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Savinama - Der Wächter: Fantasy-Roman (German Edition)

Savinama - Der Wächter: Fantasy-Roman (German Edition)

Titel: Savinama - Der Wächter: Fantasy-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.S. Steinberg
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weiß ich allerdings noch nicht. Ich konnte einen Teil seiner Vergangenheit fühlen und werde ihm helfen sie wiederzufinden.“
    „Nein!“, riefen die Kreisführer wie aus einem Munde und sogar Arthol stand nun blitzartig auf. Perplex schaute sie beide an.
    „Nein?“ Filyma war augenblicklich hellwach und die Überraschung wechselte in Belustigung. Shorbo sank in seinen Stuhl zurück.
    „Filyma, ich wusste, warum ich euch auswählte ihn in der Grundmaterie der Magie zu unterrichten. Doch egal was geschieht, ich weise euch an seine Vergangenheit unbedingt ruhen zu lassen.“ Sie kreuzte wieder die Arme vor der Brust. „Nur wenn ihr mir den Grund dafür nennt.“ Der Kreisführer tat sich sichtlich schwer, doch endlich sprach er es aus:
    „Weil er es selbst war, der sich die Erinnerungen daran nahm.“ Mit allem hatte sie gerechnet, doch nicht damit.
    „Wer tut sowas freiwillig?“
    „Ich kann euch die genauen Gründe nicht nennen, bitte akzeptiert es.“ Sie überlegte.
    „Das bedeutet doch, er war bereits ein Lehrer, richtig? Deswegen hat ihn dieser Mann vorhin auch so bezeichnet. Shorbo, ihr wisst wohl, dass ich viele Geschichten kenne, die erzählt werden. Ihr wisst auch, dass ich sehr vertraut bin mit den alten Sagen und Legenden, somit weiß ich mit dem Namen Vigil etwas anzufangen. Ist er ein Vigil? Ist er einer von jenen, die wir in Geschichten suchen?“ Nun wirkte sie aufgeregt und erwartungsvoll, wie ein Kind, das ein Geschenk erhalten sollte. Und endlich, endlich senkte Shorbo müde den Kopf und nickte. „Ha, ich wusste, warum ich nicht aufgegeben habe, weil ich fühlte, dass er kein Kopfblinder ist.“ Sie klopfte sich fast schon selbst auf die Schulter und grinste von einem Ohr zum anderen. Arthol trat nun vor sie. „Filyma, nochmal, er selbst hat seine Vergangenheit verbannt, weil er ein normales Leben führen wollte. Bitte unternehmt alles, dass dieser Wunsch respektiert wird und was oder wer er war, darf niemals dieses Zimmer verlassen.“ Sie verbeugte sich frech.
    „Sicher. Ich werde nicht weiter nach dem Warum fragen. Für mich ist Savinama ein Schüler, zugegeben ein sehr fähiger. Aber Shorbo, verzeiht meine Offenheit, meint ihr nicht, ihr solltet das Pensum etwas herunterschrauben? Denn sonst hat er nicht mehr lange etwas von diesem Leben.“
    Arthol gefiel ihre lockere Art. Jeder hätte vermutlich tausend Fragen über die Vigils gestellt, doch Filyma schien das egal zu sein. Sie sorgte sich um den Mann Savinama und damit um ihren Schüler.
    „Oh, unterschätzt ihn nicht. Nicht wir haben das Zeitlimit gesetzt.“
    „Aber wer ist so blöd und will eine Ausbildung, die jahrelange Erfahrung verlangt, auf fünf Jahre verkürzen?“ Sie schaute einen nach dem anderen an und dann sprachen es alle drei gleichzeitig aus. „Savinama!“
    „Und warum weiß er nichts davon, dass ihr ihm zusätzlich die Grundausbildung zum Kreismitglied aufgebrummt habt?“ Arthol grinste.
    „Wer hoch fliegt, muss auch lernen zu fallen, Filyma. Ich weiß sehr wohl, zu was er fähig ist. Aber wenn er eines nicht kann, so ist das Grenzen erkennen und zuzugeben. Glaubt mir, die Prüfungen hätte er geschafft, aber nicht alle drei zusammen. Ich denke in seinem Inneren ruht ein sehr besonnener Mann, doch im Moment ist er überheblich und arrogant. Und wie soll man ihm beibringen, andere zu respektieren, wenn man sich selbst zu wichtig nimmt? Nur dadurch, auch selber scheitern zu können!“ Der Magierin schien immer mehr klar zu werden.
    „Oh, jetzt verstehe ich.“
    „Ihr werdet also unser Geheimnis weiter für euch behalten?“, fragte Shorbo. Sie verbeugte sich leicht.
    „Das werde ich.“
    „Gut, dann richtet ihm aus, dass er seine erste Prüfung bestanden hat, doch in zwei Monaten stehen die offiziellen Prüfungen an. In einem gebe ich euch übrigens recht: Nachdem es heute fast ein Desaster gegeben hätte, werde ich ihm zwei Tage von seinen Aufgaben und Pflichten befreien. Ich fürchte nur, wenn ich ihm dies sage, wird er aus Protest mit nein antworten.“ Filyma wandte sich zum gehen.
    „Also ist dieser Mann doch ganz einfach zu handhaben: Man sagt ihm einfach das Gegenteil von dem, was er tun soll. Und schon macht er das, was man eigentlich wollte. So handhaben wir Frauen es mit euch Männern ständig, also nichts Neues.“ Sie öffnete die Tür, als Shorbo sie noch einmal zurückrief.
    „Filyma, bitte sorgt dafür, dass er auf andere Gedanken kommt, aber…“ Seine Stimme nahm etwas Drohendes an.

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