Savannen - Tierparadiese unserer Erde
aasreichen Trockenzeit aufzuziehen. Nach vier bis fünf Monaten verlassen die Jungen den Horst.
So wichtig wie die Müllabfuhr
Afrikanische Marabus spielen wie andere große Aasfresser – Geier, Hyänen, Löwen, Schakale – in ihrem Lebensraum eine wichtige Rolle als »natürliche Entsorger«, denn durch den Verzehr von Kadavern und Fleischabfällen wird die Ausbreitung von Krankheiten eingeschränkt und die Verseuchung von Wasserstellen durch tote Tiere verhindert. Das gilt insbesondere für die Abfallbeseitigung am Rande von Slums.
Klippschliefer:
Relikte einer vergangenen Glanzzeit
Wenn man die etwa Kaninchengroßen Klippschliefer anschaut, glaubt man kaum, dass es sich um die Nachfahren tapirgroßer Formen handelt, die im Eozän (vor rd. 40Mio. Jahren) die wichtigsten mittelschweren Huftiere der afrikanischen Savannen bildeten. Heute unterscheidet man Klipp-, Busch- und Baumschliefer, wobei sich die Klippschliefer (Gattung
Procavia
) am erfolgreichsten durchgesetzt haben.
© Mauritius Image/Bridge
Klippschiefer beim morgenlichen Sonnenbad
Kletternde Höhlenbewohner mit Hufen
Die verstreut liegenden Granitblöcke (Kopjes), sind das Reich der Kap-Klippschliefer (
Procavia capensis
). Dort leben sie in Felsspalten und vorhandenen Erdhöhlen, z.B. Erdferkel- und Erdmännchenbauten. Selbst graben sie nicht, dazu sind ihre Füße viel zu biegsam. Klippschliefer sind Sohlengänger mit vier Zehen an den Vorderfüßen und drei an den Hinterfüßen. Die Zehen tragen Horngebilde, die wie menschliche Nägel aussehen, anatomisch aber echte Hufe sind. Die Fußsohlen werden von elastischen Hautpolstern gebildet und sind mit Schweißdrüsen ausgestattet. Beim Erklettern steiler, glatter Felswände wirkt Schweiß wie ein Haftmittel; durch Zusammenziehen der Fußsohlenränder entsteht zudem ein Unterdruck, der die Wirkung verstärkt. Solche Füße sind auch zum Klettern im Geäst geeignet, wie Busch-/Baumschliefer zeigen; diesen Lebensraum hat kein anderes Huftier erobert!
Jeden Tag Sonnenbaden
Klippschliefer sind tagaktiv, wobei »aktiv« bei ihnen bedeutet, dass sie einen Großteil des Tages dösend in der Sonne verbringen. Ihr Tagesrhythmus wird von den Außentemperaturen bestimmt. Als primitive Säuger können Klippschliefer ihre Körpertemperatur nicht aus eigener Kraft konstant halten. Daher nehmen sie jeden Morgen ein Sonnenbad, um sich aufzuwärmen, und kuscheln sich abends zusammen. Sie fressen nur ein bis zwei Stunden am Tag und ziehen sich während der Mittagshitze bzw. bei Einbruch der Nachtkälte in die geschützten Felsspalten und Baue zurück.
Bei dem, was sie fressen, sind Klippschliefer nicht wählerisch: Auf ihrem Speisezettel sind Gras, Moose und Flechten, höhere Pflanzen und Rinde zu finden. Sie kommen zudem mit sehr wenig Wasser aus. Während der Nahrungssuche halten ein paar Alttiere Wache, denn Klippschliefer sind von vielen Feinden bedroht: Auf dem Boden stellen ihnen Leoparden, Schakale und Tüpfelhyänen nach, aus der Luft vor allem Kappadler. Zu ihrem Schutz haben sie ein breit gefächertes Lautrepertoire entwickelt: Ihre Warnrufe variieren vom Quieken bis zum schrillen Bellen, bei dem alle Tiere flüchten.
Klippschliefer
Procavia
Klasse Säugetiere
Ordnung Schliefer
Familie Schliefer
Verbreitung von der arabischen Halbinsel bis nach Südafrika
Maße Kopf-Rumpf-Länge: 44–54 cm
Standhöhe: 15–25 cm
Gewicht 1,8–5,4 kg
Nahrung Gräser, Moose, Flechten und Rinde
Geschlechtsreife mit 16–18 Monaten
Tragzeit 210–240 Tage
Zahl der Jungen 2–3
Höchstalter 9–14 Jahre
Leben im Harem
Kap-Klippschliefer leben in Kolonien; ein Männchen kann mehr als ein Dutzend Weibchen mit ihren Jungen um sich scharen. Wird der Haremsbesitzer von einem anderen Männchen herausgefordert, kommt es zu heftigen Kämpfen, bei denen die »Stoßzähne« als Waffen eingesetzt werden. Die Weibchen werfen nach einer Tragzeit von sieben Monaten zwei bis drei Junge. Weibliche Jungtiere können schon mit einem Jahr trächtig werden und bleiben in der Gruppe. Männliche Jungtiere werden vertrieben, was ihr Todesurteil bedeuten kann, denn die Kap-Klippschliefer sind keine Schnellläufer und fallen leicht Räubern zum Opfer. Deshalb siedeln sich viele dieser vertriebenen Männchen am Rand ihrer Geburtskolonie an.
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