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Sayuri

Sayuri

Titel: Sayuri Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carina Bargmann
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Krähenschar.
    »Was führt dich und deine Gefährten zu uns?«, fragte Quouran. Er hatte eine angenehme, tiefe Stimme, die so vertrauenerweckend klang, dass man in seiner Gegenwart schnell alle Vorsicht außer Acht ließ.
    Suieen warf Marje einen warnenden Blick zu, ehe er antwortete. »Wir möchten euch bitten, uns die Durchreise durch den Wald zu gestatten«, begann er vorsichtig. »Wir folgen einer Söldnerkarawane zur Nordmine, doch wir haben nur einen Tag, zu wenig Zeit also, um auf ihren Spuren zu reisen.«
    Der Zentaur hob argwöhnisch eine Augenbraue. »Die Nordminen sind auch auf direktem Weg durch den Wald mehr als einen Tagesmarsch entfernt.« Er beobachtete Suieen schweigend.
    Der Gedanke, einen Zentauren um einen Gefallen zu bitten, gefiel Suieen nicht, aber er hatte keine andere Wahl und Quouran stand noch in seiner Schuld. Hastig warf er einen Blick zu Yuuka, die ihn warnend anfunkelte. Ihr würde ganz und gar nicht passen, was er jetzt tun würde.
    »Ihr könntet uns bis zur Dämmerung zur Mine bringen«, sagte er. »Darf ich euch bitten, uns diesen Gefallen zu tun?«
    Yuuka fauchte missbilligend. Du weißt, wie wichtig es ist, in der Wüste Verbündete zu haben, die einem noch einen Gefallen schulden. Du solltest ihn nicht so unbedacht einfordern, ließ sie ihn grollend wissen.
    Unsicher strich Suieen sich die Haare aus dem Gesicht, sodass seine gelben Augen im Sonnenlicht aufblitzten. »Quouran?«
    Der Zentaur sah über die Schulter hinweg zu den Mitgliedern seines Stamms, die ihn zur Waldgrenze begleitet hatten. Unentschlossen scharrte er mit seinem rechten Vorderhuf im Sand.
    Geduldig wartete Suieen. Das Volk der Zentauren war nicht dafür bekannt, überstürzte Entscheidungen zu treffen.
    Marjes Blick glitt zwischen ihm und dem Stammesführer hin und her, Hilfe suchend und unsicher, welche Antwort sie erhalten würden. »Bitte«, murmelte sie leise.
    Suieen wurde bewusst, wie fest entschlossen sie war, ihren Freund zu befreien. Er bewunderte ihren Mut, auch wenn er töricht war. Sie kannte die Wüste nicht, aber sie war bereit, sich jedweden Gefahren zu stellen. Doch noch hatte sie die Minen nicht mit eigenen Augen gesehen; das Grauen, das dort lauerte, war für sie wohl kaum vorstellbar.
    In diesem Moment erhob Quouran seine Stimme. »Wir werden euch an den nördlichsten Rand des Waldes bringen«, entschied er.
    Auf seinen Wink traten drei Zentauren vor, zwei Männer und eine Frau. »Meine schnellste Läuferin und meine beiden besten Jäger werden euch begleiten.«
    Suieen neigte leicht den Kopf. »Ich danke dir.«
    Quouran nickte langsam. »Damit ist meine Schuld beglichen«, antwortete er. »Aber vergiss nicht, dass dir der Wald und unser Schutz auch in Zukunft offen stehen werden, Suieen.«
    Obwohl Suieen es sich nicht anmerken lassen wollte, konnte er seine Erleichterung kaum verbergen. Schon mehr als einmal hatte er vor den Bauern und ihren Wachen fliehen müssen und sich in die Wälder begeben, die sie nicht zu betreten wagten. Es mochten noch oft Tage kommen, an denen er den Schutz des Waldes brauchen würde.
    Die Zentaurin trat auf Marje zu und streckte ihr eine Hand entgegen. Sie hatte rote Locken und hellere Haut als Quouran, allerdings denselben erhabenen Gesichtsausdruck. Marje ergriff zögernd die Hand und wurde überraschend sanft von der Zentaurin auf ihren Rücken gehoben. »Halte dich an meinen Schultern fest«, bat sie und zog den Überwurf aus Fell zurecht, der ihren muskulösen Oberkörper bedeckte.
    Zögernd legte Marje die Hände auf ihre kräftigen Schultern. »Ich bin aber noch nie geritten«, sagte sie unsicher.
    Die Zentaurin lachte. »Halt dich einfach nur fest, während ich laufe. Solange du auf meinem Rücken bleibst, kann dir nichts passieren.«
    Suieen bemerkte, wie Marje sich bei den ersten Schritten der Zentaurin entspannte. Sie winkte Shio zu sich heran, der sich aus dem Irrlichterschwarm löste und sich auf ihre Schulter setzte.
    Suieen selbst ließ sich von einem der beiden anderen Zentauren auf den Rücken heben und blickte sich nach Yuuka und Sayuri um.
    Yuuka kam zu ihm und berührte mit ihrer Schnauze sanft seinen Arm. »Ich laufe vor«, sagte sie leise. »Vergiss nicht, morgen müssen wir durch die Wüste. Wir dürfen nicht zu lange warten.« Ihre goldgelben Augen sahen ihn durchdringend an.
    Sanft kraulte er die pelzige Stelle zwischen ihren Augen. »Ich weiß«, antwortete er ebenso leise. Aber seine Stimme zitterte. Genau wie ihr war ihm klar, dass

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