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Saupech (German Edition)

Saupech (German Edition)

Titel: Saupech (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronika A. Grager
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Ganglbauer, ich habe keine Ahnung, was der Kofler und der Kogelbauer vorhaben. Aber die wollen Ihnen unbedingt ein großes Stück Land abkaufen. Und so wie die herumeiern, haben die sicher irgendeine Gemeinheit vor.«
    »Ja, die wollen von mir die Wiesen an der Straße nach Langebichl. Ist Grünland, bringt fast nix. Aber schau, ich bin alt, kann eh nix damit anfangen. Kinder hab ich keine, und meine zwei Neffen arbeiten im Ausland, der eine in New York, der andere in Frankfurt. Die brauchen kein Land da. Und der Toni, der dort zweimal im Jahr mäht und als Lohn dafür das Heu für seine Pferderln haben kann, der kann ja auch mit den Käufern darüber verhandeln, ob es nicht so weitergehen kann.«
    »Ich glaub, die zwei führen irgendwas Böses im Schilde. Ich würde Ihnen raten, nehmen Sie sich einen Rechtsanwalt und bauen Sie eine Klausel in den Kaufvertrag ein. So in der Art: Sollte in den nächsten fünf Jahren der Verkaufswert aus irgendeinem Grund steigen, zum Beispiel, weil das in Bauland umgewidmet wird, so ist Ihnen die Differenz nachzuzahlen.«
    Die Ganglbauerin lächelte verschmitzt.
    »Die Idee ist super! Das mach ich. Danke für den Tipp. Denn eines ist sicher, wenn mich die reinlegen wollen, dann sollen’s wenigstens nichts dabei verdienen.«
    Dorli verabschiedete sich von der alten Kathi mit einem Busserl auf die Wange. Dann marschierte sie mit dem Strauß Blumen aus dem Garten zum Grab ihrer Eltern.
    Die nächste Gemeinderatssitzung würde spannend werden.

23
    Der Markus hatte sich an seinen Schatz herangemacht. Dabei war er ein Angeber und der größte Aufreißer vom Dorf. Und außerdem trank er zu viel. Nicht hin und wieder, täglich. Er konnte das nicht zulassen. Er musste seine Liebste retten. Dass sie seit dem Vorfall mit seiner Mutter nicht mehr mit ihm sprach, war unerheblich. Er selbst würde sie nie haben können. Aber einer wie der Markus sollte sie auch nicht kriegen. Der würde ihr nur wehtun.
    Am Sonntag im Wirtshaus hatte ihn der Markus blöd angequatscht.
    »Na, glaubst, dass’d amoi ane findst, die deiner Mama passt?«
    »Geh scheißen«, hatte er ihm darauf geantwortet. Und alle hatten ihn ausgelacht. Besonders der Markus, der schon am Vormittag blau war.
    Als er an diesem Abend aus Edelbachklamm heimfuhr, wo er mit dem Haidhofer Sepp wegen eines Geschäfts verhandelt hatte, torkelte der Markus aus dem Gasthaus. Er hielt an, halb verborgen von der Hecke neben dem Parkplatz.
    »Schau, dass d’ weiterkummst, du b’soffene Sau!«, schrie die Susi, die Tochter vom Wirt, hinter ihm her. »Kotzt ma die ganze Schank voll. Du hast Hausverbot! Und zwar für immer!«
    Damit schlug sie die Tür hinter Markus krachend zu. Der Markus kroch auf allen vieren ein Stück auf der Straße. Dann stand er schwankend auf. Schüttelte den Kopf und stapfte mit schwerer Schlagseite davon.
    Er wartete, bis er sah, welchen Weg Markus einschlug. Dann fuhr er los. An der Weggabelung hielt er an. Als Markus vorbeistolperte und lang hinschlug, stieg er aus. Er reichte ihm seinen Arm.
    »Komm, i fahr di heim.«
    Rot verquollene Augen versuchten, sein Gesicht zu finden.
    »Ah, du bist es! Dank dir!«
    Er bugsierte Markus auf den Beifahrersitz, wo noch die Plastikplane lag, mit der er normalerweise den Kofferraum des Vans auslegte, wenn er schmutziges Zeug transportierte. Kaum war er eingestiegen und angefahren, hörte er Schnarchlaute vom Beifahrersitz.
    Mit ausgeschalteten Scheinwerfern rollte er in den Hof. Besser, es sah ihn jetzt keiner. Er fuhr direkt in die Scheune. Dann schloss er ganz leise das große Tor. Er zerrte den schlafenden oder bewusstlosen Mann in einen Raum dahinter. Der war vom Boden bis zur Decke gefliest. Vor Wochen hatte er dort einige eiserne Ringe in der Wand angebracht. Mit einer Kette hängte er den Markus jetzt an die Ringe. Dann nahm er den Schlauch und richtete den kalten Wasserstrahl auf den Betrunkenen.
    »Wa… was … is?« Mit geschlossenen Augen versuchte Markus seine Arme vors Gesicht zu legen. Doch das ging nicht. Er schlug die Augen auf. Mittlerweile zitterte er am ganzen Körper. »Du? Was soll denn das werden?«
    Ah, er war also halbwegs klar.
    »Ich muss dich ausnüchtern. So kannst doch net heimgehen zur Mama.«
    »Scheiße. Dann lasst mi halt da schlafen.«
    »Vielleicht.«
    Er stellte das Wasser ab. Trat zu Markus und nahm ein scharfes Tranchiermesser vom Tisch. In Markus’ Augen glomm Furcht auf.
    »Mach dir net ins Hemd. Ich schneid dir nur die angekotzten Fetzen

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