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saved by an Angel

Titel: saved by an Angel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Chandler
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nicht verstehst, brauchst du mich jetzt«, warnte er sie.
    »Wegen Gregory«, sagte sie und ließ die Hände in den Schoß sinken. »Ich weiß Bescheid. Ich versteh bloß nicht, warum er« - sie verdrängte den Gedanken, der sie am meisten erschreckte - »mir etwas antun wollen sollte.«
    »Um dich umzubringen«, korrigierte sie Tristan. »Alles, was Philip über jene Nacht erzählt, ist wahr, allerdings wissen wir, dass Gregory >der böse Engel< war. Und es war nicht das erste Mal, Ivy. Als du an jenem Wochenende allein warst -«
    »Aber das ergibt keinen Sinn«, rief sie, »nicht nach allem, was er für mich getan hat.« Sie sprang von der Klavierbank auf und ging im Zimmer auf und ab. »Nach dem Unfall war er der Einzige, der verstanden hat, warum ich nicht darüber reden wollte.«
    »Er will nicht, dass du dir zu viele Gedanken machst«, antwortete Tristan. »Er will nicht, dass du dich an diese Nacht erinnerst und anfängst, Fragen zu stellen - ob unser Unfall zum Beispiel tatsächlich ein Unfall war.«
    Ivy blieb am Fenster stehen. Zwei Stockwerke tiefer spielte Philip mit einem Fußball. Andrew, der die Auffahrt hinauffuhr, hatte angehalten, um ihm zuzusehen. Ihre Mutter lief ihm über den Rasen entgegen.
    »Es war kein Unfall«, sagte sie schließlich. Ihr Albtraum fiel ihr wieder ein: Sie saß in Tristans Auto und konnte nicht bremsen - genau wie in der Nacht, als sie den Hirsch angefahren hatten und nicht bremsen konnten. »Jemand hat an den Bremsen herumgespielt.«
    »Sieht so aus.«
    Schon beim bloßen Gedanken, dass Gregory sie berührte, sie küsste, sie an sich drückte, so eng, dass er sie umbringen konnte, wenn sich die Möglichkeit bot, drehte sich Ivy der Magen um. Sie wollte es nicht glauben. »Warum?«, rief sie.
    »Ich glaube, es hat was mit dem Abend damals zu tun, als Caroline umgebracht wurde.«
    Ivy ging zum Klavier zurück, setzte sich langsam hin und versuchte, ihre Gedanken zu ordnen. »Glaubst du, er gibt mir die Schuld am - an der Ermordung seiner Mutter? Es war Selbstmord, Tristan.« Doch während sie es sagte, fühlte sie etwas Taubes in ihrer Brust und ihrer Kehle, eine aufsteigende Angst, die jeden vernünftigen Gedanken zu verdrängen drohte.
    »Du warst an dem Abend, als sie starb, im Nachbarhaus«, erklärte ihr Tristan. »Vermutlich hast du von dort aus jemanden durchs Fenster gesehen, jemanden, der entweder Bescheid weiß oder für den Mord verantwortlich ist. Versuch dich zu erinnern.«
    Ivy gab sich Mühe, ihre Erinnerungen an den Abend von den darauffolgenden Albträumen danach zu trennen. »Ich habe bloß den Schatten von jemandem gesehen. Weil sich so viel auf der Scheibe widerspiegelte, konnte ich nie erkennen, wer es war.«
    »Aber er hat dich gesehen.«
    Stück für Stück löste sich das Rätsel des Traums. Ivy begann zu zittern.
    »Ich weiß«, sagte Tristan sanft. »Ich weiß.«
    Ivy sehnte sich nach dem Gefühl, das sie früher hatte, wenn er so mit ihr sprach.
    »Ich habe auch Angst«, gestand Tristan »Ich allein kann dich nicht beschützen. Aber glaub mir, Ivy, gemeinsam sind wir stärker als er.«
    »Ach, Tristan, du hast mir so gefehlt.«
    »Du hast mir gefehlt«, erwiderte er, »es hat mir gefehlt, dich im Arm zu halten, dich zu küssen und natürlich auch dich zu ärgern ...«
    Sie lachte.
    »Ivy, spiel mir was vor.«
    »Nein - verlang das jetzt nicht von mir. Ich will weiter deine Stimme hören«, bettelte sie. »Ich dachte, ich hätte dich für immer verloren, aber jetzt bist du da -«
    »Psst, Ivy. Spiel. Ich hab was gehört. In deinem Zimmer ist jemand.«
    Ivy sah zu Ella, die nun an der Treppe stand und in die Dunkelheit spähte. Die Katze schlich sich lautlos die Treppe hinunter, die Haare auf ihrem Schwanz sträubten sich. Das ist Gregory, dachte Ivy.
    Sie schlug nervös Notenblätter auf und fing zu spielen an. Ivy spielte laut und versuchte, die Erinnerungen an Gregorys Umarmungen und seine drängenden Küsse zu verscheuchen, an die Nacht, als sie allein im Laden gewesen waren, und an die Nacht, die sie allein in dem dunklen Haus verbracht hatten.
    Versuchte er, sie umzubringen? Hatte er seine Mutter umgebracht? Es ergab keinen Sinn. Sie konnte sich einigermaßen vorstellen, dass Eric so etwas tun würde - halb weggetreten, nachdem er sich mit allem Möglichen zugedröhnt hatte. Sie erinnerte sich an die Nachricht, die er auf Gregorys Anrufbeantworter hinterlassen und die sie mitgehört hatte; Eric brauchte ständig Geld für Drogen. Vielleicht hatte

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