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Sayers, Dorothy L. - Wimsey 14 - Feuerwerk

Sayers, Dorothy L. - Wimsey 14 - Feuerwerk

Titel: Sayers, Dorothy L. - Wimsey 14 - Feuerwerk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy L Sayers
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zu Bett gegangen und durch das Geräusch von Schritten und des abfahrenden Wagens wieder aufgewacht.
    »Und was geschah dann?«
    George schlug mürrisch die Augen nieder.
    »Mr. Rudd kam wieder nach oben.«
    »Und?«
    »Nichts weiter. Ich bin wieder eingeschlafen.«
    »Haben Sie sonst noch jemanden herumgehen hören?«
    »Nein. Ich habe Ihnen doch gesagt, ich bin eingeschlafen.«
    »Um welche Zeit kam Mr. Rudd nach oben?«
    »Weiß nicht. Habe nicht extra nachgesehen.«
    »Haben Sie es zwölf schlagen hören?«
    »Ich habe nichts gehört, sondern geschlafen.«
    »Wie viele Koffer brachte Slater mit?«
    »Nur einen.«
    »Sind Sie dessen sicher?«
    »Nun, ich glaube schon.«
    »Und hatte der andere Mann – Mr. Wagstaffe – einen Koffer bei sich?«
    »Ja, er hatte auch einen Koffer, den er mit in die Bar nahm.«
    »Haben sich die beiden in das Hotelregister eingetragen?«
    »Slater hat sich eingetragen, als er kam«, erwiderte der Wirt. »Aber Wagstaffe nicht. Ich nahm mir vor, ihn am Morgen daran zu erinnern.«
    »Dann hatte Slater bis zu seiner Ankunft nichts geplant«, sagte Birch. »Es handelte sich offenbar um eine zufällige Begegnung. Na schön, Rudd. Mit Ihrer Frau rede ich später. Nun machen Sie weiter und halten Sie schön den Mund. Wir haben die Nummer von Slaters Wagen«, fügte er hinzu. »Wenn er wirklich nach Pettiford gefahren ist, werden wir ihn bald haben.«
    »Allerdings«, bemerkte Monty und setzte zögernd hinzu: »Ob die Uhr wohl die Wahrheit spricht?«
    »Denken Sie etwa, sie sei zurückgestellt? Wie in dem Stück, das augenblicklich läuft?«
    »Na«, sagte Monty, »es erscheint mir reichlich komisch, daß dieser Verbrecher die Großvateruhr so sorgfältig umgekippt hat, gerade als ob er absichtlich Beweismaterial gegen sich schaffen wollte. Es wirkt ein bißchen unnatürlich. Wie es im Handbuch des Verkäufers heißt: ›Sei maßvoll; Kunden haben die im Magen, die das Lob ihrer Waren zu dick auftragen.‹«
    »Das werden wir gleich sehen«, sagte der Inspektor und ging auf die Uhr zur. »Halt! Erst müssen wir sie mal auf Fingerabdrücke hin untersuchen.«
    Die Ankunft eines Fotografen mit einem Fingerabdruckapparat führte zu der Entdeckung so vieler Abdrücke auf der Uhr und auf der Flasche, daß man annehmen mußte, daß Staubtücher und Möbelpolitur in der »Königlichen Eiche« schon lange nicht mehr in Aktion getreten waren. Als die Aufnahmen fertig waren, richtete der Inspektor die Uhr mit Hilfe des Polizisten wieder auf. Sie schien keinen Schaden genommen zu haben, sondern war offenbar nur stehengeblieben, als das Pendel auf die Seitenwand des Gehäuses fiel. Denn sobald sie wieder in Gang gebracht worden war, tickte sie lustig drauflos. Mr. Birch hob seinen dicken Zeigefinger zum Minutenzeiger, berührte ihn dann aber doch nicht.
    »Nein, wir wollen Großpapa in Ruhe lassen«, meinte er. »Wenn irgendein Hokuspokus getrieben worden ist, dann könnte vielleicht etwas auf den Zeigern gefunden werden, obgleich sie zu schmal sind, um einen Fingerabdruck zu zeigen. Aber man kann nie wissen. Sie wird wohl noch ein paar Stunden gehen.«
    »O ja«, versicherte ihm Mr. Egg, als er das Gehäuse öffnete und hineinschaute. »Die Gewichte hängen allerdings ziemlich nahe am Boden, besonders das eine, aber ich möchte behaupten, daß sie noch zwölf Stunden laufen wird. Was ist heute? Sonnabend? Sie wird wahrscheinlich sonntags morgens aufgezogen.«
    »Wahrscheinlich«, sagte der Inspektor. »Na, vielen Dank, Mr. Egg, ich will Sie jetzt nicht länger aufhalten.«
    »Sie haben wohl nichts dagegen, wenn ich ein Glas Ale in der Bar trinke«, schlug Monty vor. »Sie wird in einer halben Stunde geöffnet, und ich habe nicht viel zum Frühstück gegessen.«
    »Ich habe überhaupt keins gehabt«, sagte der Inspektor schmachtend.
    Woraufhin Mr. Egg ihn prompt zu einem Frühstück einlud. Der Inspektor hatte gerade einen gewaltigen Berg von Eiern und Speck vertilgt, als ein Tumult an der Tür die Ankunft eines Polizeiwachtmeisters mit dem durchgebrannten Mr. Slater ankündigte. Der letztere war ein breitschultriger, zornig aussehender Mann, der sofort heftig zu protestieren begann.
    »Immer mit der Ruhe, Freundchen«, sagte Mr. Birch. »Wie viele Koffer haben Sie bei ihm gefunden, Wachtmeister?«
    »Nur einen, Sir – seinen eigenen.«
    »Ich versichere Ihnen«, beteuerte Slater, »daß ich von der ganzen Sache nichts weiß. Gegen zwanzig nach elf habe ich Wagstaffe hier in der Bar zurückgelassen, und

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