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Sayers, Dorothy L. - Wimsey 14 - Feuerwerk

Sayers, Dorothy L. - Wimsey 14 - Feuerwerk

Titel: Sayers, Dorothy L. - Wimsey 14 - Feuerwerk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy L Sayers
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»Königlichen Eiche« blickte er sich um. An einem Tisch in der Nähe des Fensters saß ein Polizist und machte Notizen. Ein breiter Mann mit einem plattgedrückten Gesicht, in dem Monty den Gastwirt Rudd erkannte, lehnte in Hemdsärmeln an der Bar. Er war unrasiert und sah aus, als habe er sich in Eile angezogen. Ein junger Bursche mit wirrem Haar, enormen Muskeln und verschwindend niedriger Stirn stand mit finsterer Miene neben ihm. Aus einem Hinterzimmer drang weibliches Geschrei und Schluchzen. Die Tür eines Gastzimmers zur Rechten stand offen, und Monty sah darin den Rücken eines Mannes, der sich über etwas beugte, das am Boden lag.
    Der Inspektor warf einen Blick auf Mr. Eggs Papiere und gab sie ihm zurück.
    »Sie sind ja schon früh unterwegs«, meinte er.
    »Ja«, erwiderte Monty. »Ich wollte gestern abend noch bis Pettiford kommen, wurde aber durch den Nebel aufgehalten.«
    »Aha. Nun, Mr. Egg, die meisten Geschäftsreisenden eines Bezirks kennen sich im allgemeinen ziemlich gut. Ich möchte gern wissen, ob Sie den Mann dort im Zimmer identifizieren können.«
    »Ich will es versuchen, obwohl mir natürlich nicht jeder Kollege bekannt ist. Aber sein Name steht doch gewiß in seinen Papieren.«
    »Das ist es ja gerade«, erwiderte der Inspektor. »Seine Papiere müssen in seinem Musterkoffer gewesen sein, und der ist verschwunden. Er hat zwar einige Briefe bei sich, aber die … na, davon sprechen wir später noch. Kommen Sie bitte mit.«
    Monty folgte ihm in das Nebenzimmer, und der gebückte Mann richtete sich auf.
    »Ganz klarer Fall, Birch«, bemerkte der Mann. »Kopf eingeschlagen. Acht bis zehn Stunden tot. Kann es unmöglich selbst getan haben. Auch kein Unglücksfall. Die Flasche da drüben ist wahrscheinlich die Waffe. Sie prüfen sie am besten auf Fingerabdrücke. Möchten Sie sonst noch etwas wissen? Wenn nicht, kehre ich zu meinem Frühstück zurück. Ich werde den Coroner benachrichtigen.«
    »Vielen Dank, Doktor. Acht bis zehn Stunden, wie? Das deckt sich ja mit Rudds Aussage. Nun, Mr. Egg, kommen Sie her und sehen Sie sich den Mann einmal an.«
    Der Doktor trat zur Seite, und Monty sah am Boden die Leiche eines kleinen Mannes in einem sauberen blauen Wollanzug. Er hatte glattes schwarzes Haar und einen kleinen, dünnen Schnurrbart. Das Blut aus einer offenen Wunde an der Schläfe war auf seiner glattrasierten Wange geronnen. Er schien fünfunddreißig bis vierzig Jahre alt zu sein.
    »O ja, ich kenne ihn«, sagte Monty. »Sogar sehr gut. Er heißt Wagstaffe und reist – reiste – für Applebaum & Moss, die großen Händler in billigem Schmuck.«
    »Wirklich? Dann enthält sein Koffer wohl allerlei Schmucksachen, wie?«
    »Ja, auch Uhren und dergleichen.«
    »Hm. Und können Sie mir verraten, warum er Briefe mit sich herumträgt, die an andere Leute adressiert sind? Hier: an Joseph Smith, Wohlgeboren; ein anderer: an Mr. William Brown; hier ein ganz ergreifender: an Harry Thorne. Heiße Episteln.«
    »Muß ich Ihnen das sagen, Inspektor?« fragte Monty sanft.
    »Eigentlich nicht. Ach, ihr Handelsreisenden, ihr seid alle aus demselben Holz! Eine Frau in jedem Anlegehafen, wie?«
    »Ich nicht, Inspektor. Keine Hochzeitsglocken für Monty Egg. Aber leider trifft es auf den armen Wagstaffe zu. Anscheinend hat er dafür büßen müssen, nicht wahr?«
    »Da haben Sie recht. Offenbar hat er sich zur Wehr gesetzt, den Anzeichen nach zu urteilen.« Inspektor Birch ließ den Blick durchs Zimmer wandern. Es war ein kleiner Raum, und jedes Möbelstück darin schien etwas abbekommen zu haben. Ein kleiner runder Tisch vor dem Kamin war umgeworfen, und eine zerbrochene Whiskyflasche ergoß ihren aromatischen Inhalt über das Linoleum. Stühle waren umgestoßen, die Glastür eines Zierschränkchens war sternförmig zersplittert, und eine Standuhr lag schräg auf der Seite und wäre zu Boden gefallen, wenn der Kaminsims es nicht verhindert hätte. Mr. Eggs Blick heftete sich auf das Zifferblatt. Die Zeiger standen auf zehn Minuten nach elf.
    »Ja«, meinte Birch, der diesem Blick gefolgt war, »wenn diese Großvateruhr nicht lügt, wissen wir ziemlich gut, wann der Mord passiert ist und wer ihn begangen hat. Können Sie mir irgend etwas über einen Reisenden namens Slater sagen?«
    »Ich habe von einem Archibald Slater gehört«, erwiderte Monty. »Reist in Damenunterwäsche.«
    »Den meine ich. Ist er ein tüchtiger Verkäufer? Lebt er in guten Verhältnissen?«
    »Das möchte ich annehmen. Er arbeitet

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