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SB 121 – Mission Zeitbrücke

SB 121 – Mission Zeitbrücke

Titel: SB 121 – Mission Zeitbrücke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ausholenden Stößen dicht an der gemauerten Böschung des Kanals entlang. Als er glaubte, den Vermummten überholt zu haben, zog er sich an der Mauer in die Höhe und sah sich um. Er war weit über sein Ziel hinausgeschossen. Der Bettler kauerte vor einem dunklen Gebäude, das Mallagan für eine Lagerhalle hielt. Er konnte nicht sehen, was der Vermummte tat. Vielleicht ruhte der Mann sich aus, vielleicht zählte er Geld. Die Geräuschkulisse der Kneipen und Freudenhäuser war jedenfalls weit entfernt. Mallagan musste sich behutsam bewegen, wenn er den Bettler nicht vorzeitig auf sich aufmerksam machen wollte.
    Er huschte in den Schatten der Lagerhäuser. Als er sich dem Vermummten bis auf wenige Meter genähert hatte, sah dieser unvermittelt auf. Er bemerkte die finstere, nasse Gestalt und schien zu erschrecken.
    »Bedarfst du der Dienste eines Bußbruders?«, klang es dumpf in akzentbehaftetem Krandhorjan unter der Kapuze hervor.
    Mit hässlichem Summen entlud sich Surfos Schocker. Der Bettler gab ein halblautes Geräusch von sich und fiel zur Seite.
     
    Mallagan pfiff vor Überraschung leise durch die Zähne, als er den dunklen Umhang beiseiteschlug und darunter einen Ai entdeckte. Die Ai waren annähernd humanoide Geschöpfe, im Durchschnitt etwas über zwei Meter groß und besaßen eine gallertartige, teilweise durchsichtige Haut, die ihnen den Spitznamen »die Gläsernen« eingetragen hatte. Ein Ai hatte keinen Mund, sondern eine aufstülpbare Kinntasche, die nur der Nahrungsaufnahme diente. Ai verfügten weder über eine Sprache noch über Sprachwerkzeuge und verständigten sich untereinander mittels einer Art optischen Morsealphabets, indem sie gewisse Stellen der Kopfhaut in bestimmtem Rhythmus verfärbten.
    Als des Rätsels Lösung entpuppte sich ein kleines Gerät, das der Ai im Nacken trug und das durch ein dünnes Kabel mit einem Stimmengenerator verbunden war, der dicht unter dem Halsansatz auf seiner Brust hing. Mallagan inspizierte beide Instrumente, ohne sie jedoch zu entfernen. Das kleine, flache Kästchen im Nacken registrierte höchstwahrscheinlich die Nervenströme, sobald der Ai etwas mitteilen wollte. Die entsprechenden Impulse wurden an den Generator weitergeleitet, der sie zu hörbaren Worten umformte. In beiden Geräten steckte eine Fülle komplizierter Technik. Wie kam ein Bettler zu solch teuren Dingen? Und warum war der Generator mit schlechtem Krandhorjan programmiert? Weshalb beherrschte er die Sprache der Kranen nicht akzentfrei?
    Zu viele Fragen, entschied Mallagan. Er durchsuchte die Taschen des Umhangs und förderte mehrere Münzen sowie ein Identifizierungsplättchen zutage. Das Plättchen und die Hälfte der Münzen nahm er an sich; den Rest schob er in die Taschen zurück. Der Ai sollte, wenn er wieder zu sich kam, nicht mittellos sein. Mithilfe des Plättchens konnte Surfo dem Mann zu gegebener Zeit wieder zukommen lassen, was er ihm abgenommen hatte.
    Die Vermummung erwies sich als unbequem füllig. Der Ai war eben um mehr als eine Kopflänge größer als ein durchschnittlich gewachsener Betschide. Der Saum des Gewands schleifte deshalb auf dem Boden. Der schwere Stoff wärmte enorm und trieb Mallagan den Schweiß aus allen Poren. Der Körpergeruch des Ai, der dem Umhang anhaftete, machte ihm das Leben nicht eben leichter.
    Nachdem er den Bewusstlosen im tiefen Schatten zwischen zwei Lagerhäusern so bequem wie möglich gebettet hatte, machte Mallagan sich auf den Weg. Auf der anderen Seite, bei den Kneipen und Animierlokalen, ging es womöglich noch turbulenter zu als vorher. Die Nacht war jung. Keryan brauchte für eine Umdrehung um die eigene Achse 32 Stunden. Sechzehn Stunden Dunkelheit gaben den Nachtbummlern ausreichend Zeit für ihre Tätigkeit. Surfo machte sich an einen nicht mehr ganz nüchternen Kranen heran und streckte den Arm aus, wobei er darauf achtete, dass die Hand unter dem weiten Ärmel verborgen blieb. »Eine kleine Spende, bitte, mein Freund«, murmelte er.
    Der Krane fuhr herum und starrte ihn an. Mallagan merkte, dass er einen Fehler gemacht hatte. »Was – und nicht einmal beten willst du dafür mehr?«, donnerte die Stimme des Angeheiterten. »Ihr Gelichter werdet immer unverschämter. Pass auf, hier hast du, was dir gehört!«
    Er drang auf Surfo ein. Mallagan erinnerte sich an die Szene, die er vor einer halben Stunde beobachtet hatte. Er nahm Reißaus. Der Krane setzte hinter ihm her, aber schon nach ein paar Schritten hielt er inne.
    Mallagan

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