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Saving Phoenix Die Macht der Seelen 2: Roman (German Edition)

Saving Phoenix Die Macht der Seelen 2: Roman (German Edition)

Titel: Saving Phoenix Die Macht der Seelen 2: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joss Stirling
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gegen eine unsichtbare Ziegelmauer prallte. Ich konnte die Anstrengung in Dragons Gesicht sehen, als er den motorstarken Wagen zum Stillstand brachte. Dann richtete er einen Finger auf den Fahrer.
    »Raus!«
    Das ließ sich der Fahrer nicht zweimal sagen; ängstlich krabbelte er nach draußen, die Autotür blieb weit offen stehen.
    Dragon öffnete die Hintertür und ich wurde unsanft hineinbugsiert. Unicorn fiel quasi auf mich drauf, die Pistole zwischen uns eingeklemmt, und für einen quälendenAugenblick dachte ich, sie könnte womöglich versehentlich losgehen.
    »Das sind sie! Das Auto!« Ich konnte Stimmen hören – darunter auch Victors.
    »Los!«, schnauzte Unicorn.
    Dragon im Fahrersitz drückte aufs Gaspedal und schoss mit quietschenden Reifen davon. Als er um die Ecke bog, stieß er einen Triumphschrei aus.
    »Das war ja ein verdammtes Kinderspiel!«, lachte er.
    Unicorn setzte sich aufrecht hin, in der Gewissheit, dass niemand das Auto unter Beschuss nehmen würde, solange ich drinsaß. »Ja, krass. Wir haben gerade ein gutes Gespann abgegeben.«
    Dragon bog trotz roter Ampel scharf links ab; ein Doppeldecker-Bus musste ausweichen und krachte bei dem Manöver in einen Zaun. Dragon johlte vor Schadenfreude. »Wohin?«
    »Zurück zur Community.« Unicorn riss den Saum meines Rockes in Streifen und fesselte mich damit an Händen und Füßen. »Ich schlage vor, wir nehmen uns, was wir brauchen, sagen den anderen, sie sollen verschwinden, und machen in vier Tagen ein neues Treffen aus – wenn sich die Lage beruhigt hat.«
    Das Auto geriet kurz ins Schlingern. »Wie? Wir übernehmen die Macht?«
    Unicorn massierte sich die Schläfen. »Natürlich nicht. Wir bleiben loyal. Das müssen wir – das müssen wir sogar ganz bestimmt. Aber während seiner Abwesenheit will der Seher seine Angelegenheiten doch sicher in guten Händen wissen.«
    Dragon verstand sofort, worauf er hinauswollte. »Ja, und falls er für längere Zeit nicht mehr auf freien Fuß kommen sollte, weiß er wenigstens, dass wir ihn in Ehren halten, indem wir so leben, wie er gelebt hat, und ihn bei seiner Rückkehr als Held feiern werden.
    »Ja, so was in der Richtung.«
    »Armer alter Dad.« Dragon kicherte und seine Heiterkeit steckte seinen Bruder an. »Im Knast wird’s ihm gar nicht gefallen. Keine schicken Frauen, die ihn verwöhnen.«
    »Sie werden ihn in eine Einzelzelle stecken ... aber vermutlich haben sie keine, die groß genug für ihn ist.«
    »Wart’s ab, ich würde ihm glatt zutrauen, dass er’s schafft, durch seine ... na, nennen wir’s mal Überzeugungskraft, ganz schnell wieder freizukommen. Wir sollten ihm also besser einen Anwalt besorgen, um unseren guten Willen zu zeigen.« Dragons Vorschlag brachte beide auf den Boden der Tatsachen zurück.
    »Du hast recht. Er muss sehen, dass wir alles in unserer Macht Stehende getan haben – und davon auch überzeugt sein.«
    Sirenen kreischten hinter uns auf. Dragon schaute in den Rückspiegel und nahm einen Abzweig, der Richtung Fluss führte, fort von unserem eigentlichen Ziel. Er fuhr über die Tower Bridge und versuchte, die Verfolger in den kleinen Straßen von Bermondsey abzuschütteln.
    Wo bist du? Yves war verzweifelt.
    Auf der Südseite vom Fluss. Wir sind auf dem Weg zur Community. Aber du darfst den anderen nicht verraten, wo das ist, weißt du noch? Ich will nicht das Band zwischenmir und meinem Seelenspiegel zerstören; da bin ich lieber eine Geisel.
    Phee ...
    Versprich es!
    Ja, okay. Ich werde mir was überlegen. Bleib am Leben.
    »Ich glaube, wir sollten das Auto loswerden.« Dragon verlangsamte das Tempo auf Höhe einer Rockerkneipe, vor der zwei Typen in Lederkluft an ihren Motorrädern lehnten.
    »Kannst du die kaltmachen?«, fragte Unicorn und knebelte mich dabei mit dem dritten Stoffstreifen.
    »Nicht notwendig. Lass uns mal sehen, ob sie tauschen.« Er hielt abrupt an und sprang aus dem Wagen.
    »Hey, Jungs, Interesse an ’nem nagelneuen BM W ? Der ist geklaut, hat aber mächtig was unter der Haube.«
    Die Rocker sahen sich ungläubig an.
    »Im Tausch dafür wollen wir heute Abend eure Bikes fahren.«
    Unicorn zog mich aus dem Auto heraus, die Pistole in den Falten meines Rocks verborgen.
    »Was macht ihr ’n mit der?«, fragte der größere der beiden Männer. Ihm konnte nicht entgangen sein, dass ich todsicher nicht freiwillig hier war.
    Unicorn seufzte. »Rocker mit Gewissen, wer hätte das gedacht?« Er bohrte den Pistolenlauf in meine Rippen. »Deine

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