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Sau tot

Sau tot

Titel: Sau tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathrin Heinrichs
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nicht ganz klar.«
    Frau Mühldorff sah mich an, als hätte ich das wissen müssen. »Na, weil der Hund Sie mochte. Warum wohl sonst?«
    Nachdem Frau Mühldorff zu zwei Beamten ins Auto verfrachtet worden war, ging alles ganz schnell. Ich mußte berichten, was die Dame erzählt hatte. Dann dachte die Hauptkommissarin eine Minute lang nach, bevor sie Anweisungen gab.
    »Jan, du fährst mit dem Durchsuchungsbefehl zur Mühldorff hin und siehst dir alles an. Die beiden Kollegen, die Frau Mühldorff nach Hause bringen, sollen dir helfen. Ich selbst fahre direkt zur Familie Waltermann. Das Mordopfer hatte eine Affäre. Zumindest, wenn sich die Aussage von dieser Mühldorff tatsächlich bewahrheitet. Damit offenbart sich eine weitere Spur. Und soll ich euch was sagen, Leute? Ich bin verdammt froh, falls wir mit dieser neuen Spur diesen ganzen Jagdschlamassel hinter uns lassen. Eine Beziehungskiste – das ist wenigstens etwas, wo wir uns auskennen.« Marlene Oberste legte eine kleine Pause ein. »Als Erstes müssen wir wissen, wer die Frau ist, mit der Waltermann sich getroffen hat Max, Sie fahren deshalb zur Jagdhütte und schauen, ob es dort irgendwelche Hinweise gibt Irgendwie werden Sie da schon reinkommen.«
    »Ich weiß gar nicht wo die Hütte ist.« Max’ Bemerkung war nicht ganz unberechtigt.
    »Wo die Hütte ist? Na, irgendwo im Wald, in Waltermanns Revier. Fragen Sie einfach einen Einheimischen.« Max nickte. Dann gingen wir nach draußen.
    »Frag doch einfach mich«, bot ich ihm grinsend an, als wir vorm Polizeigebäude standen. »Ich war mit meinem Schwiegervater im Revier.«
    »Du hast ja wohl ‘ne Macke. Noch so ein Ausflug, und die Oberste dreht mich durch den Fleischwolf.«
    »Ist nur ein Angebot«, sagte ich und legte den Kopf schief. »Ich muß eh mit Süffel noch eine Runde drehen. An Jagdhütten habe ich nur von außen Interesse.«
    »Dann komm schon!« Max war wirklich leicht zu überreden. »Aber du kommst nicht mit rein!«
    »Natürlich nicht!«, antwortete ich. »Tu so, als wären Süffel und ich gar nicht dabei.«

22
    Die Jagdhütte machte wirklich nicht viel her. Eine Holzbehausung im Stil geräumiger Gartenhäuser mit winzigen Fensterchen links und rechts der Eingangstür. Wir hatten über eine Stunde gebraucht, um den Weg zu finden. Dabei hatten wir die Quelle angestochen, die sich schon beim letzten Mal bewährt hatte: Georg, Elmars Jägerfreund. Zu Hause war er nicht zu erreichen gewesen – kein Wunder, beste Arbeitszeit aber nach mehrmaligem Läuten hatte sich plötzlich der Klingelton verändert. Der Ruf war umgeleitet worden. Ein paar Sekunden später hatten wir Georg am Telefon gehabt. »Wir bräuchten noch mal eine Auskunft«, hatte ich einfach mal so festgestellt.
    »Aha«, hatte mein Gesprächspartner mit wenig Begeisterung erwidert.
    »Waltermanns Jagdhütte«, bohrte ich. »Wo ist die? Du mußt das doch wissen.«
    »Die Jagdhütte? Was willst du denn da?«
    »Ich will gar nichts, aber für die Polizei ist die natürlich ungeheuer interessant.«
    »Warum?«
    Ich stöhnte innerlich. Warum war der Kerl bloß so stur? Sollte er mir doch sagen, wo die Kiste stand, und fertig aus.
    »Warum? Weil es dort vielleicht Hinweise gibt, die für die Polizei von Wichtigkeit sind«, redete ich mich heraus. »Apropos: Weißt du zufällig, ob Waltermann ein Verhältnis gehabt hat?« Die Frage war mir ganz plötzlich in den Sinn gekommen. Georg war immerhin Waltermanns Jagdaufseher gewesen. Vielleicht hatte er irgend etwas mitbekommen.
    »Ein außereheliches Verhältnis, meine ich. Eine Affäre – kannst du dazu irgend etwas sagen?«
    »Nein.« Die Antwort kam prompt und unmißverständlich.
    »Aber du weißt, wo die Hütte ist?«, fragte ich hoffnungsvoll.
    »Schon!«
    »Dann sag es uns bitte«, flehte ich und stieß ein Stoßgebet aus, damit der liebe Gott für circa drei Minuten die sauerländische Sturheit von meinem Gesprächspartner nahm.
    Georg legte los. Er erzählte etwas von einem Bienenhäuschen, einer Fichtenschonung, zwei abgedeckten Ameisenhügeln, und dann faselte er noch etwas von einer SGV-Wandertafel.
    Im großen und ganzen war die Beschreibung etwas für Insider mit Naturkundekenntnissen. Na ja, immerhin erreichten wir nach einer knappen Viertelstunde eine Lichtung, von der Georg gesprochen haben könnte. Und tatsächlich, da stand eine Hütte in 200 Metern Entfernung am Waldrand.
    »Im Sommer kann man sicher bis vor die Haustür fahren«, überlegte Max laut.
    »Jetzt bei Schnee

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