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Savinama - Der Wächter: Fantasy-Roman (German Edition)

Savinama - Der Wächter: Fantasy-Roman (German Edition)

Titel: Savinama - Der Wächter: Fantasy-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.S. Steinberg
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umrahmte ihr Gesicht mit den hohen Wangenknochen. Sie trug ein schweres, lavendelfarbenes Kleid und hatte die Hände ehrfürchtig vor dem Bauch ineinander gelegt. Ihre Augen waren weiß, ganz und gar ohne Pupillen, und schienen ein eigenes Leuchten zu besitzen. Hiridian sprang ab, lief zu ihr, verbeugte sich kurz und küsste ihre Hand.
    „Wir sind zurück, Seherin, und ich bringe euch einen Gast mit.“
    „Aé, ich weiß“ Sie erfasste seine Hand und ließ sich die letzten Stufen hinab führen. Vor Savinama blieben sie stehen. Ihr Auftreten sprach von Autorität.
    „Ich grüße euch Savinama, ehrenwertes Mitglied des Kreises.“ Er zog eine Augenbraue hoch, doch sie lächelte nur. „Ich bin die Stimme der Vergangenheit und der Gegenwart. Ich kenne die eure und doch respektiere ich den Wunsch in euch nicht in den Spiegel zu sehen. Ich weiß, eines Tages werdet ihr wieder bereit dazu sein. Die Frage, die ich heute stellen werde, lautet: Welche Spuren sind es, die ihr sucht?“ Ihre Worte klangen warm und voll. Savinama, der bisher stets gegen andere rebellierte, fühlte etwas, das er bisher niemandem zugestanden hatte: Respekt. Er senkte den Kopf.
    „Die Meinen, die mir die Zukunft zeigen.“ Sie schwieg eine Weile, dann berührte sie sanft seine Hand.
    „Ihr fandet eure Waage wieder und doch habt ihr sie zurückgelassen. So sagt mir, warum?“ Savinama überlegte, was sie meinen könnte. Zum ersten Mal erschienen ihm Bilder der Prüfung in Comoérta. Er sah jenen Stab und die Antwort, die er ihr nun gab, war ehrlich und kam aus tiefster Überzeugung:
    „Weil ich ihrer nicht würdig bin.“ Die Seherin zog ihre Hand zurück und schien offenbar überrascht. Sekundenlang schaute sie ihn an und wandte sich dann zum Gehen.
    „Seid mein Gast und wenn ihr es wünscht, werdet ihr wieder ein Teil dieser Würde zurückerlangen. Nicht die Zukunft darf ich bestimmen, doch vielleicht mögt ihr sie mit mir zusammen erkunden.“ Hiridian stand dicht daneben und als Savinama keine Antwort gab, raunte er schnell:
    „Sie hat euch angeboten, euch ein Teil ihres Wissens zu vermitteln.“
    „Was soll das sein?“, fragte Savinama leise zurück. Er dachte sofort wieder an Bücher und ging augenscheinlich auf Abwehr. „Die Urmagie allen Seins. Jenes sehen, was man Elementarmagie nennt.“ Savinama schien jetzt ebenso überrascht. Er hatte zwar von sogenannten Elementarmagiern gelesen, doch sie waren sehr selten und hielten sich meist versteckt. Man sagte, sie seien die einzigen, die die Elemente in ihrer Gänze begriffen und die die Stimmen, die darin lagen, nicht nur verstanden, sondern auch ihre Sprache konnten. Weisheit und Wissen, alles lag darin. Ihm war neu, dass man diese Art der Magie auch lernen konnte. Der Magier verbeugte sich.
    „Euer Angebot ehrt mich, und doch muss ich es ablehnen. Ich denke nicht, dass ich würdig bin ein solches Geschenk zu bekommen.“ Die Seherin lachte und blieb stehen.
    „Ihr unterliegt einem Irrtum, Savinama. Sie sind schon lange in euch, jene Stimmen, doch habt ihr in euren Jahren in Comoérta nie verstanden ihnen zuzuhören. Nicht ich bin es, die entscheiden wird, ob ihr dessen würdig seid, sondern die Elemente selber. Solange ihr es wünscht, seid Teil dieses Weges, den wir gehen und wenn ihr es eines Tages möchtet, wird euch ein anderer hinausführen. Noch sind es nicht fünf Jahre.“ Sie ging davon. Savinama blickte ihr hinterher, machte den Mund auf, aber nur um ihn gleich wieder zu schließen. Bei allen! Sie war wirklich eine Seherin.
    „Und? Werdet ihr unser Gast sein für einige Zeit?“, fragte Hiridian erwartungsvoll.
    „Mein Weg ist frei, warum also sollte er nicht hier ruhen?“ Und endlich etwas Schlaf finden, dachte er still, doch sein Wunsch musste warten.
    Hiridian und Savinama banden die Pakete von den Tieren und brachten sie in die Hütten. Der Jüngere führte Savinama bis zu einer der Behausungen am hinteren Rand. Die Innenräume waren sehr einfach gehalten, die Böden mit Matten aus Schilfrohr ausgelegt. In der Mitte des Raumes war eine Mulde eingelassen, die man als Feuerstelle nutzte. Das Dach an der entsprechenden Stelle mit einem kleinen Loch versehen. An den Seiten gab es kleine Einbuchtungen, mit Tüchern und Fellen abgehängt. Hiridian zog an einer Seite den Sichtschutz zurück.
    „Hier könnt ihr schlafen.“ Zur Erleichterung Savinamas waren die Nischen mit weichen Säcken, Fellen und Kissen ausgelegt. Endlich wieder bequem schlafen, dachte er.
    „Ihr

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