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Sau tot

Sau tot

Titel: Sau tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathrin Heinrichs
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tätig.«
    »Als Jagdaufseher? Das wußte ich ja gar nicht. Warum hat er am Samstag nichts davon erzählt?«
    »Wir standen wohl alle ein bißchen unter Schock. Außerdem macht Georg ungern große Worte.«
    »Georg war Waltermanns Jagdaufseher«, murmelte ich gedankenverloren. »Ich nehme an, als Jagdaufseher kümmert man sich im Namen eines anderen um dessen Revier?«
    »Genau. Das betrifft vor allem Leute, die nicht hier vor Ort wohnen, aber durchaus eine Jagd betreiben. Im Falle von Waltermann war es wohl eher ein zeitliches Problem. Da kommt ja einiges zusammen: Man kriegt Anrufe, wenn ein Reh angefahren wird, man muß sich um etwaige Wildschäden kümmern …«
    »Wird ein Jagdaufseher für seine Arbeit bezahlt?«
    »In der Regel nicht. Das machen Leute, die sich kein eigenes Revier leisten können. Im Gegenzug dürfen sie das Revier mit bejagen.«
    »Weißt du, warum Georg bei Waltermann aufgehört hat? Hat es Streit gegeben?«
    »Nicht daß ich wüßte. Ich nehme an, es war von Anfang an so vereinbart, daß Georg die Arbeit nur für ein, zwei Jahre übernimmt. Auf jeden Fall hat Waltermann seit einiger Zeit alles wieder alleine gemacht.«
    »Und du meinst, dieser Georg könnte uns weiterhelfen? Wie heißt er überhaupt mit Nachnamen?«
    »Georg Bruns. Ich schätze, er weiß das eher als der Förster.«
    »Gut, dann versuchen wir es da. Danke, Elmar.«
    »Keine Ursache. Man sieht sich!«
    »Georg Bruns«, sagte ich zu Max, nachdem ich den Hörer aufgelegt hatte. »Den kenne ich. Einer der Jäger, die mit auf der Treibjagd waren. Nach Elmars Worten hat er mal eine Zeit lang als Jagdaufseher bei Waltermann gearbeitet.«
    Wir ließen uns die Nummer von der Auskunft ansagen und dann weiterverbinden. Auch bei Georg hatten wir Glück. Er war direkt am Apparat.
    Natürlich war er überrascht, als ich mich am Telefon meldete.
    »Eine Leiche verbindet offensichtlich«, sagte er trocken in den Hörer hinein.
    »Das stimmt«, bestätigte ich. »Hast du das Bild noch lange vor Augen gehabt?«
    »Ja, schon.« Im Gegensatz zu unserer letzten Begegnung schien Georg heute ziemlich wortkarg zu sein.
    »Elmar hat mir erzählt daß du bei Waltermann früher als Jagdaufseher tätig warst. Und genau deshalb rufe ich dich jetzt an. Jemand hat verbreitet, es gebe eine Frau, deren Hund von Waltermann erschossen wurde. Kannst du mir dazu irgend etwas sagen?«
    »Arbeitest du nebenberuflich für die Polizei?«
    Ich schmunzelte und erklärte ihm die Sache mit Max.
    »Hm, der Vorfall mit dem Hund«, seufzte Georg dann, »ist schon eine Weile her. Ein halbes Jahr vielleicht. Genau. Kurz nachdem ich die Revieraufsicht abgegeben habe, muß das passiert sein.«
    »Was genau?«, wollte ich wissen.
    »Nun ja, Richard hat den Hund tatsächlich erschossen. Ein Schäferhund, wenn ich mich nicht irre.«
    »Weil er gejagt hat?«
    »Genau.«
    Mein Gott, dem Kerl mußte man aber auch alles aus der Nase ziehen. War wohl ein Sauerländer Original. Tagespensum: 48 Worte.
    »Dann nur noch eine Frage«, erlöste ich meinen Gesprächspartner, »weißt du, wem der Hund gehörte?«
    »Natürlich, die Frau kennt hier jeder.«
    »Aha.«
    »Aber die ist harmlos.«
    »Wie meinst du das?«
    »Ihr fragt doch nicht einfach nur so.« Ich wartete.
    »Ich meine, ihr verdächtigt womöglich diese Frau, irgend etwas mit diesem Mordfall zu tun zu haben.«
    »Ich verdächtige niemanden. Aber daß die Polizei dem nachgehen will, ist doch nur allzu verständlich.«
    »Na ja, sie ist etwas seltsam.« Gleich würde ich Georg warnen. Er hatte seine 48 Worte fast verbraucht. »Aber deshalb ist sie trotzdem keine – Also, sie würde nie Gewalt anwenden, glaube ich.«
    »Gut ich werde meinem Freund das genau so ausrichten. Und du kannst mir glauben, er ist ein behutsamer Typ.« Ein Seitenblick auf Max, der mich unwillig anstarrte, bestätigte das nicht gerade.
    »Ich weiß gar nicht ob -«
    »Georg, du würdest uns sehr helfen, wenn du den Namen – sagtest«, ich verkniff mir ein endlich, »weißt du, daß die Jungs das rausfinden, ist eine Frage der Zeit. Und sie müssen dieser Spur nachgehen, glaub mir.«
    »Also gut Sie heißt Gisela Mühldorff und wohnt am Ortsrand von Wulfringhausen. Das erste Haus, wenn man von Hesperde kommt. Man erkennt es sofort. Es sieht von außen ziemlich urig aus.«
    »Vielen Dank, Georg«, sagte ich. Gerne hätte ich noch gefragt, ob Max sich gegebenenfalls noch wegen anderer Dinge, die Waltermann betrafen, an ihn wenden dürfte, aber das wäre zu

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