Savinama - Der Wächter: Fantasy-Roman (German Edition)
haben, also wage dich nicht … Savinama.“ Filyma lachte leise, als sie fühlte wie ein Schauder über ihren Rücken jagte. Sie legte den Kopf zur Seite und genoss die sanfte Liebkosung an ihrem Hals.
„Das ist unfair, habe ich das schon gesagt?“ Er umfasste sanft ihre Taille und zog sie näher. „Was denn?“ Sie war in der Halsbeuge besonders empfindlich. „Soll ich aufhören?“ Sie konnte es wirklich nicht fassen. Er war noch frecher wie sie, das ging gar nicht. Sie drehte sich abrupt um und funkelte ihn herausfordernd an.
„Mich hat noch niemand überrumpelt und das wird auch nie passieren!“
„So?“
Als Karaz mit Manea zurückkam, blieb er so plötzlich stehen, dass Manea fast gegen ihn gelaufen wäre.
„Ist das der falsche Tisch?“, fragte er leise.
„Ich glaube nicht.“ Er hielt den Krug in die Richtung der Ecke und schaute die Frau neben sich an.
„Das ist nicht Filyma. Das ist nicht unsere Magistratera der Grundmagie. Das ist nur irgendein Troll, der ihre Gestalt angenommen hat.“ Manea lachte. Karaz sah nun wieder ungläubig hin.
„Die sind schlimmer wie wir.“ Filyma saß auf Savinamas Schoß, die Knie links und rechts auf die Bank gestützt, ihre Hände fest in sein Haar gekrallt, während er sie am Rücken hielt und beide küssten sich so leidenschaftlich, dass es Karaz heiß wurde.
„Pause!“, rief er und stellte die Becher mit einem Scheppern auf den Tisch. Erschrocken rutschte Filyma zur Seite. Ihr Gesicht war erhitzt und nun gesellte sich eine tiefe Röte hinzu.
„Oh, ihr seid schon wieder da“, stammelte sie verlegen.
„Ja, und ich glaube nicht zu früh. Sonst hätten wir draußen gleich Sommereinbruch und Massenschneeschmelze.“
16.
Der Winter wich den ersten Frühlingstagen und mit dem ersten Grün schienen auch die Hexer der Tendaren wieder wach zu werden. Als eine Gruppe Krieger auszog, die Menschen wieder in ihre Schranken zu weisen, durfte Savinama nicht mit. Er bat Filyma ihm die Kunst des Schwertkampfes beizubringen, denn zu gerne wäre er mit in dieses Abenteuer gezogen. Weg von den Büchern, den Lehren und Regeln. Als er lange genug genörgelt hatte, kam sie seiner Bitte nach.
Dem Frühling folgte schon bald der Sommer und am Tag der Sonnenfeuer und zu aller Überraschung, schaffte Savinama die offizielle Prüfung der Grundmagie mit Bravour. Shorbo machte sich Gedanken, dass Savinama dadurch in seiner Eigensinnigkeit noch mehr gestärkt wurde.
Unter Filymas Aufsicht schaffte er es wie kein anderer sich mit den Energien der Elemente zu verbinden. Als er die Unterlagen der schriftlichen Prüfungen weit vor Ablauf der Zeit nach vorne brachte, grinste er Shorbo siegessicher an. Die anderen Schüler blickten ihm neidisch nach, als er hoch erhobenen Hauptes den Raum verließ. An der Tür blieb er erneut stehen und drehte sich um. Als Shorbo ihn fragend ansah, hob er die Hand und hielt ihm alle fünf Finger entgegen, ehe er um die Ecke bog. Noch während die anderen über den Aufgaben hingen sah der Kreisführer die Aufzeichnungen durch. Er konnte nicht einen Fehler entdecken.
„So langsam macht er mir Angst“, brummelte er leise vor sich hin.
Savinama stand an diesem Abend, als die Feuer entfacht wurden, abseits im Schatten und beobachtete die Feiernden. Er hatte die Hände hinter dem Rücken verschränkt und war zum ersten Mal mit sich und allem zufrieden. Heute hatte er Arthol und Shorbo eine Lektion erteilt, niemanden und schon gar nicht ihn zu unterschätzen. Er legte kurz den Kopf zurück, um seine Nackenmuskulatur zu entspannen. Drei freie Tage standen vor ihnen, so lange würden die Feiern andauern. Jene, die die Prüfungen nicht bestanden hatten, spülten ihren Ärger mit Wein hinunter und die anderen tranken, um ihren Erfolg zu feiern. Aus heiterem Himmel fühlte er etwas seinen Geist entlang streifen. Irritiert blickte er sich um, doch da war niemand. Es fühlte sich vertraut an. Als er Filyma suchte, entdeckte er die Magierin an einem der Tische mit den anderen Kreismitgliedern. Sie schien sich mit Karaz zu unterhalten. Von dort konnte es also nicht kommen. Ruhig schloss er die Augen und senkte minimal seine geistigen Mauern. Es war wie ein leises Wispern, doch der Klang war traurig und trug etwas Melancholisches. Die Gesänge und die Musik rückten weit in den Hintergrund. Ganz leicht breitete er die Arme zur Seite und richtete die Handinnenflächen nach oben. Kurz schien es ihn ganz nah zu berühren und für Sekunden sah er einen
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