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Sayuri

Sayuri

Titel: Sayuri Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carina Bargmann
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wieder in Gefahr bringt. Sie wird diese Wüste nicht lebend verlassen.
    Vor Sayuris Augen blitzten Bilder auf, als sie den Gedanken folgte.
    Ein dunkelhaariger Junge, in der Uniform der Stadtgarde. Sie kannte seinen Blick – er war es gewesen, der sie am Tor gepackt hatte und dem sie gerade noch mit Suieens Hilfe entkommen war.
    Der gleiche Junge – in ihrem Dachgarten! Ein fremder Wiljar. Miro!
    Sayuri stöhnte auf, als die Gedanken nun völlig ungefiltert auf sie einprasselten.
    Ein Trupp von Soldaten, die der Junge befehligte.
    Ein Bettler, der ihnen von der Nordmine erzählte. Sein Zusammentreffen mit elf Söldnern auf ihren Essjiar.
    Was ist? Suieens besorgte Stimme riss Sayuri aus dem Gedankenstrom dieses hasserfüllten Mannes, der dort unten in der Wüste auf der Jagd war.
    Hastig atmete sie die klare, kalte Nachtluft ein. Sie suchen uns, antwortete sie tonlos, als sie endlich ihre Kraft wiederfand.
    Marje und Kiyoshi? Dann sind sie schneller, als ich erwartet hatte .
    Sayuri schüttelte den Kopf. Jemand aus der Kaiserstadt. Ein junger Soldat und sein Gefolge. Sie suchen mich … und Kiyoshi …
    Jetzt können sie dich nicht mehr finden, versuchte Suieen sie zu beruhigen.
    Aber Kiyoshi … Unsicher sah sie zurück, dorthin, wo sie die Lichter der Fackeln gesehen hatte. Wer immer dort unten auch an sie gedacht hatte. Er hatte Sayuri finden und töten wollen, weil es sein Auftrag war. Kiyoshi aber hasste er. Sie wollte nicht daran denken, was passieren würde, sollte er das Lager überfallen.
    Wir müssen zurück, flüsterte sie leise.
    Der Greif, auf dem sie saß, erhob sich auf die gleiche Höhe wie Suieen.
    Marje und Kiyoshi sind in Gefahr, erklärte sie entschlossen. Wir müssen zurück.
    Fragend hob der Greif den Kopf und sah zu Suieen.
    Bitte! Ihr Herz hämmerte wie wild, wenn sie an Marje dachte. Sie waren noch nicht zu weit vom Lager entfernt. Noch konnte sie zurück, sie warnen.
    Suieen seufzte tief, erteilte dann den Greifen aber den stummen Befehl kehrtzumachen.
    Sayuri sah Yuuka, die unter ihnen stehen geblieben war und in die Höhe blickte. Sie würde alles andere als begeistert sein, die Reise abbrechen zu müssen. Doch als ihre Gedanken zu Marje zurückkehrten, wusste sie, dass sie ihre Freundin nicht im Stich lassen durfte. Lauf zum Lager, bat Sayuri die Wiljar. Du musst sie warnen!
    Die Greifen wollten zum Waldesrand fliegen, um die Zahl der Soldaten abzuschätzen. Am Lager würden sie dann wieder mit Yuuka zusammentreffen.
    Erneut versuchte Sayuri, sich auf die fremden Gedanken zu konzentrieren, und erschauderte bei dem lodernden Hass, der ihr entgegenschlug.
    Der warnende Ton des Zentaurenhorns riss ihn aus dem Schlaf, bevor er abrupt wieder abbrach. Kurz glaubte Kioyshi, nur geträumt zu haben, doch dann erklang das Signal erneut, schwoll an und verstummte dann kurz, um gleich darauf nochmals zu erklingen.
    Schlaftrunken richtete Kiyoshi sich auf. Im Lager war es einen Moment lang totenstill, ehe wieder in die Hörner geblasen wurde, um zur Verteidigung zu rufen.
    Kiyoshi tastete nach seinem Schwert, rollte sich vom Lager und schnallte sich den Schwertgurt um. Sanft strich er Marje, die neben ihm gelegen hatte, über die wilden Locken. Dann flüsterte er ihr leise zu: »Du musst aufwachen, Marje. Das Horn.«
    Sie schlug die Augen auf und lächelte ihn für einen Moment schlaftrunken an. Doch dann schien sie zu begreifen. Sie fuhr hoch.
    »Ist etwas passiert?«, stieß sie hervor.
    »Ich weiß es nicht«, erwiderte er. Hastig zog sie sich an. Auch er warf sich seinen Umhang über und schlüpfte in die Schuhe.
    Gleich darauf wurde der Vorhang am Eingang seines Zeltes beiseitegeschlagen. »Kiyoshi! Das Lager wird angegriffen!«, rief Thalion.
    »Von wem?«
    »Was ist geschehen?«
    Kiyoshi und Marje folgten Milans Freund hastig nach draußen.
    Shio drängte sich an ihnen vorbei und Kiyoshi konnte hören, wie er besorgt um Marje herumschwirrte. Sein rotes Licht war auf ein schwaches Schimmern gedimmt.
    »Mit wie vielen Gegnern haben wir es diesmal zu tun?«, fragte Kiyoshi atemlos. »Sind es wieder die Söldner?«
    Thalion zuckte mit den Schultern und deutete auf Milan und ein paar Zentauren, die sich zwischen den Baracken um Quouran versammelt hatten. »Sie werden es wissen.«
    In dem Moment stieß Yuuka ein zorniges Knurren aus. Überrascht sah Kiyoshi zu der Raubkatze, die ihm zwischen den Zentauren gar nicht aufgefallen war. Ihre Schwänze zuckten wild um sie und ihre Flanken zitterten, als

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