Satanskuss (German Edition)
gleichmäßigen Rhythmus, bis sich Mariella schließlich in dem verzweifelten Versuch unter ihm aufbäumte, Befriedigung zu erfahren.
„Gib dich auf! Gib dich mir hin!“ Ohne ihre Antwort abzuwarten, änderte er das Tempo, ließ sie ihren Körper auf eine Ebene steigen, auf der der Höhepunkt lockte.
Er konnte die erste Welle ihrer Ekstase durch Mariellas komplettes Sein fließen sehen. Das Ansteigen der verzückenden Hitze von der er ausgeschlossen blieb.
Als das sinnliche Lustfeuerwerk in jeder ihrer Körperzellen explodierte und sie in einen Schwebezustand zwischen Wahrheit, Realität und totaler Erkenntnis der Schöpfung versetzte, wiederholte er seine Forderung: „Gib dich mir!“
In demselben Tonfall würde der Teufel nach einer Seele fragen , dachte Mariella verträumt. Gib dich mir!
Ihr Verstand war nicht ganz so verträumt und brachte ihren Körper zum Aufwachen.
XXII.
„Ariel?“, Simons Stimme durchbrach den Bann, den er mit seiner Melodie um sie gelegt hatte. Erschrocken riss die junge Frau die Augen auf und versuchte, sich zu orientieren.
Ihr war immer noch entsetzlich kalt, sie konnte kaum einen Finger rühren. Selbst ihre Zähne hatten aufgehört zu klappern, so als bringe ihr Körper nicht mehr genügend Energie auf.
Simon stand mit ihr in einem Zimmer, das Wohn- und Schlafzimmer zugleich war und in einer Nische eine kleine Kochstelle beherbergte. Ariel ließ den Kopf wieder sinken. Zu erschöpft, um ihre Umgebung vollständig wahrzunehmen.
Sanft ließ Simon Ariel auf sein Bett gleiten und schürte das Feuer im offenen Kamin zu einem kleinen Inferno.
So schnell der Dämon konnte, erhitzte er Wasser und schob die tragbare Badewanne aus einer Ecke in die Mitte des Zimmers, holte weiche Handtücher und baute direkt vor dem Kamin ein Kissen- und Deckenlager für Ariel.
Die Prozedur hatte nur wenig Zeit in Anspruch genommen, doch als er sich der Novizin wieder zuwandte, befürchtete er das Schlimmste. Ariel hatte wieder angefangen zu zittern und versucht, sich in die Decken zu graben, um Wärme zu sammeln.
Aber wo keine Wärme war, sondern nur noch Kälte, musste Wärme von Außen kommen, wie Simon wusste.
Er goss das warme Wasser in die Badewanne und prüfte kurz die Temperatur, bevor er Ariel ansprach.
„Ariel?“
Sie rührte sich nicht.
„Ariel?!“ Simon legte ihr seine Hand auf die Schulter und erschrak über das Schütteln, welches ihren Körper durchlief und viel stärker war, als ihr Zittern vermuten ließ.
„Du dummes Ding!“ schimpfte er leise und zog sie aus dem Bett, so dass sie stehend vor ihm stand. Gegen ihn gelehnt. „Du hättest nicht in diesen verdammten Fluss springen sollen!“ Das Galileo Thermometer kann heute kam 8 Grad anzeigen!
Ohne Gegenwehr lehnte sie sich gegen Simon. „Musste doch…“, sie verstummte, zu schwach, um zu widersprechen.
Simon strich Ariel den Mantel vom Körper und hob sie hoch, um sie in die Wanne zu setzten. Sie leistete keinen Widerstand und schien auch nicht mehr bei Bewusstsein zu sein.
„Verflucht!“, schimpfte Simon. Schicksalsergeben stieg er angekleidet und mit Ariel in den Armen in die Wanne. Dann setzte er sich hinter sie und hielt sie so, dass möglichst viel von ihrem Körper unter Wasser war, damit sie sich aufwärmen konnte.
Ariel träumte von Dunkelheit und Kälte. Einem Ort, an dem es nur Leere gab und sie. Nichts, was sie hielt oder ihr Hoffnung gab. Kein oben oder unten, schwerelos trieb sie dahin, in Gedanken gefangen, die zu schwach waren, um an die Oberfläche ihres Bewusstseins zu spülen.
Und plötzlich war sie wieder da: Die Melodie, die Simon gesummt hatte. Lauter. Reiner. Hoffnungsfroh.
Sie tauchte zitternd ein, in gewichtslos umschmeichelnde Flüssigkeit und Wärme, wo eben nur Verzweiflung gewesen war.
Sie spürte, dass sie einen Körper hatte, irgendwo in dieser Wärme und versuchte ihn zu bewegen, aber es gelang ihr nicht. Sie konnte nichts sehen und nichts fühlen, nur diese Wärme und die Melodie, die sie umschmeichelte und durchflutete, jedes Fitzelchen ihrer Selbst berührte und ihr den Frieden schenkte, den sie bisher vergebens gesucht hatte.
Simon spürte, wie sich Ariel in seinen Armen vollends entspannte. Immer noch zitterte sie, immer noch war sie zu kalt. So kalt, dass es ihn selber fröstelte, trotz des warmen Wassers. Nur ihre Haare schienen von einem eigenen Leben beseelt. Rote Strähnen schwammen im Wasser und trieben auf der
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