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Saubande: Ein Schweinekrimi (German Edition)

Saubande: Ein Schweinekrimi (German Edition)

Titel: Saubande: Ein Schweinekrimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arne Blum
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Altschneider trank aus einem großen gewölbten Glas. Glücklich sahen sie nicht aus. Im Hintergrund hing ein Kreuz an der Wand, viele Bücher drängten sich auf langen Regalbrettern zusammen, und da war auch einer dieser leuchtenden Bildschirme. Menschen in kurzen Hosen liefen über einen grünen Rasen hinter einem Ball her. Zu hören war aus dem Gerät allerdings nichts.
    »Vielleicht sollten wir noch einmal versuchen, ein Bild zu stehlen«, meinte der junge Kaltmann.
    Altschneider verzog das Gesicht, ohne etwas zu sagen, und Kroll lachte. »Na, das hat ja schon das letzte Mal ganz prima geklappt«, rief er höhnisch. »Wildschweine sind gefährlicher als Haie – habe ich irgendwo gehört oder gelesen.« Er hob die Flasche an den Mund, trank und rülpste.
    »Hättest sehen sollen, wie das Wildschwein auf mich losgestürmt ist.« Der junge Kaltmann starrte Kroll angstvoll an.
    »Wie hast du eigentlich deinem Alten die Wunde erklärt?«, wollte Kroll wissen.
    Der junge Kaltmann rülpste auch. »Bin betrunken vom Fahrrad gefallen – hat er mir sofort geglaubt. Und dem Dorfbullen habe ich fünfzig Euro gegeben, damit er mich nicht verrät. Ich hoffe, er hält sich dran.«
    Kroll lachte, während Altschneider an seinem Bier nippte. »Ein bestechlicher Dorfbulle – was es hier nicht alles gibt!«
    Plötzlich tauchte Lunke neben Kim auf und spähte ebenfalls in den Raum. »Das sind die beiden«, raunte er ihr zu. »Der Junge und der Alte waren auf dem Hof, und der andere hat sich versteckt, als die beiden gekommen sind.«
    Kim nickte. Einen Moment später war Lunke wieder abgetaucht. Sie versuchte sich jedoch noch ein wenig länger auf dem Sims zu halten, obwohl es sie größte Mühe kostete, nicht aus dem Gleichgewicht zu geraten. Wieso war Kroll auch auf dem Hof gewesen, ohne sich jedoch den anderen beiden zu erkennen zu geben?
    »Wir müssen die Schweine ausschalten«, sagte der Junge heftig, als hätte er länger darüber nachgedacht. Im nächsten Moment führte er wieder seine Flasche an den Mund.
    Kroll nickte. »Hat mein Chef heute auf die elegante Weise versucht, hat aber nicht geklappt, weil diese rothaarige Schlampe es ihm verboten hat. Die geht wahrscheinlich mit diesen Viechern ins Bett.«
    »Fallen«, warf der ältere Mann ein. »Könnte man keine Fallen aufstellen? Wildschweine sind doch eine Plage.«
    »Nein, erschießen – erschießen wäre am besten«, warf der junge Kaltmann ein.
    Lunke schnaubte plötzlich so laut, dass die drei erstarrten und zum Fenster blickten. Kim schaffte es im letzten Moment, den Kopf einzuziehen.
    »War da was?«, fragte der Ältere. »Wäre nicht gut, wenn man euch hier sehen würde.«
    »Wahrscheinlich schleichen die Schweine schon ums Haus«, erklärte Kroll vollkommen ernst, lachte aber im nächsten Moment aus vollem Hals. »Oder der Bischof hat seine Späher ausgeschickt, und die fragen sich nun, wo denn die nagelneue Orgel steht, die der liebe Onkel Pfarrer vor ein paar Monaten für seine schöne Kirche bestellt hat.«
    Niemand sonst lachte.
    »Ich verstehe nicht, wie du so ruhig bleiben kannst«, meinte Altschneider. Nun klang seine Stimme gereizt. »Ihr fangt euren Mörder nicht, und wir kommen nicht zu unserem Geld. Haderer hat alles vermasselt. Er hätte sich nicht umbringen lassen dürfen. Wahrscheinlich können wir die Felder abschreiben.« Er schnaubte verächtlich. »Hätte mich nie darauf einlassen dürfen.«
    »Glaubt ihr, er hat versucht, auf eigene Rechnung zu arbeiten?«, fragte der jüngere Kaltmann.
    »Unsinn«, meinte Kroll unwirsch. »Er ist dem Mörder in die Quere gekommen, hat was mitgekriegt. Darum musste er sterben.«
    »Aber warum hat er dir nichts gesagt?«, fragte Altschneider.
    »Keine Ahnung.« Kroll trank noch einen Schluck und seufzte dann. »Vielleicht wollte er sein Wissen zu Geld machen – der Idiot.«
    Plötzlich hörte Kim ein leises Schnarchen. Hastig wandte sie sich um. Lunke lag da, die Augen geschlossen, und war friedlich eingeschlafen. Sie wich vom Sims zurück und versetzte ihm einen leichten Tritt.
    »Bist du verrückt geworden?«
    »Was soll das?« Lunke öffnete mühsam ein Auge.
    Der Junge redete wieder von dem Bild, das er stehlen wollte, doch Kroll schnitt ihm barsch das Wort ab. »Hast du immer noch nicht kapiert, dass es da eine ganz moderne Alarmanlage gibt? Da habt ihr noch nicht piep gesagt, und schon steht einer meiner Kollegen auf der Matte. So läuft das nicht – wir müssen Geduld haben.«
    Lunke schüttelte

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