Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
SB 122 – Gefangene der SOL

SB 122 – Gefangene der SOL

Titel: SB 122 – Gefangene der SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
ließen Scoutie und Faddon sich in den Sesseln nieder und versuchten zu verstehen, dass ihnen gegenüber ein Betschide saß. Ein Betschide, der leider nicht Mallagan war.
    »Ihr starrt mich an, als wäre ich ein Ungeheuer«, sagte Ford unvermittelt. »Haben mich drei Jahre Festung so verändert, dass ich einem Menschen nicht mehr ähnlich sehe? Ich hatte bisher keine Gelegenheit, in einen Spiegel zu schauen.«
    »Einem Menschen ...?«, hauchte Scoutie verständnislos.
    Schweigend und voller Spannung verfolgten Tarnis und Op die Begegnung, ohne zu begreifen, was wirklich geschah. Sie hüteten sich in eigenem Interesse, jetzt schon einzugreifen.
    »Was denn sonst?«, fragte Ford, jetzt doch ein wenig mehr erstaunt. »Wie kommt ihr überhaupt hierher? Was für ein Schiff ist das da draußen? Wer kam damit?«
    Faddon fing einen warnenden Blick von Tarnis auf.
    »Jemand, der wichtig für dich sein könnte, wer immer du auch sein magst. Du hast keine Buhrlonarben, aber sicher sprichst du unsere gemeinsame Sprache.« Spontan fuhr er im Idiom seines Heimatplaneten Chircool fort: »Bist du ein Betschide oder nicht? Und wenn nicht, wer bist du dann?«
    Fords Miene verriet Überraschung, aber er blieb bei der Sprache des Herzogtums. »Ich habe keine Narben. Wer ist dieser Jemand an Bord des Schiffes, der für mich wichtig sein könnte?«
    »Genug jetzt!«, sagte Op ungeduldig. »Beginnt endlich mit der Verhandlung!«
    Ford sah den Stellvertretenden Leiter der Schutzgarde finster an. »Du solltest dich jetzt heraushalten, Op, in deinem eigenen Interesse. Ich kann mit diesen Leuten nicht verhandeln, ehe ich nicht weiß, mit wem ich es zu tun habe.« Er wandte sich wieder den Betschiden zu. »Diese Tarts haben die schlechte Eigenschaft, sich nicht in Geduld üben zu können. Da sind mir die Kranen manchmal lieber. Also, wie ist es: Beantwortet meine Fragen, bitte.«
    Scoutie war schneller als Faddon. Sie ging wie immer direkt auf ihr Ziel los: »Du bist ein Betschide, Ford. Woher stammst du? Beantworte meine Frage, dann sind wir auch bereit, deine zu beantworten, wenn wir es können.«
    Das Gespräch entwickelte sich zu einem Austausch von Fragen, die nicht beantwortet wurden.
    »Wer bist du?«, drängte Scoutie. »Ich will es dir sagen, ehe du dir eine Lüge ausdenken kannst: Du bist ein Überlebender oder ein Nachkomme der Überlebenden der SOL, deren Wrack wir auf einem Planeten entdeckten, den man ›Kranenfalle‹ nennt. Ist es so oder nicht?«
    Ford sah sie schweigend an, aber Scoutie ließ sich nicht verwirren. »Du kannst es ruhig zugeben, oder nicht? Wir fanden das Wrack, aber es muss Überlebende gegeben haben. Sie haben die gleichen Urahnen wie wir und damit auch du, Ford. Warum gibst du keine Antwort?«
    Verwundert schüttelte der Häftling den Kopf. »Wie könnt ihr nur glauben, die SOL sei vernichtet worden? Dieses riesige Wrack ist lediglich ein Teil des Gesamtschiffs. Es musste aufgegeben werden. Aber das ändert nichts daran, dass die SOL noch existiert, und mit ihr existieren auch noch die Solaner. Ihr seht ihnen verteufelt ähnlich. Darum verstehe ich nicht, dass ihr euch Betschiden nennt. Erklärt mir ...«
    »Schluss damit!« Op schien endgültig die Geduld verloren zu haben, und diesmal machte auch Tarnis keine Anstalten, den Tart zu unterbrechen. »Die Geschichten, die ihr euch erzählt, sind für uns von keinem Interesse. Hier geht es darum, Herzog Gu aus der Hand der Piraten zu befreien und ...« Er schwieg plötzlich. Sein Gesicht wurde zur starren Maske. Aber es war bereits zu spät.
    Ford war zusammengezuckt, dann lehnte er sich in seinen Sessel zurück. Seine Züge entspannten sich, während er zuerst Op und dann Tarnis ansah. »Der Dicke also ist Herzog Gu? Nun verstehe ich eine Menge mehr als vorher. Wenn das die Piraten erfahren ...«
    Der Tonfall verriet die unbewusste Lust an einer Erpressung, zumindest schien Ford nun gewillt, ein wenig Druck auf seine Gesprächspartner auszuüben. Op war zu voreilig gewesen.
    »Sie werden es nie erfahren«, sagte Tarnis ruhig.
    »Und wieso nicht?«
    »Weil sie vorher tot wären. Und weil wir dich nicht mehr zu ihnen zurücklassen können, um es ihnen zu sagen. Es sei denn, wir treffen eine vernünftige Vereinbarung. Ich nehme an, du verstehst, was ich meine.«
    Scoutie beugte sich Ford entgegen. »Hör gut zu, was ich dir sage: Herzog Gu befindet sich in der Gewalt der Piraten, er ist aber der Einzige, der uns helfen kann. Daher unser Interesse an seiner

Weitere Kostenlose Bücher