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Sayers, Dorothy L. - Wimsey 14 - Feuerwerk

Sayers, Dorothy L. - Wimsey 14 - Feuerwerk

Titel: Sayers, Dorothy L. - Wimsey 14 - Feuerwerk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy L Sayers
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hastig die Treppe hinunter auf die Straße. Zu seinem Entsetzen entdeckte er, daß eine dicke Fliege auf seinem Kragen saß.
    Hector hatte genug von dieser Stätte und ging nach Haus. Aber früh am nächsten Morgen erinnerte er sich seiner Pflichten seiner Zeitung gegenüber. Komme, was da wolle, er mußte die Story haben. Also machte er sich wieder auf den Weg in die Buttercup Road.
    Andrews vom Wire war schon an Ort und Stelle. Er grinste, als er Puncheon sah.
    »Wollen Sie auch beim letzten Akt mit dabeisein?«
    Hector nickte und zündete sich eine Zigarette an.
    »Die Polizei ist im Anmarsch«, verkündete Andrews.
    In dem engen Gang wimmelte es von Menschen. Bald erschienen zwei kräftige Amtspersonen in Blau und bahnten sich mit den Schultern einen Weg.
    »He«, sagte der vorderste. »Was soll das? Alle raus! Weitergehen!«
    »Presse«, sagten Hector und Andrews wie aus einem Mund.
    »Na schön«, erwiderte der Polizist. »Also los, gute Frau. Wir haben die Vollmacht.«
    Die Prozession trampelte nach oben. Im dritten Stock stand Mr. Higgins mit der siebenten Milchflasche in der Hand.
    Die Polizisten schnüffelten mit vereinten Kräften.
    »Da steckt bestimmt etwas dahinter«, meinte der eine. »Heda, gute Frau, jagen Sie die Kinder fort. Das ist nichts für sie.«
    Er schritt auf die Tür zu, hämmerte auf sie los und forderte das, was dahinter lag, im Namen des Gesetzes auf, zu öffnen.
    Es erfolgte keine Antwort. Natürlich nicht.
    »Gib mir die Brechstange.«
    Der Polizist setzte die Stange am Schloß an. Es knackte. Er preßte stärker, und die Tür gab plötzlich nach. Im selben Augenblick erhob sich ein riesiger Fliegenschwarm von einem gewissen Etwas, das dicht dahinter lag.
    Im Speisezimmer eines netten Hotels in Clacton lächelte ein junger Mann seiner Frau über den Frühstückstisch hinweg zu. »Besser als Buttercup Road, nicht wahr, Helen?« meinte er. »Einfach wunderbar. O Hugh! Ich dachte, ich müßte verrückt werden in der entsetzlichen Wohnung. Haben wir nicht ein Mordsglück gehabt, daß du den Scheck bekamst?«
    »Ja, gerade zur rechten Zeit. Ich wußte nicht mehr aus noch ein, altes Mädchen. Ich fürchte, ich war ein wenig grob. Töricht, sich so aufzuregen. Aber meine Nerven waren total kaputt.«
    »Ich weiß Liebster. Aber es macht nichts. Ich war genauso erledigt. Jedenfalls eine herrliche Idee, dem Milieu eine Zeitlang zu entrinnen. Weißt du, als du die Nachricht brachtest und ich losgehen konnte, um mir neue Kleider zu kaufen – o Hugh! das war einfach himmlisch. Und als ich im Liverpool-StreetBahnhof saß und auf dich wartete, mußte ich von Zeit zu Zeit die Pakete kneifen, um mich zu vergewissern, daß es kein Traum war.«
    »Ja. Ich habe auch beinahe Kopf gestanden vor Freude. Fast habe ich den Zug verpaßt, da ich unbedingt das letzte Kapitel zu Ende bringen wollte.«
    »Ich weiß. Aber du hast es doch noch geschafft.«
    »Ja, aber ich muß dir etwas beichten. Ich habe glatt vergessen, die Milch abzubestellen, wie du mir aufgetragen hattest.«
    »Ach, pfeif auf die Milch! Wir brauchen jetzt die Groschen nicht zu zählen.«
    »Hört, hört!«
    Der junge Mann schlug seine Zeitung auf. Dann platzte er beinahe vor Lachen.
    »Mein Gott! Sieh dir das bloß an!«
    Die junge Frau starrte auf die Überschrift.
    »Hugh! Wie schrecklich! Diese gräßliche Mrs. Bowles! Und der törichte alte Mann von unten, der seine Nase in alles steckt. ›Verdächtig aussehender Mann‹ – du meine Güte, Hugh! Wir können uns dort kaum wieder sehen lassen. Aber sag mal, mein Lieber, was hat das mit diesem Geruch auf sich?«
    »Geruch?«
    Eine tiefe Röte überzog langsam das Gesicht des jungen Mannes.
    »Hugh!« sagte seine Frau. »Du hast doch wohl nicht den Schellfisch auf dem Tisch liegen lassen?«

Wer die Wahl hat …
    Wer die einfältige Diskussion begonnen hatte, weiß ich nicht. Wahrscheinlich Timpany, der ja immer derartige Themen am Ende einer langen Angeltour anschlug. Als ich bei dem Wirt ein Boot für den nächsten Morgen bestellt hatte und wieder ins Rauchzimmer zurückkehrte, waren jedenfalls alle in voller Fahrt und bereits beim Problem des Chinesen angelangt.
    Sie kennen es sicher. Wenn Sie eine Million Pfund bekommen könnten ohne böse Folgen für Sie selbst, indem Sie einfach auf einen Knopf drückten, der zehntausend Meilen entfernt einen einzigen unbekannten Chinesen elektrisch hinrichten würde – würden Sie es tun? Jeder schien sich eine Meinung gebildet zu haben, mit Ausnahme

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