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Saukalt

Saukalt

Titel: Saukalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oskar Feifar
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halten, damit sie die Arbeiten
nicht zu sehr behinderten. Weil natürlich war das riesige Feuer eine Sensation.
Gar keine Frage. Und weil es halt irrsinnig weit zu sehen war, kamen die
sensationslüsternen Geier auch von überall her. Wirklich schlecht war das in
diesem Fall aber nicht, weil die Leute durch das Feuer so abgelenkt waren, dass
sie gar nicht mitbekamen, dass es noch einen weiteren Tatort zu besichtigen
gab. Im Wald ging es darum ziemlich ruhig zu. Nur ein paar Presseleute waren
da. Sie schossen eine Menge Fotos und versuchten jemanden zu finden, dem sie
ein Loch in den Bauch fragen konnten. Allerdings gab sich diesmal keiner der
Beamten für ein Interview her. Ohne dass es vorher besprochen worden wäre,
waren sich alle darüber einig, dass der Major Schuch in seiner Funktion als
Einsatzleiter die Pressearbeit erledigen sollte. Der musste aber der Presse
beim ›Hexenwinkel‹ schon Rede und Antwort stehen und hatte deshalb keine Zeit,
um in den Wald zu kommen. Der Strobel selber hielt sich dezent im Hintergrund.
Er hatte sich dafür entschieden, die Einsatzkräfte zu koordinieren, die nicht
unmittelbar mit den Ermittlungen beschäftigt waren. So verging auch für ihn die
Nacht sehr schnell. Für 07.00 Uhr war eine Besprechung angesetzt, und um 09.30
Uhr sollte eine Pressekonferenz stattfinden. Wäre es nach dem Strobel gegangen,
hätte er sich davor gedrückt. Aber der Major Schuch hatte, aus welchen Gründen
auch immer, darauf bestanden, dass der Strobel als Kommandant der hiesigen
Dienststelle an der Veranstaltung teilnahm. Alle waren pünktlich da. Der Major,
der Konrad Christian, der Travnicek, der Doktor Lasser, ein Kollege von der
Spurensicherung und zwei Vertreter der Staatspolizei, die der Strobel nicht
kannte. Jeder suchte sich einen Sitzplatz, und der Major erledigte den
unvermeidlichen offiziellen Teil. Er bedankte sich bei allen Anwesenden für ihr
Erscheinen, äußerte sich lobend über die hervorragende Arbeit, die während der
Nacht geleistet worden war, und bat darum, auf den neuesten Stand gebracht zu
werden. Der Konrad Christian fing an. Als Kommandant der örtlichen Feuerwehr
hatte er natürlich das Privileg, über den Brand zu reden. In kurzen Worten
wiederholte er, was er dem Strobel schon am Vortag gesagt hatte. Nämlich, dass
es aus Sicht der Feuerwehr eindeutig Brandstiftung war. Nach seiner Meinung war
das Haus an mindestens drei Stellen angezündet und ein Brandbeschleuniger
verwendet worden, bei dem es sich vermutlich um Benzin gehandelt hatte. Zur
Stunde, so sagte er abschließend, seien noch einige seiner Männer als
Brandwache abgestellt, weil es noch einige Glutnester gab. Nach ihm ergriff der
Doktor Lasser das Wort. Das brachte ihm einen bösen Blick vom Travnicek ein,
der eigentlich dran gewesen wäre. Der Arzt rechtfertigte sich damit, dass er
schnell weg müsse, weil bald die ersten Patienten in seine Praxis kommen
würden. Dieses Argument nahm der Travnicek natürlich zur Kenntnis, und der
Doktor sagte, was zu sagen war. Nämlich, dass die Wenger Waltraud noch am
gestrigen Tag das Bewusstsein wiedererlangt und lediglich eine
Rauchgasvergiftung erlitten hatte und zur Beobachtung im Krankenhaus in
Hollabrunn lag. Was die beiden Leichen betraf, stellte er fest, dass beide
Männer diverse schwere Prellungen in den Gesichtern und an ihren Körpern
aufwiesen, die darauf hindeuteten, dass sie vor ihrem Tot massiver Gewalt
ausgesetzt waren. Nach seiner Meinung waren beide erst beim Aufhängen
gestorben. Was die genaue Todesursache anging, wollte sich der Arzt aber nicht
festlegen und verwies auf den Gerichtsmediziner. Nach diesen Worten stand er
auf, verabschiedete sich und ging. Als Nächster übernahm der Travnicek das Wort
und führte aus, dass die Identitäten der Männer feststanden, weil beide ihre
Reisepässe bei sich gehabt hatten. Er betonte besonders, dass es sich um
polnische Diplomatenpässe, ausgestellt auf die Namen Frantisek Stepanek und
Artur Levi handelte. Hinweise auf den oder die Täter habe man bisher nicht
gefunden. Am Ende seiner Ausführungen sagte er, der Strobel wisse Näheres zu
den Opfern und ihren Machenschaften, da er schon seit längerem gegen diese Männer
ermittelt habe. Dabei sah er den völlig überraschten Postenkommandanten an und
erteilte ihm das Wort. Der fühlte sich überrumpelt, weil er dem Travnicek in
der Nacht schon alles erzählt und deswegen erwartet hatte, dass dieser selber
alles erzählen würde. Bevor er auch nur einen Ton

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