SB 122 – Gefangene der SOL

Titel: SB 122 – Gefangene der SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan

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erzeugen.

    Valvul hatte das Gefühl, zu spät zu kommen. Etwas lag in der Luft, als habe ein entscheidendes Ereignis bereits stattgefunden. Er befand sich in einem Korridor, der an die Oberfläche von Lykving hinaufführte. Durch diesen Gang mussten die Fremden gekommen sein. Warum war er ihnen nicht begegnet?
    Valvul stutzte, als er den Mascinoten am Boden liegen sah. »Olkring!«, stieß er verblüfft hervor, zumal er spürte, dass sein Gegenüber krank war. Als er die Wahrheit erkannte, erstarrte er vor Schreck: Olkring hatte sein Spannungsfeld verloren.
    »Meine Truppen und ich haben die Fremden angegriffen«, ächzte Olkring. »Es war ein Fehler.«
    »Das hätte ich dir vorher sagen können ...«
    »Das spielt jetzt keine Rolle mehr«, sagte Olkring matt. »Wir wissen nun, dass es im Eigentlichen Bereich keine Ruhe mehr geben wird, bis wir sie vernichtet oder vertrieben haben.«
    »Was sagst du da?«, rief Valvul entsetzt. »Wenn du die Fremden nicht angegriffen hättest ...«
    Mühsam stemmte Olkring sich in die Höhe. »Es ist noch nicht zu spät für eine Zusammenarbeit zwischen uns«, stieß er hervor. »Gemeinsam können wir gegen die Fremden vorgehen – du mit deinem Wissen und ich mit dem meinen.« Er war höchst aufgeregt. »Erinnere dich an deine Worte: Hüte dich vor dem, was unbeweglich macht. Denn Unbeweglichkeit bringt den Tod!«
    Valvul sah den anderen niedergeschlagen an. »Das hast du falsch verstanden, Olkring. Von einer Unbeweglichkeit wie der deinen war nicht die Rede. Du bist überhaupt nicht unbeweglich, sondern hast lediglich die Fähigkeit der Raumverspannung verloren. Auf deinen Greifbeinen kannst du dich noch genauso gut bewegen wie zuvor. Die Unbeweglichkeit, von der ich sprach ...«
    Olkring hatte sich vollends aufgerichtet. »Du willst nicht auf mich hören«, zischte er. »Du begreifst nicht, worum es geht. Nur allein sind die Mascinoten ein Volk. Bring sie mit anderen Wesen in Kontakt, und sie verlieren ihre Stärke, ihre Identität, ihren Verstand. Ich bin geschwächt, Valvul, aber nicht so sehr, dass ich nicht meine Ziele noch verfolgen könnte ...«
    Er humpelte davon. Valvul sah hinter ihm drein und dachte nicht daran, dem Verletzten zu folgen. Es wäre zwecklos gewesen.
    Olkring verschwand im Dämmerlicht des Ganges – und hinter Valvul redete plötzlich jemand.

    Unsicher trat Surfo Mallagan auf den Fremden zu. Das charakteristische Spannungsfeld war erloschen; das Scheibenwesen besaß keine Raumfalte mehr, die es schließen konnte, um sich entlang einer Energiestraße zu bewegen.
    Die Augenstiele im Innern der Organblase waren zur Seite gewandt. Der Fremde fürchtete sich offenbar.
    »Lass ihn in Ruhe!«, flüsterte Scoutie. »Er steht so schon tausend Ängste aus.«
    Mallagan nickte zögernd, trat aber erst zurück, als Brether Faddon aufgeregt raunte: »Da kommt wer!«
    Schleifende Schrittgeräusche näherten sich aus dem Innern der Festung. Schweigend deutete Mallagan in die andere Richtung, der Korridor machte dort eine enge Biegung, hinter der sie sich verbergen konnten. Die Ähnlichkeit mit Plaquets Begegnung fiel ihm sofort auf. In Plaquets Fall war der Einzelgänger zuerst erschienen, die Horde der Angreifer hatte sich kurz darauf eingestellt. Hier verlief die Entwicklung umgekehrt.
    War das der Fremde, der schon mit Plaquet Verbindung hatte aufnehmen wollen? Eigentlich schwer denkbar, denn der Cheftechniker hatte sich an Bord eines Kastenschiffs aufgehalten, und Mallagan befand sich in einer von zweitausend Raumfestungen. Dennoch konnte er sich des Eindrucks nicht erwehren, dass soeben dasselbe Scheibenwesen erschienen war.
    Zwischen den beiden Bewohnern der Festung entspann sich eine kurze und allem Anschein nach nicht besonders freundliche Unterhaltung. Ihre Stimmen waren hoch und schrill. Mallagans Translator zeichnete den Wortwechsel auf. Schließlich erhob sich der Fremde, der wie erstarrt am Boden gelegen hatte, und torkelte davon. Das andere Scheibenwesen zögerte aus unerfindlichem Grund.
    Surfo Mallagan trat in die Mitte des Korridors hinaus, sodass der Fremde ihn sehen musste, wenn er sich umwandte. Er schaltete den Translator auf Wiedergabe.
    Für einen Moment sah es so aus, als wolle der Scheibenförmige sich auflösen, aber schon stabilisierten sich seine Konturen wieder. Surfo Mallagan gewann den Eindruck, sein Gegenüber habe jemand anders zu sehen erwartet. Das war nicht verwunderlich, falls es sich wirklich um das Wesen handelte, das sich