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saved by an Angel

Titel: saved by an Angel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Chandler
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um.
    Was, wenn Gregory und Eric es gemeinsam getan hatten? Doch noch immer konnte sie nicht glauben, dass irgendjemand, und schon gar nicht Gregory, ihr etwas antun wollen könnte. Sie bedeutete ihm etwas - sie glaubte sogar, dass sie ihm viel bedeutete.
    Sie fuhren schweigend vom Parkplatz. Will war offensichtlich genauso tief in Gedanken versunken wie sie. Plötzlich deutete Ivy auf etwas. Auf dem Seitenstreifen, ungefähr fünfzig Meter hinter der Ausfahrt stand eine rote Harley. »Sieht wie die von Eric aus«, meinte sie.
    »Ist sie auch.«
    Neben der Straße verlief ein langer Abwassergraben, in dem hohes Gras und Gebüsch wucherte. Eric suchte den Graben so konzentriert ab, dass er das Auto nicht bemerkte, das auf der Standspur anhielt.
    Als Will die Tür öffnete, hob Eric den Kopf. »Was verloren?«, fragte Will und stieg aus. »Soll ich dir suchen helfen?«
    »Nein danke, Will«, rief er zurück. »Ich suche bloß ein altes Bungeeseil.« Dann bemerkte er Ivy im Wagen. Es schien ihn zu überraschen und er sah abwechselnd von ihr zu Will. Er machte ihnen ein Zeichen weiterzufahren. »Ich geb’s auch gleich auf«, meinte er.
    Will nickte und stieg wieder in den Wagen.
    »Für ein altes Bungeeseil hat er ganz schön angestrengt gesucht«, bemerkte Ivy, als sie losfuhren.
    »Ivy«, sagte Will, »gibt es irgendeinen Grund, warum jemand dich erschrecken oder dir etwas antun will?«
    »Was meinst du?«
    »Hegt irgendjemand einen Groll gegen dich?«
    »Nein«, erwiderte sie langsam. Jetzt gibt es niemanden, dachte sie. Letzten Winter hatte es anders ausgesehen: Gregory war nicht gerade erfreut gewesen, dass sein Vater Maggie heiraten wollte. Aber seine Feindseligkeit und seine Wut waren schon vor Monaten verflogen. Gregory hatte sich seit Tristans Tod ihr gegenüber großartig verhalten, sie getröstet und am Tag des Einbruchs sogar gerettet. Gregory war als Erster da gewesen, hatte den Eindringling verscheucht und den Sack gerade in dem Moment von ihrem Kopf gezogen, als Will dazukam.
    Hatte es sich wirklich so abgespielt? Oder war er vielleicht die ganze Zeit schon dagewesen?
    Seine Ausrede, warum er nach Hause gekommen war, klang merkwürdig. Plötzlich schauderte Ivy. Was, wenn Gregory sie überfallen hatte und schnell eine angebliche Rettung vorgetäuscht hatte, als Will plötzlich aufkreuzte?
    Der Gedanke durchfloss sie wie ein eisiger Fluss, es überlief sie kalt. Ihre Hände verkrampften sich. Ohne es wahrzunehmen, verbog sie einen Stift, den sie vom Sitz aufgehoben hatte und zerbrach die Plastikhülle.
    »Hier«, meinte Will, nahm ihr den Stift weg und bot ihr seine Hand. »Wenn wir gleich bei dir sind, möchte ich meine Finger wiederhaben«, meinte er lächelnd.
    Ivy packte seine Hand. Sie hielt sich an Will fest und drehte den Kopf, der Herbst warf bereits Schatten auf den Sommer.
    »Ich war immer für dich da. Ich liebe dich.« Die Worte lielen ihr wieder ein. »Will, als wir getanzt haben und Tristan in dir war, und als du gesagt hast-«
    Sie zögerte.
    »Als ich was gesagt habe ...?«
    »>Ich war immer für dich da. Ich liebe dich<.« Sie sah, dass Will schluckte. »Da hat Tristan gesprochen, oder?«, wollte Ivy wissen. »Es war Tristan und ich habe es missverstanden. Richtig?«
    Will beobachtete eine Formation Gänse am Himmel. »Richtig«, sagte er schließlich.
    Für den Rest der Fahrt schwiegen sie.

 
5
     
     
     
     
     
     
    Ivy stand neben Philip in seinem Zimmer und betrachtete ein Regalbrett, auf dem er all seine Schätze versammelt hatte: die Engelfiguren, die sie ihm nach Tristans Tod geschenkt hatte, einen Pappaufsteller von Don Mattingly, Fossilien, die er von Andrew bekommen hatte, und einen verrosteten Schienennagel.
    Als Will Ivy an diesem Nachmittag zu Hause abgesetzt hatte, waren Philip und Maggie gerade nach Hause gekommen. Ivy und Philip aßen etwas, dann nahm sie seine Schulbücher und er trug seinen neuesten Schatz in sein Zimmer: ein Vogelnest. Während Ivy beobachtete, wie er dem Nest einen Ehrenplatz einräumte, fuhr sie mit der Hand über die Engelfiguren. Sie berührte eine Figur, die er nicht von ihr bekommen hatte, es war ein Engel im Baseballtrikot mit Flügeln.
    »Die hat mir Tristans Freundin vorbeigebracht«, erklärte ihr Philip. »Der Mädchenengel. Ich hab sie ein paarmal gesehen.«
    »Du hast noch einen Engel gesehen? Bist du sicher?«, fragte Ivy überrascht.
    Philip nickte. »Sie war bei unserer großen Party.«
    »Wie kannst du sie und Tristan

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