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Savinama - Der Wächter: Fantasy-Roman (German Edition)

Savinama - Der Wächter: Fantasy-Roman (German Edition)

Titel: Savinama - Der Wächter: Fantasy-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.S. Steinberg
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Dröhnen schlossen sich die schweren Türen. Arthol trat an die Kante der obersten Stufe. Der Kreisführer hielt eine kurze Ansprache über die Ehren der alten Magie, die Entstehung der Länder, den Begründern der Kreise und über ihre Aufgaben. Er wies die Schüler scharf darauf hin, wer sich nicht bereit fühle, solle sein Herz entscheiden lassen und die Prüfung freiwillig verlassen. Natürlich ging keiner.
    „Esasé!“, hallte eine andere Stimme durch den Raum und wie auf ein stummes Kommando hoben alle Schüler leicht die Hände. Üblicherweise konnte niemand außer den Kreismitgliedern in der heiligen Halle Natriells Magie anwenden, doch am Tage der Prüfungen war es anders.
    Diese erste Prüfung, war genau die, vor der sich Savinama am meisten fürchtete. Da Magie niemals von Gut oder Böse beeinflusst werden, sondern Offenheit für das Ganze zeigen sollte, bestand die Aufgabe darin, den eigenen Geist zu öffnen und sich mit den anderen zu verbinden. An sich war diese Aufgabe lächerlich für den Magier, seit er die Grundmaterie der Energien begriff. Hier und heute war es etwas anderes. Er musste vorgaukeln sich zu öffnen und Teil von ihnen zu sein und gleichzeitig darauf achten, eine unscheinbare Mauer um sein Wesen beizubehalten, um nicht schon zu Beginn aufzufliegen. Was doppelten Energieeinsatz bedeutete.
    Savinama schloss die Augen. Seltsamerweise hatte er das Gefühl das Buch immer noch zu sehen. Fast als wäre es in ihm eingebrannt. Kurz schüttelte er den Kopf, als wolle er sich davon freimachen und begann seine Energien zu leiten. Er fühlte die Energie seiner direkten Nachbarn, die unsicher schwankten. Dann schloss sich langsam der Kreis. Und am Rande nahm er zwei Prüflinge wahr, deren Energien ebenfalls sehr stark waren. Aus reiner Neugier wäre er gerne darauf eingegangen, doch dazu blieb jetzt keine Zeit. Nach und nach entspannte er sich. Es war leichter als erwartet. Sie verharrten fast zwei Stunden im Kreis und ein leicht, grünliches Leuchten umwanderte sie dabei. Es umfloss alles, konstant wie ein Ring. Mit der Zeit begann es an einigen Stellen zu schwanken. Manea trat die Stufen hinunter und wanderte hinter den Männern und Frauen entlang. Sie war die erste Überwacherin, die entscheiden würde, wer an seine körperlichen Grenzen gekommen war und aufgeben musste.
    Wag es nicht, dachte der Magier, als er ihre Gegenwart hinter sich spürte.
    Augenblicklich wurde das Grün von einem leichten Rot durchsetzt.
    „Wer immer von euch seinen eigenen Gedanken nachgeht, sollte versuchen in die Einheit zurückzukehren. Ein Ganzes kann nur existieren, wenn wir über unser eigenes Wollen hinausgehen. Kreismitglied zu sein bedeutet, im Sinne der Länder zu denken und seine eigenen Wünsche in den Hintergrund zu stellen.“ Arthols Stimme klang verärgert. Manea ging weiter. Zwei Personen legte sie die Hand auf die Schultern und bat sie dadurch, wortlos, aus dem Kreis zurückzutreten. Sie nahm beide mit aus der Halle.
    Jemand klatschte in die Hände, kurz und laut, dreimal. Es war das Zeichen, dass die erste Prüfung überstanden war. Savinama lockerte seine verspannten Muskeln. Unter normalen Umständen wäre diese Aufgabe lächerlich, dachte er.
    „Nuavera“, hörte er plötzlich jemanden flüstern, doch konnte er nicht sagen, woher es kam. Erwache? Wer oder was sollte erwachen? Sein Blick fiel wieder auf das Buch. Zu diesem Zeitpunkt war er bereits darauf gefasst und ließ sich nichts anmerken.
    Was bist du, fragte er sich still und mit etwas Wut, die er schnell wieder unterdrückte.
    „Wir machen eine Pause“, ertönte Arthols Stimme. Er gab ein Zeichen und ließ allen Prüflingen einen Becher Wasser bringen. Erst als Savinama den Becher ansetzte, bemerkte er, wie trocken sein Hals war. Er warf erneut einen kurzen Blick in die Runde, doch konnte er Shorbo immer noch nicht entdecken. Er hatte keine Muße, musste sich wieder konzentrieren, legte die Hände ineinander und senkte den Kopf, um sich und sein Inneres zu einem Ganzen zu bringen.
    Arthol schritt langsam hinter den Anwärtern entlang. Die meisten taten es Savinama gleich, der kurz die Hände zu Fäusten ballte und wieder entspannte. Er trug um Hände und Handgelenke Lederbänder.
    „Der erste Ball ist ins Rollen gekommen“, flüsterte Arthol und schritt dann weiter. „Esasé.“ Arthols Stimme erklang und alle stellten sich wieder auf.
    Die vier restlichen Prüflinge standen im Halbkreis und vor ihnen auf der obersten Stufe, wurde

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