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Satanskuss (German Edition)

Satanskuss (German Edition)

Titel: Satanskuss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Schreiner
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plötzlich das Gefühl, etwas übersehen zu haben. Eine Störung in den Sphärenklängen, in denen sich seine Melodie verwoben hatte und trotzdem nicht wirklich zu Ariel gedrungen war.
    Selim! Eine Emotion so kristallklar und heiß wie menschlicher Hass fuhr durch Simons Körper und ließ ihn für Sekunden erstarren. Sekunden, in denen er versuchte, Ariels Aura auszumachen, um sie in Sicherheit bringen zu können.
    Doch da war nichts. Keine reine Aura, keine leuchtende Unschuld, nichts.
    Die lähmende Kälte kam mit dem Schock und dem Begreifen: Selim musste dicht bei Ariel sein, zu dicht für Simons Geschmack und zu dicht für Ariels Wohlbefinden.
     
    Andros folgte Ariel wie ein Schatten. Nicht einmal der großartige Selim hatte ihn bisher ausmachen können, wie er selbstzufrieden feststellte.
    Dabei war Andros so dicht hinter der abtrünnigen Novizin, dass er ohne Probleme ihre Existenz vor Simon verschleiern konnte.
    Ein tiefes Gefühl der Befriedigung durchfuhr ihn bei dem Gedanken an den verzweifelten und aufgebrachten Simon. Er gönnte ihm jede dieser Emotionen, jeden schlimmen Verdacht und jedes Quentchen Angst, dass er durchlitt. Andros fühlte sich von ihm betrogen und zum Narren gehalten, war wütend und verletzt.
    Was immer Simons Plan war, er hatte Andros nicht nur außen vorgelassen, sondern benutzt. Da geschah es seinem Bruder und Freund recht, wenn er sich eine Weile mit Selbstzweifeln und Vorwürfen quälte.
    Außerdem war Selim hier und eine Gefahr für Simons Auftrag. Wenn Selim, der Wächter der Hölle, auch nur den geringsten Verdacht hatte, dass Simon Ariel seiner eigentlichen Aufgabe vorzog, würde Andros Bruder endgültig zur Hölle fahren und nie wieder eine Chance bekommen, weltlichen Vergnügungen nachzugehen.
    Die Regeln schützen nicht nur den Einzelnen, sie schützen die Familie. – Und Simon war viel zu verwirrt und vernarrt in die rothaarige Löwin, um an seine Familie zu denken.
    Andros musste zugeben, dass die Novizin auf eine sehr menschliche Art und Weise hübsch und in ihrer Unschuld ganz niedlich war. Aber er hatte nie die Faszination der Liebe oder des Verlangens verstehen können, die Menschen füreinander empfanden, oder die viele Engel dazu gebracht hatten, sich von Gott abzuwenden und sich niederen Trieben und den körperlichen Freuden hinzugeben.
    Seine Freude war die Familie, die Reinheit und Erhabenheit seiner Aufträge. Komischerweise hatte Andros das Gefühl, ausgerechnet Simons Löwin würde seine Beweggrund verstehen. Er musste die Familie schützen!
     
    Ariel hatte Angst.
    Sie wusste genau, wo sie war und wohin sie wollte, trotzdem wurde sie das Gefühl nicht los, sie habe sich hoffnungslos verlaufen und etwas Wichtiges übersehen. Dazu kam das Gefühl verfolgt zu werden.
    Sie verharrte reglos und versuchte Alles im Blick zu behalten, auf Alles zu achten. Aber da war niemand, keiner folgte oder beachtete sie.
    Um Luft zu holen und zu überlegen, setzte sich die Novizin mit dem Rücken zur Tür in den geschützten Treppeneingang eines Hauses. Sie starrte auf die Straße und versuchte eine Lösung für ihr Problem zu finden. Sie war allein, wurde als Mörderin gesucht und niemand würde die Geschichte von einer mörderischen Sekte der ewigen Jugend glauben.
    Plötzlich legte sich eine Hand von hinten über Ariels Mund, während sich ein Arm um sie schlang, sie hoch zerrte und ein Jutesack über ihren Kopf gestülpt wurde. Überrumpelt verstrich die Gelegenheit, sich zur Wehr zu setzen und Ariel war gefangen, bevor sie begriff, was geschah.
    Verwirrt trat sie erst dann um sich und versuchte den harten Griff ihres Gegners zu benutzen, ihn zu überraschen, mit seinen Bewegungen ihre eigenen zu unterstützen und sein Gewicht zu ihren Gunsten einzusetzen.
    Die Novizin bäumte sich auf und stemmte sich nach oben, ihre Füße gegen die Eingangssäule. Doch mit einem Mal waren mehr Arme da, mehr Hände. Ohne sich laut zu verständigen, fassten die stummen Angreifer Ariel hinterrücks, achteten nicht auf ihre Gegenwehr und hatten sie die Novizin bald bewegungsunfähig gemacht.
    Gerne hätte Ariel wenigstens einen Blick auf die Besitzer der Hände geworfen, unheimlich, wie sie sie ohne zu sprechen in Gewahrsam genommen hatten. Gespenstisch.
    Grob wurde Ariel zur Seite gezerrt, jemand riss an ihrem linken Handgelenk und zerkratzte mit den Fingernägeln die empfindliche Haut. Eine Frau. Nicht die Polizei , so behandelt die Polizei niemanden .
    Rücksichtslos wurde ein Seil um

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