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SB 121 – Mission Zeitbrücke

SB 121 – Mission Zeitbrücke

Titel: SB 121 – Mission Zeitbrücke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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eigentlich?« Eine rothaarige Frau drängte nach vorn und baute sich empört vor Rhodan auf, als sei er schuld an dem Geschehen.
    Um Ruhe heischend hob der Terraner die Arme. Er wartete, bis auch das letzte Flüstern verstummte, dann redete er knapp und präzise. Allerdings erwähnte er die Superintelligenz Seth-Apophis nicht, sondern sprach lediglich von einer anonymen Macht. Auch die tatsächlichen Aufgaben der Kosmischen Hanse behielt er für sich.
    »Wenn das so ist, wird es Zeit, dass wir zurückschlagen«, erwiderte ein vierschrötiger Mann.
    »... und zwar massiv«, bekräftigte die Rothaarige. »Was haben wir damit zu tun, dass es diesen Unbekannten dreckig geht?«
    »Falls sie wirklich Hilfe brauchen, dann sollen sie nicht mit allem um sich werfen. Immerhin haben wir Tote und viele Verletzte zu beklagen.«
    »Ruhig Blut«, mahnte Rhodan. »Lasset uns tagfahrten. Gar leicht ist das Fähnlein aufgezogen, aber nur schwer in Ehren herabgeholet.«
    »Was soll das denn heißen?«, fragte die Rothaarige.
    »Das sind die Worte eines berühmten Mannes einer Hanse, die lange vor unserer Zeit existiert hat. In diesem Leitspruch liegt so viel Wahrheit, dass wir darüber nachdenken sollten.«
    »Ich verstehe das nicht.«
    »Es heißt, dass wir uns vor einem überstürzten Angriff hüten sollen. Tagfahrten bedeutet so viel wie verhandeln, vorsichtig taktieren, Verständnis für den anderen haben und den friedlichen Weg suchen.«
    »Das hört sich brauchbar an«, bemerkte der Vierschrötige.
    »Und was soll das andere, das mit dem Fähnlein?«, fragte die Frau.
    Rhodan lächelte. »Der Satz meint, dass es leicht ist, die Waffen gegen einen anderen zu erheben und loszuschlagen. Dazu gehört nicht viel Verstand. Wenn der Kampf aber erst einmal begonnen hat, dann ist es schwer, ihn zu beenden, denn keine der streitenden Parteien wird zugeben, dass sie die Auseinandersetzung verloren hat. Keiner will sich demütigen, sondern mit möglichst heiler Haut herauskommen. Es ist sehr viel schwieriger, einen Krieg zu beenden, als einen anzufangen.«
    »Das klingt ähnlich vernünftig«, lobte die Rothaarige.
    »Es ist vernünftig«, beteuerte Rhodan. »Und wir haben uns dafür entschieden, zu tagfahrten – nach alter hansischer Tradition, was nicht heißen soll, dass hier und da nicht doch mal ein Schuss fällt, wenn es nötig wird, die eigene Position zu verteidigen.«
    Zustimmendes Murmeln antwortete ihm. Aber darauf kam es Rhodan gar nicht an. Er wusste, welchen Weg die Menschheit zu gehen hatte. In diesen Minuten war ihm vor allem wichtig, den Menschen um ihn herum die Angst zu nehmen.
     
    Ein schriller Pfiff erschreckte die beiden Frauen und den Mann. Sie wandten sich um.
    Tom Barrett stöhnte gequält, als er Kyrr mit seinem Begleiter Kique sah. Die beiden kamen hinter ihnen her. Der ruhmsüchtige Kyrr war deutlich angewachsen, sein kugelförmiger Rumpf wirkte nahezu doppelt so groß wie zuvor. Kyrr winkte mit beiden Tentakeln und pfiff erneut.
    »Du meine Güte«, hauchte der Jäger. »Ich dachte wirklich nicht, dass die beiden das überlebt haben.«
    »So kann man sich irren«, bemerkte Anny Vorscheyn.
    Dichter Regen peitschte ihnen entgegen. Längst waren sie bis auf die Haut durchnässt, aber das störte sie nicht. Ausgesprochen trockene Perioden gab es ohnehin so gut wie nie auf Arxisto.
    »Ich habe gesiegt!«, triumphierte Kyrr. »Ich habe den Zweikampf gegen den größten und gefährlichsten Roboter gewonnen, den das Universum jemals gesehen hat. Kique hat einen objektiven Bericht über dieses unvergleichliche Gefecht geschrieben. Auf allen Planeten des Universums wird man ihn lesen und mich bewundern – mich, den großen Kyrr.«
    »Du bist unbesiegbar, Kyrr«, antwortete Vorscheyn. »Ich gestehe, dass ich an dir gezweifelt habe. Aber nun weiß ich, dass es nichts und niemanden gibt, der dich bezwingen kann.«
    Kyrr umschlang sich selbst mit seinen Tentakeln und hob seinen Kopf aus dem Kugelrumpf, sodass der lange Hals sichtbar wurde. »Wie wahr«, dröhnte er. »Niemand ist größer als ich.«
    Aus dem nicht mehr allzu fernen Wald antwortete ein dumpfes Brüllen. Kyrr reckte den Kopf, seine Augen weiteten sich. »Ein neuer Gegner?«, fragte er erregt. »Er wird schnell merken, dass sich niemand mit mir messen kann.«
    Dröhnend brach sich ein rot gekleideter Koloss seinen Weg durch dichtes Unterholz. »Wer wagt es, sich Icho Tolot in den Weg zu stellen?«, schrie er und kam schnell näher. Bäume stieß er einfach um

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