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Saubande: Ein Schweinekrimi (German Edition)

Saubande: Ein Schweinekrimi (German Edition)

Titel: Saubande: Ein Schweinekrimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arne Blum
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hatte, allein ins Dorf zu laufen. Mit einem Satz war er in dem Beet vor dem steinernen Gebäude und begann, mit seinem Rüssel in der Erde zu wühlen, dabei gab er ein wohliges und nicht besonders dezentes Grunzen von sich.
    Kim hingegen war jeder Appetit vergangen. Ängstlich sah sie sich um. Wenn sie sich nicht irrte, dann lebte nur eine Ecke weiter der Schlächter mit seinem Kettenhund. Plötzlich fiel ihr eine Frage ein, die wichtig war, die sie Lunke aber noch nicht gestellt hatte. Wer war der zweite Mann gewesen, den er mit seinem Eckzahn malträtiert hatte?
    Vorsichtig näherte sie sich ihm. Er blickte kurz auf und schmatzte. »Köstlich«, sagte er. »Solltest du auch probieren. Es gibt nichts Besseres. Nicht einmal frische Eicheln sind schmackhafter.«
    »Lunke«, begann sie, doch im nächsten Moment verstummte sie und stellte die Ohren auf. Hörte sie da ein leises Quieken? Nein, da waren Stimmen, zwei Männer redeten, einer war Kroll … Ja, ganz sicher, der hässliche Kroll musste in der Nähe sein.
    »Warum kommst du nicht?«, fragte Lunke viel zu laut.
    »Sei still!«, zischte sie, und da sie sehr ernsthaft klang, gehorchte er ihr sogar.
    Mit größter Vorsicht schlich sie um das große steinerne Gebäude herum. Dort gab es noch ein anderes Haus, viel kleiner, aber aus denselben groben Steinen errichtet. Ein erleuchtetes Fenster stand offen.
    »Wir müssen umsichtig vorgehen und die Ernte fürs Erste verschieben – so leid es mir tut.« Krolls Stimme flog förmlich aus dem Fenster heraus. »Feld eins ist vorerst gesperrt, auch wenn ich es geschafft habe, Ebersbach davon abzuhalten, eine Hundertschaft loszuschicken. Wir haben nur die unmittelbare Nähe des Tatorts untersucht. Trotzdem, ich denke, auch Feld zwei und drei sind im Moment zu gefährlich, solange der Täter nicht gefasst ist.«
    »Warum kommt ihr auch mit den Ermittlungen nicht weiter?«, fragte der zweite Mann. »Alle im Dorf sind besonders wegen Munk ziemlich nervös. Hat er eigentlich ein Testament hinterlassen?«
    Kim brauchte einen Moment, um zu begreifen, wer da sprach. Natürlich hatte sie sofort wieder Kaltmann in Verdacht, aber da irrte sie sich. Diese Stimme gehörte dem älteren weißhaarigen Mann, der mit dem Fahrrad auf den Hof gekommen war und ihr erst das süße Bonbon gegeben und dann das schreckliche Wort »Grill« in den Mund genommen hatte.
    »So einfach ist das nicht«, erwiderte Kroll. »Wir tun, was wir können, aber einen Doppelmord klärt man nicht innerhalb von ein paar Tagen auf. Der Täter ist sehr schlau vorgegangen und hat keine Spuren hinterlassen.«
    »In sechs Wochen kommt der Bischof, um die neue Orgel einzuweihen. Wenn dann hier keine Orgel steht, werde ich wohl …« Die Stimme klang weinerlich, dann verstummte sie.
    Kim war unter dem Fenster angekommen. Lunke schob sich neben sie. »Das ist der andere Mann«, flüsterte er. »Der zweite, der gestern Nacht einbrechen wollte und abgehauen ist.«
    »Ja, ich weiß«, erklärte Kroll genervt, »dann wirst du nach Afrika versetzt und kannst Negerkinder missionieren. Hättest du dir überlegen müssen, bevor du hunderttausend Euro verzockst.« Er lachte auf. »Ein Pfaffe, der auf Pferde und Hunde wettet, die irgendwo in Honolulu im Kreis laufen – darüber wird der Herr Bischof nicht sehr erfreut sein.«
    »In Hongkong«, erklärte die Stimme beleidigt. »Die Rennen finden in Hongkong statt, und eigentlich waren es todsichere Wetten. Ich hätte die Hälfte der Kirche gespendet. Außerdem wäre ich an deiner Stelle ganz still. Wie viel hast du denn schon verzockt?«
    »Auch egal.« Kroll öffnete eine Flasche und trank geräuschvoll. Schweigen trat ein, dann erklärte eine dritte Stimme, die bisher nichts gesagt hatte. »Ich brauche auch zwanzigtausend Euro bis zum Monatsende – habe ich meinem Vater versprochen. Das Geschäft läuft nicht mehr so gut, der neue Supermarkt mit dem riesigen Parkplatz, die allgemeine Wirtschaftskrise …«
    Kim runzelte die Stirn. Das musste der jüngere Kaltmann sein. Anscheinend konnte er schon wieder laufen.
    Mühsam setzte sie ihre Vorderläufe auf einen winzigen Sims unter dem Fenster, dann reckte sie den Hals und schaffte es, in das Zimmer zu spähen. Tatsächlich, da saßen sie, Kroll, der junge Kaltmann und der alte Mann mit der rosigen Haut, der Altschneider hieß, wenn sie sich richtig erinnerte. Sie hockten an einem Tisch und tranken Bier aus Flaschen. Nein, nur Kroll und Kaltmann hatten eine Flasche vor sich stehen,

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