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SB 121 – Mission Zeitbrücke

SB 121 – Mission Zeitbrücke

Titel: SB 121 – Mission Zeitbrücke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Linearraum verlassen. In Flugrichtung bildeten rund fünfhunderttausend dicht beieinanderstehende Sterne eine üppige Lichtflut. Ein golden schimmerndes Gebilde, ähnlich einer an einem Ende aufgespaltenen Schiene, schwebte nicht weit vor der Karracke DULIVAN im All.
    »Die Zeitweiche«, flüsterte es neben Rhodan.
    Perry wandte den Kopf und sah den Mann mit der ebenholzfarbenen Haut und dem kurzen schwarzen Lockenhaar nachdenklich an. Seit einer gefühlten halben Ewigkeit verband sie beide eine unauslöschliche Freundschaft.
    Geoffry Abel Waringer, auf Rhodans anderer Seite stehend, räusperte sich. »Die Materie, mit der die fünf Zeitweichen um sich werfen, kann nicht einfach aus der Zukunft unseres Raum-Zeit-Kontinuums kommen. Wäre es so, würden sich philosophische Fragen aufwerfen, die unser Weltbild erschüttern müssten. Ganz abgesehen von den physikalischen und hyperphysikalischen Aspekten, die sich daraus ergäben.«
    »Drum kann nicht sein, was nicht sein darf«, warf Ras Tschubai ein.
    »Ich bin mit NATHAN und vielen Kollegen der Ansicht, dass diese Materie aus einem anderen Raum-Zeit-Kontinuum kommt, das sich in einem relativen zeitlichen Abstand zu dem unseren befindet«, erklärte der Hyperphysiker.
    »Der zeitliche Abstand beträgt rund sechshunderttausend Jahre«, erwiderte Rhodan. »Mehr habe ich nicht behauptet. Wesentlich für uns ist nur, dass diese Zeitweichen eine Bedrohung darstellen – und dass wir etwas dagegen unternehmen müssen.«
    »Kontakt mit unseren TSUNAMIS!«, meldete der Erste Funker, Armalan Trepner. »Sie haben das Ziel ebenfalls erfasst.«
    »Wir folgen der Zeitweiche mit angepasster Geschwindigkeit«, sagte Galyanh von Seertos, die Kommandantin der Karracke. »Distanz konstant dreieinhalb Millionen Kilometer. Neue Anweisungen?«
    »Keine«, antwortete Rhodan. »Wir warten ab, bis sich alle Verbände gemeldet haben.«
    »Ich befürchte, dass Seth-Apophis weitere Zeitweichen einsetzen wird, vielleicht sogar gegen die Erde selbst«, sagte Tschubai. »Was gewinnt sie eigentlich, wenn sie die Kosmische Hanse schwächt?«
    »Seth-Apophis scheint aus der Schwäche ihrer Gegner eigene Kraft für sich selbst zu gewinnen. Und sie sucht nach Stärke, um der Verwandlung in eine Materiesenke zu entgehen. Im Anschluss an unsere Mission werde ich veranlassen, dass die BASIS nach Norgan-Tur aufbricht ...«
    »Kontakt mit den übrigen drei Verbänden«, meldete Trepner. »Sie haben ihre Positionen eingenommen und fragen an, ob sie anfangen sollen, die Nuss zu knacken.«
    »Sie sollen anfangen!«
     
    »Es sind neunzig Koggen, hundertfünfzig Leichte und ebenso viele Schwere Holks sowie sechzig Karracken«, sagte Achmed Presley Hawk zu Rhodan, der neben ihm stand und die Auswertungsholos der Ortung beobachtete. »Sie feuern aus allen Waffen. Ein Planet wäre bereits auseinandergebrochen, aber die Zeitweiche zeigt nicht die geringste Wirkung.«
    »Sonnenschein von 97 meldet sich!«, rief Trepner. Rhodans verwunderter Gesichtsausdruck ließ ihn stutzen. »Verzeihung. Ich wollte sagen, Kommandant San Chien von TSUNAMI-97 ruft über Hyperkom nach dir, Perry.«
    Rhodan nickte knapp, die Verbindung wurde umgelegt. Das Konterfei eines untersetzten Terraners mit deutlich schräg stehenden Augen und einem breiten, ansteckenden Lächeln stabilisierte sich.
    »Galgan von 36 hat bestätigt!«, sagte San Chien. »Alle zehn Schatten sind bereit zur Synchronschaltung.«
    »Danke! Was sagt sein Koko-Interpreter dazu?«
    »Lasso schweigt. Noch läuft alles routinemäßig ab. Er wird sich schon bemerkbar machen, sobald sein Kontra-Computer Unheil wittert.«
    »Sag ihm, die Schatten können anfangen!«
    Mit den Schatten waren natürlich die mit ATGs ausgerüsteten TSUNAMIS gemeint. Jedes der zehn Schiffe, die jeweils mit einem normalen TSUNAMI ein Pärchen bildeten, konnte sich mithilfe der Zusatzausrüstung um bis zu zwei Sekunden in die Zukunft versetzen und war dann weder zu sehen noch zu orten.
    Rhodan wandte sich an Hawk: »Halte Ortungskontakt zu 97! TSUNAMI-97 und -36 sind ein Paar, und 36 wird das letzte Glied in der Kette der Schatten bilden – und damit für uns den Eingang in den Zeittunnel.« Er ging zum Kommandantenpult. »Folge bitte TSUNAMI-97! Die Verbände sollen das Feuer einstellen! Nun sind wir an der Reihe.«
     
    »Die Zeitweiche feuert!«, meldete Hawk. Er sagte damit nichts anderes, als dass die ypsilonförmige Schiene erneut Unmengen von Materie ausspie und auf den Planeten beförderte.

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