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Saubande: Ein Schweinekrimi (German Edition)

Saubande: Ein Schweinekrimi (German Edition)

Titel: Saubande: Ein Schweinekrimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arne Blum
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kein Hahn mehr. Das geht als Unglücksfall durch. Der alte Zausel hätte einfach die Ruhe behalten sollen, aber ständig ist er mir wegen dieser verdammten Orgel auf die Nerven gegangen.«
    Kim wandte den Kopf. Sie roch es ganz deutlich. Irgendwo waren wilde Schwarze in der Nähe. Hatte Lunke sie schon gewittert und rannte voller Ungestüm auf sie zu, wie es seine Art war? Sie kniff die Augen zusammen und blickte in die Richtung, aus der er vermutlich kommen würde. Zum Glück war Kroll in sein Gespräch vertieft und wirkte nicht sonderlich aufmerksam.
    »Keine Sorge!«, sagte er so laut, dass Kim es genau hören konnte, »Ebersbach, dieser Trottel, wird ebenfalls bereit sein, den Fall zu den Akten zu legen. Er will Munk auch hinter Gittern sehen, und dann nehme ich meinen Abschied, ganz feierlich, mit blöden Reden und kaltem Büfett.« Er lachte kurz auf und verzog das Gesicht. »Ja, klar«, fuhr er dann fort. »Wir lösen die Konten auf, holen das Geld ins Land, und dann eröffnen wir unseren Nachtclub, wie wir es immer vorgehabt haben, und werden eine richtig große Nummer in der Stadt. He …« Er zögerte einen Moment und ließ seinen Schnauzbart tanzen. »Von mir aus kannst du auch gelegentlich selbst auftreten, aber wehe, einer der geilen Böcke im Publikum bildet sich etwas ein. Dann werde ich verdammt ungemütlich.« Seine Stimme wurde noch einschmeichelnder.
    Für einen Moment hatte Kim das Gefühl, Kroll würde mit Dörthe sprechen. Auch der richtige Munk hatte manchmal in so einem unechten süßlichen Tonfall mit ihr geredet, meistens nachdem sie sich gestritten hatten. Gelegentlich waren sie dann auf den Heuboden im Stall gekrochen, hatten gekichert und gestöhnt, so laut, dass Kim aus dem Schlaf erwacht war.
    »Wir kriegen das schon hin«, sagte Kroll nun und lächelte immer noch. Erst als er den Kopf hob und in ihre Richtung blickte, strafften sich seine Gesichtszüge wieder. »Ich habe noch eine Bitte«, sagte er dann, ohne Kim aus den Augen zu lassen. »Sieh im Internet nach, ob es irgendwo Schweinerennen gibt – so wie Hunderennen. Vielleicht in Shanghai oder Hongkong? Für die Schlitzaugen sind Schweine doch heilig. Schau dir die Starterliste an, dann setzt du fünfhundert Euro auf das Schwein, das einen Namen hat, der mit K anfängt. Okay? Ich sehe dich später. Küsschen!« Er steckte den Apparat wieder ein und ließ seinen harten Blick auf Kim gerichtet.
    Kim wandte den Kopf. Nun konnte sie es deutlich riechen: Lunke war im Anmarsch. Sie schloss die Augen und stellte sich vor, wie er durch den Wald lief, überzeugt, dass ihm niemand etwas anhaben konnte. Dann öffnete sie die Augen wieder, sie erhob sich und zerrte an ihrem Strick, doch damit hatte sie nun auch Kroll gewarnt. Er war aufgesprungen und hielt sein Gewehr im Anschlag.
    Zwei Vögel stiegen von der Lichtung auf. Sonst war alles still.
    Vielleicht war Lunke doch vorsichtiger, als sie gedacht hatte. Außerdem musste sie selbst klüger vorgehen. Sie musste Lunke warnen, ohne Kroll auf ihn aufmerksam zu machen.
    Sie legte sich wieder hin und tat so unbeteiligt, als hätten die beiden Vögel sie aufgeschreckt, doch so leicht ließ Kroll sich nicht täuschen. Er steuerte auf sie zu und verbarg sich dann hinter Bäumen, ein paar Schritte entfernt, links von ihr, so dass sie ihn nicht mehr sehen konnte. Außerdem hatte er auf diese Weise die Tiefen des Waldes im Blick, aus denen Lunke aller Wahrscheinlichkeit kommen würde.
    Kim spürte, wie sie immer unruhiger wurde. Lunke war in der Nähe – dessen war sie sich ganz sicher. Aber etwas musste ihn irritiert haben, vermutlich hatte er Kroll längst gewittert. Was würde er tun? Er würde gewiss nicht einfach wieder abziehen, sondern würde versuchen, sie zu befreien – und genau darauf setzte Kroll.
    Der Wald war plötzlich totenstill. Nicht einmal Vögel ließen sich auf der Lichtung blicken, und dann erspähte sie ihn. Lunke kam. Vorsichtig schlich er heran, schob seinen Rüssel durch das Dickicht. Er lächelte unverschämt und arglos – aber das konnte doch gar nicht sein!
    »He, Babe«, rief er und grinste. »Bist du wieder mal in Schwierigkeiten?«
    Kim war so verblüfft, dass sie kein Wort herausbrachte. Lunke hatte gar nichts mitbekommen – überheblich grinsend trabte er in sein Verderben.
    »Der Strick …«, keuchte Kim. Er musste doch sehen, dass jemand sie angebunden hatte.
    Irgendwo neben ihr trat Kroll einen Schritt vor, sie hörte ihn atmen, tief die Luft

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