Saupech (German Edition)
vom Leib. Du stinkst ja elendiglich.«
Markus schüttelte den Kopf. »Wenn’st mich losbindest, kann ich mich selber ausziehen.«
Er setzte das Messer an und schlitzte Markus’ Kleider von oben bis unten auf.
»Bist deppert? Du hast mi g’ritzt!«
»Des wird bald dei klanste Sorg sein.«
Er riss Markus die Kleiderreste vom Leib.
»Und jetzt hol dir einen runter.«
»Du bist mehr besoffen wie i. Und wieso hast eigentlich meine Händ an die Wand g’fesselt?«
»Wart’s ab.«
Er entledigte sich seiner Kleider. Sonst wurde er am Ende noch schmutzig.
»Denk an die Gretel. An ihre weißen Brüste. An die zarte Haut auf der Innenseite der Schenkel. Wie eng sie ist, wenn du in sie eindringst.«
»Du bist total verrückt«, murmelte Markus.
Der Kerl schlief fast schon wieder. Er legte die Hände um Markus’ Hals und drückte zu. Markus riss die Augen auf. Versuchte, etwas zu sagen. Versuchte zu schlucken. Ein Ausdruck namenloser Panik erschien in seinen Augen.
Da spürte er, dass ihn das mehr antörnte, als es jemals ein Mädchen gekonnt hatte. Während er in Markus’ brechende Augen sah, ejakulierte er auf dessen im Todeskampf zuckenden nackten Körper.
Jetzt endlich war Töten kein mühevolles Abmurksen eines gequälten Tieres. Es war auch nicht zu vergleichen mit dem Auslöschen seines elenden Vaters. Das hier war reine Lust!
Zitternd nahm er seine Hände von Markus’ Hals. Er war noch nicht tot. Nicht ganz. Wenn er Glück hatte und sich der Kerl wieder erholte, konnte er dieses wunderbare Erlebnis wiederholen.
Er warf einen Blick auf die Uhr an der Wand. Erst halb eins. Vor fünf würde keiner aufstehen. Er hatte jede Zeit der Welt.
Er nahm den Schlauch und spritzte Markus mit kaltem Wasser ab. Spuckend und hustend kam dieser zu sich.
»Das war wunderschön. Das machen wir später noch einmal.«
Die grenzenlose Panik in Markus’ Augen ließ sein Glied pochen. Am liebsten hätte er gleich weitergemacht. Doch er wusste, die Vorfreude gehörte auch zum Spiel. Ob es ebenso viel Spaß machen würde, den Scheißkerl zu foltern?
24
Dorli fuhr in den Reiterhof des Meixner ein. Sie war seit Jahren nicht hier gewesen und sah mit großen Augen, was der Toni aus dem Boden gestampft hatte.
Sie hatte gehört, dass er jetzt Pferde hielt, Reitunterricht gab, sogar Pferde züchtete. Doch was sie nun erblickte, übertraf alle ihre Erwartungen bei Weitem. Mehrere riesige Koppeln lagen entlang der Zufahrtsstraße. Bevor man zum eigentlichen Wohnhaus kam, standen eine Reihe neuer Ställe, davor im Hof Tränken für die Pferde, eine Remise mit zwei Pferdewagen, eine weitere Koppel mit Hindernissen für ein Sprungturnier.
Das Wetter strahlte mit dem Hof um die Wette. Es war sonnig und warm, und der milde Wind brachte ein erstes Ahnen des kommenden Sommers mit. Es roch nach frisch gemähtem Gras, nach Pferden und blühenden Büschen.
Drei junge Mädchen kamen Dorli lachend und plaudernd entgegen, jedes hoch zu Ross. Die Kinder wirkten winzig auf den Pferden, doch sie zeigten keine Angst und schienen mit den Tieren vertraut.
Den Grundstein für den Reiterhof hatte Toni vor vielen Jahren dadurch gelegt, dass er Kosovo-Flüchtlinge bei sich aufnahm. Was ihn im Ort nicht gerade beliebter gemacht hatte. Die wollten keine Ausländer hier haben. Schon gar keine Jugos. Und Toni nahm ein gutes Dutzend von denen bei sich auf. Einer war dabei, Jovan, der richtig gut mit Pferden umgehen konnte. Ein Pferdeflüsterer. Toni hatte eben angefangen, ein paar Ponys bei sich am Hof einzustellen und Kinder im Kreis reiten zu lassen. Jovan brachte ihm alles bei, was es über Pferde, Stallungen, richtige Haltung, Zucht, Wettbewerbe und Unterricht zu wissen gab. Dafür hatte Toni ihn und seine Familie bei sich behalten, als die meisten anderen Flüchtlinge in ihre Heimat abgeschoben wurden. Und es hatte sich gelohnt. Was vorher ein kleiner, ärmlicher Bauernhof mit viel Brachland drum herum gewesen war, erstrahlte in neuem Glanz.
Kein Wunder, dass man Toni und seine Arbeiter kaum jemals im Dorf sah. Dieser riesige Reiterhof verschlang wohl jede Menge Zeit.
Dorli traf Jovan bei den Ställen.
»Wo find ich den Toni?«
Jovan grinste und zeigte Richtung Stall. »Er bringen grad ein Fohlen auf Welt.«
Doch das stimmte nicht ganz. Das Fohlen war schon geboren, als Dorli zur letzten Box im Raum trat. Toni rieb es mit Stroh und einem rauen Tuch ab. Eigentlich war Toni ein fescher Kerl, obwohl er sicher schon um die fünfzig sein musste.
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