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Saving Phoenix Die Macht der Seelen 2: Roman (German Edition)

Saving Phoenix Die Macht der Seelen 2: Roman (German Edition)

Titel: Saving Phoenix Die Macht der Seelen 2: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joss Stirling
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deine Brüder.«
    »Was? Wieso?« Ich hasste es, im Mittelpunkt zu stehen, spürte, wie sich das Augenmerk der Savants auf mich legte.
    Yves zeigte erste Anzeichen, dass sein Selbstbewusstsein zu bröckeln begann. »Sie bleibt hier.«
    »Sie geht.« Der Seher bedeutete Dragon, mich aus der Ansammlung herauszunehmen. »Ich glaube, Sie können sich besser konzentrieren, wenn Sie wissen, dass Phoenix in der Obhut ihrer Familie ist.« Er bedachte Yves mit einem trockenen Lächeln. »Ich beginne mich zu fragen, ob Sie vielleicht noch weitere Überraschungen für uns in petto haben, Mr Benedict. Denken Sie daran, dass Phoenix einen Auftrag ausführen muss, falls Sie uns hintergangenhaben, also überlegen Sie genau, bevor Sie antworten.«
    »Ich habe nichts getan. Ich habe Sie davor gewarnt, die Dateien vom Datenträger zu kopieren. An den jetzigen Folgen sind Sie selbst schuld.«
    »Aber es muss Ihnen doch klar gewesen sein, dass die Daten für uns nur von Nutzen sind, wenn wir sie weiterverbreiten können.«
    »Aber Sie haben mich nie darum gebeten, diese Funktion freizuschalten, oder?«
    Oh mein Gott – jetzt ging mir ein Licht auf! Meine Zweifel lösten sich in Luft auf wie Nebel beim ersten Sonnenstrahl. Yves war seiner Familie gegenüber loyal geblieben und hatte sein Versprechen an mich gehalten, indem er anderen überlassen hatte, die Entscheidung zu treffen, die zur Datenzerstörung geführt hatte. Sie hatten sich sozusagen selbst verraten. Meine Erleichterung war unbeschreiblich.
    Dragon merkte, dass das Gespräch eine unliebsame Richtung nahm, und drehte mir den Arm auf den Rücken, um mich daran zu hindern, etwas Unüberlegtes zu tun. Verzweifelt schaute ich, was Victors Leute machten, doch sie blieben auf Abstand. Ich fragte mich, ob sie den ganzen Laden womöglich verwanzt hatten; vielleicht hofften sie darauf, dass die Savants sich selbst noch weiter belasten würden. New York hatte doch bereits über Drogenlieferungen gesprochen; reichte das nicht? Oder vielleicht warteten sie auch auf irgendein Zeichen von Yves. Komm schon, Victor, drängte ich stumm, bereite der Sache ein Ende, bevor Yves noch verletzt wird.
    Jim betrachtete Yves mit verwirrter Miene. »Wo liegen eigentlich Ihre Loyalitäten, Mr Benedict?«
    Der Seher winkte Unicorn näher zu sich heran. »Ich denke, das wissen wir – bei seinem Seelenspiegel.«
    Jim legte seine Hände um Yves’ Hals, drückte ihn gewaltsam gegen die Rückenlehne. »Mich würde allerdings interessieren, was er sonst noch mit diesem Memory Stick gemacht hat. Ich frage mich, ob er ihn nicht vielleicht mit mehr als einem Virus infiziert hat; womöglich haben wir damit unsere Systeme komplett verseucht. Ausgesprochen dumm von uns, dass wir so etwas in unserer Euphorie über die erhaltenen Informationen nicht in Betracht gezogen haben.«
    »Da gebe ich Ihnen recht. Ich fürchte, da haben wir alle ein wenig den Kopf verloren.« Der reumütige Ton des Sehers ließ mich erschaudern. »Unicorn, ruf Mr Benedict doch bitte in Erinnerung, was er riskiert, wenn er ein doppeltes Spiel mit uns treibt.«
    Unicorn streifte einen Lederhandschuh ab und dehnte seine Finger. »Wie viel soll ich wegnehmen?«
    »Ein Jahr oder zwei sollten genügen.«
    Yves kämpfte gegen Jims Würgegriff an. »Was haben Sie vor?«
    Ich gab Dragon einen Stoß. »Fass mich ja nicht an!«
    Der Seher richtete seine blassblauen Augen auf mich. »Du bist ihm doch völlig egal, meine Liebe. Ob das Band zu seinem Gegenstück zerreißt, wenn man einen Seelenspiegel altern lässt? Immerhin seid ihr der Legende nach durch die Geburt miteinander verbunden.«
    »Nein! Bitte!«, schrie ich und versuchte in Panik, michDragons Griff zu entwinden, während Unicorn auf mich zukam. Die Ereignisse waren außer Kontrolle geraten und hatten sich in einen Albtraum verwandelt: Unicorn schien es kaum abwarten zu können, seine neueste Aufgabe in Angriff zu nehmen – wie sehr musste er mich hassen.
    »Bitte nicht!«
    Yves schrie laut nach Victor, schlug Jims Hände weg und versuchte, durch die Menge hindurch zu mir zu gelangen, aber die anderen Savants hielten ihn zurück. Verzweifelt griff ich nach Unicorns Mentalmustern und es gelang mir, ihn für wenige Sekunden zu paralysieren, aber er wusste, wie meine Fähigkeit wirkte, und wehrte sie ab, noch bevor ich sie voll ausschöpfen konnte. Dragon erlag meinem Angriff nur für einen kurzen Augenblick, bevor er ihn einfach abschüttelte.
    »Blöd von dir – jetzt hast du uns sauer

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