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Sayers, Dorothy L. - Wimsey 14 - Feuerwerk

Sayers, Dorothy L. - Wimsey 14 - Feuerwerk

Titel: Sayers, Dorothy L. - Wimsey 14 - Feuerwerk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy L Sayers
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für eine gute Firma.« Monty nannte sie. »Er bereiste früher Yorkshire und Lancashire und hat jetzt den Bezirk eines Kollegen übernommen.«
    »Wäre er wohl imstande, einen anderen zu ermorden und dessen Muster zu stehlen?«
    Monty protestierte. Das sei das letzte für einen Handelsreisenden. Sie waren gute Kameraden der Landstraße.
    »Hm. Wir wollen uns Rudds Aussage noch einmal anhören.«
    Der Bericht des Wirtes war ziemlich klar. Der erste Reisende – jetzt als Wagstaffe identifiziert – war gestern abend um halb acht angekommen. Er hatte eigentlich bis Pettiford fahren wollen, aber der Nebel war zu dicht. Dann hatte er zu Abend gegessen und war anschließend in die leere Bar gegangen. Die »Königliche Eiche« hatte wenig bessere Kundschaft, und es waren nur ein paar Arbeiter in der billigeren Gaststube. Um halb zehn war Slater aufgetaucht und hatte ebenfalls den Nebel als Grund für die Unterbrechung seiner Reise angegeben. Er hatte bereits gegessen und war sehr bald zu Wagstaffe in die Bar gegangen. Man hatte gehört, wie er beim Eintritt in einem aufreizenden Ton zu Wagstaffe sagte: »Ach, du bist hier?« Dann hatte er die Tür geschlossen und bald darauf an die Durchreiche zwischen den beiden Gaststuben geklopft, um eine Flasche Whisky zu bestellen. Um halb elf, nach Schluß des Ausschanks, war Rudd zu ihnen gegangen, und da hatten die beiden Männer am Kamin gesessen und miteinander geredet. Beide wirkten erregt und zornig. Rudd hatte ihnen mitgeteilt, daß er, seine Frau und der Barmixer zu Bett gehen würden, und sie gebeten, das Licht auszumachen, wenn sie nach oben gingen.
    Hier brach der Wirt ab, um zu erklären, daß über der Bar keine Schlafzimmer lägen, nur ein großer, leerer Raum, der sich über die ganze Vorderseite des Hauses erstreckt und zu Versammlungszwecken benutzt würde. Die Schlafräume lägen alle nach hinten heraus, und man könne von dort nicht hören, was im Erdgeschoß vor sich gehe. Dann fuhr er fort:
    »Es war vielleicht zwanzig nach elf, als jemand an unsere Schlafzimmertür klopfte. Ich stand auf und öffnete. Es war Slater. Er sah sehr merkwürdig und erregt aus und sagte, es sei jetzt wieder klar draußen, und er habe sich entschlossen, nach Pettiford zu fahren. Das kam mir seltsam vor, aber ich blickte aus dem Fenster und sah, daß der Nebel verschwunden war. Der Mond schien, und es herrschte ein scharfer Frost. Ich erklärte ihm, daß er sein Zimmer bezahlen müsse, und er machte deswegen keine Schwierigkeiten. Nachdem ich meinen Schlafrock angezogen hatte, ging ich mit ihm über die Hintertreppe ins Büro, das hinter der Bar liegt. Nachdem er die Rechnung beglichen hatte, ließ ich ihn durch die Hoftür hinaus zur Garage. Seine Koffer hatte er schon bei sich.«
    »Wie viele Koffer waren es?«
    »Zwei.«
    »Hatte er zwei bei sich, als er ankam?«
    »Das kann ich nicht sagen. Ich habe nicht darauf geachtet. Nun, ich bin nicht mit ihm auf den Hof gegangen, da es kalt war, aber ein paar Minuten später hörte ich den Wagen fortfahren. Dann ging ich wieder zu Bett und bemerkte im Vorbeigehen, daß in der Bar noch Licht brannte. Ich dachte im stillen, der andere Bursche ist immer noch auf; den Stromverbrauch werde ich ihm ankreiden.«
    »Sind Sie nicht hineingegangen, um nachzusehen, ob er immer noch da war?«
    »Nein«, entgegnete Mr. Rudd. »Es war zu grimmig kalt, um sich lange aufzuhalten. Ich ging zu Bett und schlief sofort wieder ein.«
    »Dann haben Sie nicht gehört, ob Wagstaffe nach oben gekommen ist?«
    »Keinen Ton. Aber meine Frau hat bis Mitternacht wach gelegen, und bis dahin war er nicht heraufgekommen. Und es ist doch ganz klar, daß er überhaupt nicht nach oben gestiegen ist, nicht wahr?«
    »Es sieht so aus«, gab der Inspektor vorsichtig zu. »Rufen Sie doch bitte George noch einmal.«
    Der Barmixer bestätigte Rudds Aussage und fügte noch etwas hinzu. Er sei zwischen halb zehn und zehn Uhr in die Bar gegangen und habe die beiden Männer in einem anscheinend heftigen Streit unterbrochen. Slater habe gesagt: »Du gemeiner Kerl – ich möchte dir am liebsten alle Knochen im Leibe zerschlagen.« Er habe sie für betrunken gehalten und sich nicht eingemischt, sondern nur ein paar Kohlen aufs Feuer gelegt. Dann sei er wieder gegangen. Er habe sie dann nicht mehr streiten hören. Nachdem Rudd um halb elf nach oben gegangen sei, habe er noch mal hereingeschaut, aber da hätten sie ruhig miteinander geredet und offenbar ein paar Briefe gelesen. Er sei dann

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