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Sau tot

Sau tot

Titel: Sau tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathrin Heinrichs
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Bockwürste waren ihm nicht gut bekommen. Zuviel Eiweiß, schätzte ich. »Vielleicht der Förster, der für dieses Gebiet zuständig ist? Wie kommt man an den Förster?«
    »Es ist Sonntag Abend«, versuchte ich auf meinen Kumpel einzuwirken. »Du erreichst jetzt keinen mehr.«
    »Irrtum«, korrigierte Max energisch. »Um die Zeit sitzt fast jeder zu Hause und wartet auf die Tagesschau. Eine ideale Zeit, um jemanden zu erreichen. Und in einem Mordfall guckt man nicht auf den Wochentag, das ist dir doch wohl klar?«
    »Klar!«, brummte ich und entschied, daß, wenn Max in einer Schulklasse säße, er sicher schon zum Oberstreber ernannt worden wäre.
    »Also, wie kommen wir an den Förster?«
    »Ich könnte natürlich meinen Schwiegervater fragen«, brummte ich.
    »Natürlich! Dein Schwiegervater!« Max sprang beinahe auf vor Begeisterung. So kannte ich ihn gar nicht. »Warum sagst du das nicht gleich?«
    »Ich hatte heute schon das Vergnügen mit ihm.« In kurzen Sätzen erzählte ich Max von meinen Erlebnissen in Wulfringhausen. Von dem Besuch bei Vedder-Maas und den Bemerkungen, die anschließend dieser Franz-Josef gemacht hatte.
    Max wurde richtig euphorisch. Gleich noch eine Spur! Wahrscheinlich spekulierte er schon auf das Bundesverdienstkreuz für besondere Ermittlungserfolge.
    Max war furchtbar aufgeregt. »Weißt du, wenn man in solch eine Sache einsteigt, dann wird man von einem richtigen Jagdfieber gepackt.«
    »Jagdfieber?« wiederholte ich ungläubig.
    Dann wählte ich die Nummer von Alexas Eltern.
    Leider waren die Schnittlers nicht da. Nur Ommma kam ans Telefon und war dabei ganz munter drauf.
    »Den Förster?«, brüllte sie in die Leitung. Offensichtlich stellte sie sich Telefonieren immer noch vor wie die Sache mit den beiden Blechdosen und der Verbindungsschnur dazwischen.
    »Woher soll ich denn wissen, wer hier Förster ist?« machte sie schnoddrig all unsere Hoffnungen zunichte. »Damals, als ich noch jung war, da war das ja noch Bergners Fritz. Das war ein schnieker Mann. Immer in so einem grünen Anzug, immer adrett. Ich glaube fast, wenn der Willi nicht so geduldig um mich geworben hätte, dann hätte ich mich auch für Bergners Fritz engagieren können.«
    »Engagieren«, staunte ich. Ommma verblüffte einen immer wieder mit originellen Ausdrucksweisen.
    »Übrigens habe ich mir gerade das Abendessen ganz alleine gemacht«, wechselte Ommma jetzt abrupt das Thema. »Früher war es eine Selbstverständlichkeit, daß pünktlich um sieben zu Abend gegessen wurde. Aber Hans und Elisabeth sind ja schon wieder unterwegs.«
    »Wo sind sie denn hin?«
    »Irgendein Geburtstag. Die jungen Leute nehmen ja alles mit.«
    »Diese jungen Leute, ja.« Ich wurde langsam ungeduldig.
    »Apropos«, griff Ommma den Faden wieder auf, »ist Alexa immer noch nicht wieder zu Hause?«
    »Nein, seit heute Mittag hat sich da wenig geändert«, erklärte ich.
    »Die Frauen heutzutage hält aber auch gar nichts mehr im Haus. Und weißt du, was ich gehört habe? Die Frau vom Elmar Schulte-Vielhaber, die soll auch einfach mit dem Kind in Urlaub gefahren sein.«
    Ich sparte mir die Auskunft, daß just diese beiden Frauen gemeinsam unterwegs waren.
    »Elmar!«, sagte ich indessen erfreut.
    »Genau. Der den Hof jetzt macht.«
    »Warum bin ich nicht gleich darauf gekommen?«
    »Auf den Hof?«
    »Vielen Dank, Ommma. Bis demnächst!« Dankbar legte ich auf. »Ich weiß jetzt, wer das noch wissen könnte«, erklärte ich in Maxens Richtung, »Elmar Schulte-Vielhaber. Mit dem war ich doch am Samstag auf der Jagd.«
    Hastig wählte ich die Nummer. Und ich hatte Glück. Elmar war nicht im Stall.
    »Ich brauche eine Auskunft«, erklärte ich ihm eilig. »Es geht um Waltermann, vielmehr um sein Revier. Dort ist angeblich irgendwann mal ein Hund erschossen worden, der Hund einer Frau, die sich darüber mächtig aufgeregt hat. Mein Freund Max, der jetzt bei der Polizei arbeitet, möchte gern wissen, wie die Frau heißt. Dazu möchten wir den Förster befragen. Du wirst doch wissen, welcher Förster da zuständig ist.«
    »Klar weiß ich das«, antwortete Elmar sofort. »Becker heißt er. Heinz-Joachim Becker. Dort könnt ihr es versuchen. Vielleicht weiß er Bescheid, wenn die Sache wirklich vorgefallen ist. Allerdings – wer das auf jeden Fall wissen müßte -«, Elmar zögerte einen Augenblick, »– das ist Georg.«
    »Der Georg, der mit auf der Jagd war?«
    »Genau der. Immerhin war er bis vor kurzem beim Waltermann als Jagdaufseher

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