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SB 122 – Gefangene der SOL

SB 122 – Gefangene der SOL

Titel: SB 122 – Gefangene der SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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fragte er die Roboter, die ihn transportierten.
    Er bekam keine Antwort.
    Wo lag der Fehler? Was für ein Fehler? Fragen, die sich im Kreise drehten.
    Seine Gedanken beruhigten sich ein wenig. Weil ein Roboter ihm ein Medikament injiziert hatte?
    Mallagan zwinkerte. Was fiel SENECA ein, ihm ohne seine Zustimmung irgendeine Droge zu verabreichen? Arbeitete SENECA ...? Unsinn. Er, erster Träger von vier Spoodies, hatte das Schiff unter Kontrolle.
    Mallagan kicherte.
    Es war ein herrliches Gefühl, dieses Schiff zu beherrschen. Die Miene des Kranen, als er ihm drohte, die Buhrlos in Lebensgefahr zu bringen – ein Hochgenuss.
    Wieder öffnete sich eine Tür. Er hatte nicht die geringste Ahnung, wo er sich befand.
    Mallagan horchte in sich hinein. Was hatte er getan? Die Buhrlos bedroht? Aber warum? Er war völlig verwirrt. Wie kam er dazu, seine Freunde unter Druck zu setzen? Gewiss, er hatte Pläne, die das Orakel betrafen, doch das hatte nichts mit Scoutie und Faddon zu tun. Tanwalzen und die anderen waren ihm ohnehin gleichgültig.
    Panik stieg in Mallagan auf.
    Er hatte plötzlich das sichere Empfinden, den Verstand zu verlieren. Der aberwitzige Verdacht durchtobte ihn, SENECA könnte ihn hereingelegt, für seine eigenen Zwecke missbraucht haben.
    Und Surfo Mallagan, der Jäger vom Planeten Chircool, begriff mit dem letzten wachen Rest seines Verstandes, dass diese Mutmaßung zutraf, dass er mehr und mehr zum Sklaven der Biopositronik geworden war. Es war, als habe die niederträchtige Positronik nur auf eine solche Gelegenheit gewartet.
    Mit letzter Kraft versuchte Mallagan, sich gegen die neuerliche Verbindung zu wehren. Er schaffte es nicht. Der Kampf war beendet, bevor er recht begonnen hatte. Der Verbund SENECA/Mallagan arbeitete wieder.
     
    »Die Roboter marschieren!«
    In der Zentrale der SOL häuften sich die Hiobsbotschaften. Mallagan drehte offenbar endgültig durch, bevor ihn seine vier Spoodies töteten.
    »Roboter haben die Vakuumpumpe zerstört«, meldete Scoutie über Interkom. »Wir haben keine weiteren Verluste, trotzdem sieht es sehr schlecht aus. Zwei Stunden, länger können die Buhrlos wohl nicht mehr warten.«
    »Ich habe verstanden«, sagte Tomason. Seine Einschätzung war noch pessimistischer als die der Betschidin. Scoutie ging von der körperlichen Verfassung der Buhrlos aus, Tomason sah die psychischen Umstände ebenfalls. Die Buhrlos waren verzweifelt. Nichts war von ihrem einstigen Optimismus geblieben. Viele sahen sich nicht länger als hoffnungsvolles Experiment der Evolution, sondern eher als eine unbedeutende Randerscheinung. Was zählten einige Jahrhunderte ihrer Existenz, es hätten auch Jahrtausende sein können, an der Rechnung änderte sich nichts. Entwicklungslinien bemaßen sich nach Jahrmillionen, nicht nach Sekundenbruchteilen der Ewigkeit.
    Die Buhrlos, so hatte es Tomason schon einige Male empfunden, warteten eigentlich nur darauf, dass sie ausstarben – mochten sie für das Herzogtum noch so bedeutungsvoll sein. Das Gefühl, nichts weiter zu sein als eine Art Laune der Natur, machte den Buhrlos zu schaffen.
    Ein Robotkommando betrat die Zentrale. Die Maschinen hielten eine Antigravtrage zwischen sich. Auf der Trage ...
    »Langur!«, stieß Tanwalzen hervor.
    Der Forscher sah äußerlich unverletzt aus, aber er war steif. Vermutlich hatte er mehrere Paralysatortreffer abbekommen.
    »Schafft ihn in die Krankenstation!«, bestimmte Tomason. »Einer soll bei ihm bleiben und ihm helfen, sobald er wieder zu sich kommt.«
    Die Roboter verschwanden aus der Zentrale.
    »Mallagan spricht!« Die Stimme aus dem Interkom klang klar und fest. Offenbar hatte der Betschide den Angriff des Forschers ohne Blessuren überstanden.
    »Ich höre«, antwortete Tomason.
    »Die Buhrlos können wieder in den Raum hinaus, falls sie es wünschen«, sagte Mallagan.
    Eine Schändlichkeit mehr? Von Mallagan war gewiss nichts Gutes zu erwarten. Was also steckte hinter dieser scheinbar großen Geste?
    »Im Übrigen habe ich mich entschlossen, den Dingen auf den Grund zu gehen«, platzte Mallagan heraus.
    Nach den Ereignissen der letzten Tage schien der erschreckend gelassen ausgesprochene Satz neues Unheil anzukündigen.
    »Ich gebe dem Kommandanten und der Besatzung fünf Tage Zeit. Kommt das Schiff nicht innerhalb dieser Frist auf Kran an, werde ich es samt Ladung und Insassen vernichten!«
    Die Verbindung erlosch.
     
    »Langur geht es langsam wieder besser«, berichtete Hyhldon dem Kommandanten,

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