aus dem offenen Fenster und auf das Vordach gesprungen, nur um sich ihrer verzweifelten Situation gewahr zu werden: Das Dach war nicht allzu groß und bot keine Möglichkeiten, sich zu verstecken. Leider auch keine, um sicher auf die Straße zu gelangen – und der zweite Stock war zu hoch, um es mit einem Sprung zu schaffen.
    Die Novizin hörte die Schreie der Wachen und die schrillen Kommandos von Marcus und begriff, dass sie auch von ihren Schusswaffen Gebrauch machen würden.
    Sie konnte zwar hören, wie Marcus befahl, Ariel nicht tödlich zu verletzen, aber das stoppte ihre Panik nicht im Geringsten.
    Als der erste Schuss in ihre Richtung abgegeben wurde, entschied sich die junge Frau für einen Sprung auf das Nachbargebäude.
    Ein leises Stoßgebet zum Himmel schickend hastete Ariel los und sprang mit Anlauf ab. Am höchsten Punkt ihrer Flugbahn wurde ihr klar, dass sie es schaffen würde. Sie rollte sich zu einer Kugel zusammen, um den Aufschlag zu dämpfen und den Kugeln ein möglichst kleines Ziel zu bieten.
    Simon sah, wie schnell Ariel war und zweifelte nicht daran, dass sie es schaffen würde.
    Da der Magistrat und seine Untergebenen damit beschäftigt waren, ziellos hinter ihr herzulaufen oder auf sie zu schießen, ging der Dämon langsam rückwärts zur Ausgangstür. Nur Andros bemerkte Simons Abgang und quittierte seine Flucht durch den Hinterausgang des Hauses mit einem bitteren Lächeln. Lügner!
     
    ***
     
    Drei Häuserdächer weiter sah sich Ariel nach ihren Verfolgern um. Sie waren ihr immer noch dicht auf den Fersen. – Allen voran Marcus, der sich keinen Deut darum zu scheren schien, dass seine Polizisten hinter ihm auf Ariel schossen und bei ihren Schießkünsten auch ihn treffen konnten. Sein Gesicht war vor Hass verzehrt.
    Für einen Moment verfluchte sich Ariel für ihr unüberlegtes Handeln, sicher hätte sie Marcus bei seinen aufgestauten und unkontrollierten Gefühlen für sie dazu bringen können, ihr zu vertrauen und seine Wut fallen zu lassen.
    Stattdessen hatte sie auf Simon gehört und war geflohen, ohne zu wissen, wohin.
    Und das war etwas, was Marcus ihr nicht verzeihen würde. Sie konnte es ihm nicht einmal übel nehmen. Mit ihrer Flucht hatte sie sich nicht nur schuldig erklärt, sondern in seinen Augen auch für vogelfrei.
    Ein Aufblitzen lenkte ihre Aufmerksamkeit auf das Dach der anderen Straßenseite.
    Spiegel! , war ihr erster Gedanke. Sie konnte einen Aufschrei nur mit Mühe unterdrücken.
    Eine vermummte Gestalt sprang dort von Dach zu Dach und lief neben ihrer Verfolgung her. Sie war beinahe

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