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Savannen - Tierparadiese unserer Erde

Savannen - Tierparadiese unserer Erde

Titel: Savannen - Tierparadiese unserer Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bertelsmann Lexikon
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so in der Lage, die Wärmequellen – etwa warmblütige Beutetiere – auch nachts zu lokalisieren.
    Der Felsenpython:
Kraftpaket und Hungerkünstler
    Der Felsenpython (
Python sebae
) gehört zu den eindrucksvollsten Reptilien Afrikas. Mit einer Körperlänge von 6–8 m ist diese schwarzbraune, schön gezeichnete Riesenschlange nicht nur eine der größten schlangen Afrikas, sondern der ganzen Welt. einst war der Felsenpython in ganz Afrika südlich der Sahara heimisch; heute ist er in seinem ehemaligen Verbreitungsgebiet durch Verfolgung selten geworden. Wichtig für sie ist ein ständiger Zugang zu einer Wasserquelle; deshalb leben sie gern an Ufern stehender oder langsam fließender Gewässer.
    © shutterstock.com/EcoPrint
    Geduldiger Lauerjäger: die Felsenpython
    Felsenpython
Python sebae
    Klasse Reptilien
    Ordnung Schuppenkriechtiere
    Familie Riesenschlangen
    Verbreitung Afrika südlich der Sahara
    Maße Länge: 6–8 m
    Nahrung Vögel, Säugetiere
    (z. B. Antilopen, Affen)
    Zahl der Eier bis zu 100
    Schlupfzeit nach ca. 90 Tagen
    Geduldige Lauerjäger
    Wie alle Schlangen sind Felsenpythons reine Fleischfresser, aber anders als Giftschlangen töten sie ihre Beute nicht mit Gift, sondern allein durch Muskelkraft. Während Jungschlangen kleine Nager, nestjunge Säuger und Vögel erbeuten, können erwachsene Exemplare auch Wassergeflügel, kleine Antilopen, Affen, Warzenschweine und andere größere Säugetiere überwältigen. Als ausgezeichnete Schwimmer halten sich Felsenpythons gern im Wasser auf und lauern dort, nur Augen und Nasenlöcher über der Oberfläche, unvorsichtigen Beutetieren auf.
    An Land verfolgt der vorwiegend dämmerungsaktive Python meist dieselbe Taktik: keine Verfolgung, sondern der Beute auflauern und aus dem Versteck heraus angreifen.
    Mühsames Verschlingen der Beute
    Um ein Tier zu verschlingen, das deutlich größer ist als seine Mundöffnung, muss der Felsenpython seinen Kiefer aushängen. Während des Schlingaktes atmet der Felsenpython durch eine spezielle Verlängerung der Luftröhre, die sich weit vorn im Mundboden öffnet.
    Nach einem solch üppigen Mahl zieht sich die um die Leibesmitte deutlich aufgetriebene Schlange zur Verdauung zurück. Bis zur nächsten erfolgreichen Jagd kann es lange dauern, aber Felsenpythons sind genügsam: Sie können nachweislich 29 Monate hungern.
    Umsichtige Mütter
    Wie alle Pythons legen auch Felsenpython-Weibchen Eier – bis zu 100 pro Gelege. In dieser Zeit nimmt die Mutter keine Nahrung zu sich und verlässt die Eier höchstens zum Trinken. Wird es zu kalt, kann sie durch Muskelzittern die Temperatur der Eier um einige Grade erhöhen. Wenn die 44 – 60 cm langen Jungtiere nach ca. 90 Tagen schlüpfen, verlässt die Mutter ihren Nachwuchs und sucht ihr verlorenes Gewicht wiederzugewinnen.
    Feinde und Gefahren
    Trotz ihrer Größe haben selbst erwachsene Felsenpythons Feinde. So fallen sie etwa Löwen und Leoparden zum Opfer. Ihr größter Feind ist jedoch der Mensch. Ihr Fleisch wird gegessen, und ihre Häute sind sehr begehrt zur Herstellung diverser Bekleidungsartikel.
    Termiten: Landschaftsgestalter der afrikanischen Savannen
    Termiten sind mit ca. 2000 Arten vorwiegend in den Tropen verbreitet. Wegen ihres Aussehens und ihrer Eigenschaft, Staaten zu bilden, werden sie häufig auch als »weiße Ameisen« bezeichnet; sie sind jedoch nicht mit Hautflüglern wie Ameisen, sondern mit den Schaben verwandt. Ihren Namen verdanken sie den alten Römern, die alle Holzzerstörer
termes
nannten – »die dem Holz ein Ende bereiten«. So klein Termiten auch sind (wenige Millimeter bis Zentimeter), dank ihrer Anzahl, ihrer Ernährung und Bauten sind sie von entscheidender Bedeutung für ihren Lebensraum.
    © Mauritius Image/Phototake
    Termiten sind mit den Schaben verwandt.
    Unübersehbare Bauwerke
    Termitennester unterscheiden sich in Form, Größe und Material. Die südafrikanischen
Apicotermes
-Arten bauen aus zerkautem Holz kürbisgroße Kartonnester unter der Erde. Die im westafrikanischen Regenwald lebenden
Cubitermes
-Arten errichten oberirdische Erdnester, die zum Schutz vor Regen mit Dächern versehen sind und aussehen wie Pilze oder Pagoden. Zu den auffälligsten Bauten der afrikanischen Savanne gehören die Nester der
Macrotermes
-Arten, die für ihre Riesenvölker wahre Hochhäuser errichten. Zweck dieser Konstruktionen ist es, den lichtscheuen, dünnhäutigen, wärme- und feuchtigkeitsliebenden Bewohnern ein angenehmes Mikroklima mit

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