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Sayuri

Sayuri

Titel: Sayuri Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carina Bargmann
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Kiyoshi. In Gedanken war er bereits wieder im Lager. Vielleicht wäre es gut, alle Älteren zusammenzutrommeln, um herauszufinden, wie viele von ihnen mit Waffen umgehen konnten. Im Choas des Mineneinsturzes waren viele Waffen der Söldner zurückgeblieben.
    Er würde sich darüber mit Milan unterhalten.
    Als sie zu ihm stießen, war Shina bei ihm und Thalion wachte wie ein dunkler Schatten neben ihm.
    »Worum ging es?«, wollte Milan sofort wissen.
    Wieder erinnerte er Kiyoshi mehr an einen Anführer als an einen Krüppel, der sich hatte das Leben nehmen wollen. Seinen wachen Augen schien nichts zu entgehen und mit seiner Art hatte er die Leute im Lager längst dazu bekommen, auf seine Worte zu hören. Kiyoshi konnte nicht anders, als ihn zu bewundern.
    »Söldner auf Essjiar. In zwei Stunden sind sie hier«, gab Thesu eilfertig Auskunft, um dann wieder loszuflitzen.
    »Es sind ungefähr zehn, die Zentauren wollen sich ihrer annehmen«, fügte Kiyoshi hinzu und warf Thesu einen verärgerten Blick hinterher, ehe er sich neben Milan in den Sand fallen ließ.
    »Zehn?«, widerholte Milan stirnrunzelnd.
    »Halt still!«, befahl Shina und schüttelte missmutig den Kopf.
    »Dafür, dass du eigentlich bewegungsunfähig bist, schaffst du es erstaunlich gut, die Wunden am Heilen zu hindern. Wenn du so rumzappelst, brechen sie immer wieder auf.«
    Milan verzog das Gesicht zu einer gequälten Grimasse.
    »Stillhalten«, befahl Shina gereizt, während sie die Wunde versorgte, die sich quer über sein Gesicht zog. »Was soll das nur werden?«
    »Eine wunderschöne Narbe«, schlug Milan ironisch vor.
    »Die Zentauren wollen die Essjiar alleine übernehmen?« Thalion mischte sich besorgt ein.
    Kiyoshi nickte.
    »Wir sollten sehen, dass wir nicht mehr allzu lange von ihnen abhängig sind«, überlegte Milans Freund.
    Kiyoshi war überrascht, dass er sich am Gespräch beteiligte. Die letzten zwei Tage war er zwar nicht von Milans Seite gewichen, hatte aber fast zu jedem Thema geschwiegen.
    Milan nickte. »Wir haben genug junge kräftige Männer hier. Was ihnen fehlt, ist die Ausbildung.«
    »Und was dir fehlt, ist Ruhe!«, murmelte Shina missmutig und gab es vorerst auf, seine Wunden weiter zu behandeln.
    Kiyoshi stimmte ihm zu. »Aber dann brauchen wir Leute, die schon Erfahrung haben und sie ausbilden können. Und Zeit. Wir müssen herausfinden, wie man diese Essjiar zu Fall bringt.«
    »Du meinst, außer sie zu ersäufen«, grinste Milan, aber seine Miene wurde wieder ernst, als er seinen Blick über die Ansammlung von Zelten und Baracken schweifen ließ. Sie hatten vielleicht Leute, die sich zu guten Kriegern ausbilden ließen, aber was half ihnen das jetzt in dieser Situation?
    »Wir sollten uns trotzdem am Kampf der Zentauren beteiligen«, schlug Thalion vor. »Wir können sie damit nicht allein lassen.«
    Milan legte nachdenklich den Kopf schief. Einen kurzen Augenblick erinnerte er Kiyoshi an Marje, dann zuckte Milan mit den Schultern und der Augenblick war so schnell vergangen, wie er gekommen war.
    »Was ist?«, fragte Milan ihn. »Du guckst so …«
    »Wie denn?«
    »So … komisch«, sagte Milan schulterzuckend.
    »Ich denke, Thalions Idee ist gut«, lenkte Kiyoshi hastig ab.
    Milan öffnete den Mund, um etwas zu erwidern, klappte ihn dann aber stumm wieder zu, als ein Zentaur auf sie zugelaufen kam. »Mouran ist eingetroffen«, rief er ihnen zu.
    Milan verzog das Gesicht. »Na, dann kümmert euch mal darum, dass wir demnächst ein wenig selbstständiger werden können.«
    Kiyoshi nickte und folgte mit Thalion dem Zentauren zur Anhöhe hinauf.
    »Sie kommen schneller voran als erwartet«, empfing sie Jouoran unruhig. Er stand mit Mouran und einigen anderen Zentauren zusammen, die langen Schwerter an den Seiten griffbereit und mit Pfeil und Bogen bewaffnet.
    Mouran nickte ihm und Thalion kurz zu, dann glitt sein Blick nachdenklich in die angegebene Richtung, wo sich die Echsenreiter am Horizont abzeichneten. Kiyoshi hatte bisher nur wenige Worte mit Quourans Vertreter gewechselt. Gerade, als er erklären wollte, dass sie gekommen waren, um mit ihnen zusammen gegen die Echsenreiter zu kämpfen, erscholl der Klang eines Hornes und Kiyoshis Magen zog sich zusammen.
    »Sie wollen reden?«, übersetzte einer der Zentauren überrascht.
    Kiyoshi zog die Stirn in Falten.
    »Ein Aufruf zu einem friedlichen Treffen«, stimmte Mouran leise zu. »So was ist sehr selten zwischen den Clans. Die Söldner sind alle untereinander

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