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saved by an Angel

Titel: saved by an Angel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Chandler
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und Ivy alle Hände voll zu tun.
    »Das ist ein Notfall«, beharrte Suzanne. »Hast du herausgefunden, mit wem Gregory heute Abend ausgeht?«
    »Ich weiß noch nicht mal, ob er ausgeht. Ich bin nach der Schule direkt hierhergefahren, deshalb gibt’s seit unserem Gespräch um drei nichts Neues zu berichten.«
    Hätte Suzanne doch bloß nicht angerufen! In den vierundzwanzig Stunden seit Tristans Besuch befand sie sich, egal wo sie war, in ständiger Alarmbereitschaft. Zu Hause lag Gregorys Zimmer auf dem selben Flur wie ihres. Auch in der Schule sah sie ihn ständig. Arbeiten zu gehen, war eine Erlösung gewesen: Unter all den Kunden fühlte sie sich sicher, und sie war froh, nicht an Gregory denken zu müssen, auch wenn es nur für sechs Stunden war.
    »Mensch, was bist du nur für eine lausige Detektivin«, meinte Suzanne und ihr Lachen unterbrach Ivys Gedanken. »Sobald du heute Abend nach Hause kommst, schnüffel ein bisschen herum. Vielleicht hat Philip etwas mitgekriegt. Ich will wissen, wer und wo, für wie lange, und was sie angehabt hat.«
    »Hör zu, Suzanne«, erwiderte Ivy. »Ich hab keine Lust, euch abwechselnd Gerüchte zu überbringen. Selbst wenn ich wüsste, dass Gregory heute Abend mit jemand anderem ausgeht, hätte ich ein blödes Gefühl dabei, es dir zu erzählen, genauso, wie ich mich blöd fühle, ihm zu erzählen, dass du mit Jeff unterwegs bist.«
    »Aber du musst es ihm erzählen, Ivy!«, rief Suzanne. »Nur deshalb mach ich es ja! Wie soll er denn eifersüchtig werden, wenn es ihm keiner sagt?«
    Ivy schüttelte schweigend den Kopf und beobachtete drei Jungen, die Stifte in die zwei Meter große King-Kong-Figur des Ladens bohrten. »Ich hab Kunden, Suzanne. Ich muss auflegen.«
    »Hast du gehört, was ich gesagt habe? Ich will, dass Gregory vor Eifersucht platzt!«
    »Wir reden später, okay?«
    »Wahnsinnig eifersüchtig«, sagte Suzanne. »So eifersüchtig, dass er nicht mehr denken kann.«
    »Wir reden später«, unterbrach Ivy sie und legte auf.
    Jedes Mal, wenn sie an diesem Abend mit einem Kunden fertig war, musste Ivy an Suzanne denken. Wenn Suzanne Gregory wahnsinnig eifersüchtig machte, würde er ihr dann etwas antun? Wenn die beiden doch bloß das Interesse aneinander verlieren würden! Doch dieses ständige Auf und Ab schürte das Feuer erst richtig.
    Wenn ich Suzanne erzähle, dass er mit hundert verschiedenen Mädchen ausgeht, will sie ihn womöglich erst recht, dachte Ivy. Wenn ich etwas Schlechtes über ihn sage, wird sie ihn verteidigen und sauer auf mich sein,
    Als es Zeit wurde, den Laden zu schließen, ließ Lillian sich müde auf den Hocker hinter der Kasse fallen. Für einen Augenblick schloss sie die Augen.
    »Alles in Ordnung?«, fragte Ivy. »Sie sehen müde aus, Lillian.«
    Die alte Frau tätschelte Ivys Hand. Der Diamantring ihrer Mutter, ein rosa Kristall, der heilende Wirkung haben sollte, und ein Star-Trek-Kommunikator glitzerten an ihren knotigen Fingern. »Mir geht’s gut, Liebes, wirklich gut. Ich bin einfach nur alt.«
    »Warum ruhen Sie sich nicht ein paar Minuten aus? Ich kümmere mich um die Belege«, schlug ihr Ivy vor und nahm der Ladenbesitzerin den Stapel aus der Hand. Ivy nahm sich vor, Lillian nach Ladenschluss zu ihrem Auto zu bringen. Sobald alle Kunden gegangen und die Lichter heruntergedimmt wurden, war das riesige Einkaufszentrum voller Schatten und überall raschelte es. An diesem Abend würde Ivy genauso froh wie Lillian sein, Gesellschaft zu haben.
    »Ich bin einfach nur steinalt«, meinte Lillian seufzend. »Ivy, könntest du mir einen Gefallen tun? Könntest du heute Abend abschließen?«
    »Abschließen?«, fragte Ivy überrascht. Allein bleiben?, dachte sie. »Sicher.«
    Lillian erhob sich von dem Hocker und zog ihren Pullover an. »Komm morgen später, Liebes«, meinte sie, als sie zur Tür ging. »Betty sollte es dann wieder besser gehen und wir kommen schon klar. Du bist ein Schatz.«
    »Überhaupt kein Problem«, sagte Ivy leise, als sie Lillian im Einkaufszentrum verschwinden sah. Sie fragte sich, wo Tristan war und ob sie ihn rufen sollte.
    Stell dich nicht so an, schalt sich Ivy, und versuchte, den Gedanken an den Abend beiseitezuschieben.
    Es war kurz nach neun, als Ivy den Kasten an der Wand, in dem sich die Lichtschalter befanden, öffnete. Sie dämpfte alle Lichter im Laden, doch dann überlegte sie es sich anders und drehte die Hälfte wieder heller. Ivy sah zu den Umkleiden im hinteren Teil des Ladens. Sie unterdrückte

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