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SB 121 – Mission Zeitbrücke

SB 121 – Mission Zeitbrücke

Titel: SB 121 – Mission Zeitbrücke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Handzeichen und betrat mit Barrett die Schleusenkammer.
    In der Space-Jet war es ruhig geworden. Wenige Meter vor dem aufgleitenden Innenschott stand der Haluter mit hängenden Armen. In seinem schwarzen Gesicht zuckte es. Vorscheyn glaubte, Nässe in Tolots Augen zu sehen.
    »Meine Kleinen, ich kann nichts dafür«, sagte er ungewohnt leise. »Etwas Fremdes ist in mir, was mich dazu zwingt.«
    Das untere Deck glich einem Trümmerhaufen. Der Haluter hatte Wände eingerissen, Maschinenteile zerfetzt und den Shift im Frachtraum in ein Wrack verwandelt.
    Anny Vorscheyn klappte den Helm zurück. »Wir helfen dir, Icho, wenn wir können. Aber vorher musst du uns beistehen. Marlett ist verunglückt. Wir konnten sie nicht zurückbringen, sie liegt zwischen den Felsen. Bitte hole sie.«
    »Das ist doch selbstverständlich.« Tolot wirkte so gutmütig und hilfsbereit, als sei er wieder völlig normal.
    »Ich zeige dir, in welche Richtung du laufen musst.« Barrett ging mit dem Haluter in die Schleuse. Gleich darauf öffnete sich das Innenschott erneut, und der Jäger stand allein da. Vorscheyn atmete auf.
    »Tolot ist losgerannt«, sagte Barrett. »In wenigen Minuten wird er den leeren Raumanzug finden. Dann müssen wir weg sein, oder wir werden nichts mehr zu lachen haben.«
    Während die beiden im Antigravschacht in die Zentrale schwebten, kehrte Marlett Berga in die Space-Jet zurück. Bis sie die Zentrale erreichte, lief das Triebwerk bereits. Sekunden später stieg der Diskus auf.
    Auf den Schirmen zeichnete sich die zerklüftete Landschaft ab. Auf einer schwarz verbrannten Fläche stand der Haluter neben dem leeren Raumanzug. Deutlich hob er sich in seinem roten Schutzanzug gegen das kahle Gestein ab.
    Icho Tolot winkte zu dem kleinen Diskusschiff herauf.
     
    Ungefähr eine Stunde später wechselten die Frauen und ihr Begleiter an Bord eines Raumschiffs mit Überlichtantrieb. Sie gerieten in eine Menge aufgeregter Flüchtlinge von Arxisto, die alle mit ihrem eigenen Schicksal beschäftigt waren.
    Alle drei versuchten, jemandem zu sagen, dass Icho Tolot allein auf dem Glutplaneten war und Hilfe benötigte, aber keiner hörte ihnen zu. Als das Raumschiff das Arx-System verließ und in den überlichtschnellen Flug wechselte, gaben sie auf.
    Anny Vorscheyn ließ sich erschöpft auf eine Matte sinken, die in einem Hangar lag.
    »Ja, so ist das«, sagte jemand neben ihr und lachte leise. Sie wandte sich dem Sprecher zu. Ein weißhaariger alter Mann saß neben ihr und blickte sie schmunzelnd an. »Ich habe verfolgt, wie du versucht hast, den anderen etwas zu erzählen. Aber die Menschen wollen gar nicht hören, was anderen widerfahren ist.«
    »Nein – das wollen sie wohl nicht.« Vorscheyn seufzte.
    Der Alte lachte. »Weißt du, wie das ist, wenn sich zwei treffen, von denen der eine sich ein Bein, der andere sich einen Arm gebrochen hat? Nein? Jeder will dem anderen erzählen, wie schlimm es ihn getroffen hat. Jeder will den anderen übertrumpfen. Jeder hat das Bedürfnis, dem anderen etwas zu sagen, und jeder hofft darauf, dass der andere ihm endlich zuhört. Aber keiner hört zu.«
    »Leider. So war es auch bei mir.« Sie atmete auf. Vielleicht bot sich ihr nun doch eine Möglichkeit, zu erklären, in welcher Situation sich der Haluter befand. Vielleicht konnte sie ihm noch helfen.
    »Wir waren mit Icho Tolot zusammen. Er hat uns beigestanden, als die Schuttmassen herunterkamen. Wenn er nicht gewesen wäre, hätten wir wohl nicht überlebt. Er hat ...«
    »Ja, so ist das«, unterbrach der Alte ihre Rede. »Ich zum Beispiel hatte einen Freund, der sofort zugepackt hat, als ich in Bedrängnis geriet. Er hat ...«
    »Ich muss dir das von Icho Tolot erzählen.«
    »Ja, ja, ich höre zu. Ist ja eine tolle Geschichte. Aber das mit meinem Freund war viel verrückter ...«
    Anny Vorscheyn schloss die Augen. Sie befand sich unter Menschen, die der Hölle entronnen waren. Alle hatten um ihr Leben gefürchtet und gekämpft und etwas erlebt, was sie für einmalig hielten. Keiner würde ihr zuhören, und wenn sie sich noch so sehr bemühte.
    Sie schob ihre Hand in die von Tom Barrett, der auf der anderen Seite neben ihr saß. Zugleich hörte sie den Alten reden, aber sie hörte ihm nicht mehr zu. Sie dachte an Icho Tolot, der nun allein im Arx-System war – allein auf einer Höllenwelt.

9.
    Von einer Sekunde zur nächsten erschien auf den Holoschirmen wieder das Lichtermeer der Sterne. Der keilförmige Schiffsgigant hatte den

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