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Saubande: Ein Schweinekrimi (German Edition)

Saubande: Ein Schweinekrimi (German Edition)

Titel: Saubande: Ein Schweinekrimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arne Blum
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dem Maler-Hof«, stieß sie mit zittriger Stimme hervor. »Sie sind Roberts Bruder, nicht wahr?«
    Der Mann nickte. »Ganz recht«, sagte er. »Ich will zu Robert. Habe versucht, mich telefonisch anzukündigen, aber es ist niemand an den Apparat gegangen. Da hab ich gedacht, ich schaue einfach vorbei …« Seine Worte verloren sich, als er den Kommissar erblickte.
    Ebersbach schob sich mit gewichtiger Miene vor. »Ja«, sagte er. »Jetzt erinnere ich mich.« Er verzog das Gesicht. »Mein Name ist Ebersbach, Kriminalhauptkommissar – fall Sie es vergessen haben sollten.«
    Der Mann runzelte die Stirn. »Wie könnte ich das vergessen haben«, sprach er leise vor sich hin. Dann sah er wieder Dörthe an, als würde er von ihr Hilfe erwarten.
    »Sie wissen es anscheinend noch nicht«, sagte Dörthe. »Robert … Ihr Bruder ist ermordet worden, vor drei Tagen … Hauptkommissar Ebersbach leitet die Ermittlungen.«
    Der Mann stellte den Koffer ab und atmete tief durch. Das Sprechen schien ihm schwerzufallen. »Ermordet?«, fragte er. »Mein Bruder?«
    Ebersbach nickte. »Mit einem Messer – so wie Ihre Frau damals. Das habe ich doch richtig in Erinnerung, oder?« Er sah den zweiten Munk streng an.
    »Vielleicht sollten wir ins Haus gehen«, sagte Dörthe und fuhr sich nervös durch ihr rotes Haar. Sie bedachte erst den Mann, dann Ebersbach mit einem auffordernden Blick. Kim registrierte, dass sie sich unwohl fühlte und leicht zu schwitzen begonnen hatte.
    »Ich habe meine Frau nicht umgebracht«, erklärte der zweite Munk unvermittelt. »Ich bin dafür verurteilt worden, aber ich bin es nicht gewesen.«
    »Ja«, erwiderte Ebersbach ungerührt. »Klarer Fall von Justizirrtum, aber eigentlich interessiert mich mehr, wo Sie sich vor drei Tagen aufgehalten haben.«
    »Da«, sagte der zweite Munk, »bin ich endlich aus dem Gefängnis entlassen worden.«

12
     
    »Wie hast du es bloß geschafft, von diesem Transporter wieder herunterzukommen?«, wollte Doktor Pik wissen, nachdem Kim in den Stall zurückgekehrt war.
    Ihr Kopf war ganz schwer. Sie musste über den zweiten Munk nachdenken, der mit Dörthe und Kommissar Ebersbach im Haus verschwunden war. Zusammen hatten die drei Menschen sich an einen Tisch gesetzt, nachdem Dörthe etwas zu trinken geholt hatte. War der falsche Munk gefährlich? Was hatte Ebersbach von dieser Frau und von Messern gesagt?
    Doktor Pik schaute sie fragend an. Che hatte sich in eine Ecke verdrückt und jammerte vor sich hin, weil ihm seine Wunden wehtaten, während Brunst wieder auf den Beinen war. Er kaute laut schmatzend an einem Kanten Brot.
    Plötzlich fiel es ihr wieder ein, die eine Frage, die viel wichtiger war als alles andere. Kim sah sich im Stall um, der ihr auf einmal leer und öde vorkam.
    »Wo ist eigentlich Cecile?«, rief sie wütend. »Warum habt ihr sie von eurem blödsinnigen Ausflug nicht wieder mitgebracht?«
    Brunst knurrte etwas vor sich hin, und als sie Che ansah, zog er leicht den Kopf ein, dann erwiderte er ungewohnt leise: »Sie wird schon noch kommen. Wir konnten keine Rücksicht auf sie nehmen, wir mussten zusehen, dass wir unsere eigene Haut retten … Wir waren in einen heimtückischen Hinterhalt geraten … Die wilden Schwarzen waren uns auf den Fersen, hätten uns todsicher umgebracht, wenn wir nicht …« Er verstummte und sah nun wieder so grimmig aus wie sonst.
    »Ein Hinterhalt!« Kim baute sich vor ihm auf. »Ich habe gesehen, was passiert ist. Angst hattet ihr, zwei große Schweine, die nichts als Angst hatten. Ihr seid jämmerliche Feiglinge und habt Cecile im Stich gelassen.«
    »Wenn du uns gesehen hast – warum hast du uns nicht gewarnt? Das nenne ich auch feige«, erwiderte Che wütend. Er kam ihr entgegen, ihre Rüssel stießen fast gegeneinander. Sie starrten sich an. »Überhaupt bist du eine Verräterin – machst mit einem wilden Schwarzen herum, zeigst dich unsolidarisch, denkst nur an dich.« Seinen letzten Worten schickte er einen lauten Grunzer nach, der sie wohl beeindrucken sollte.
    »Ihr hättet auf Cecile warten müssen«, sagte Kim und erwiderte Ches Blick, aber ihr Zorn schwand. Che war einfach zu dumm, er hatte nur seine Phrasen und blöden Ideen im Kopf. »Wir müssen sie suchen – sie wird niemals allein zurückfinden.«
    »Um die Kleine mache ich mir keine Sorgen«, rief Brunst herüber. »Die ist doch viel zu dünn, um geschlachtet zu werden – überhaupt kein Fleisch auf den Rippen.«
    »Ihr seid wirklich großartige Freunde.« Kim

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