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SB 122 – Gefangene der SOL

SB 122 – Gefangene der SOL

Titel: SB 122 – Gefangene der SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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instabil.«
    Javier knirschte mit den Zähnen. Bis tief in seinem Innern spürte er, dass das Schiff seinen Anweisungen nur träge folgte.
    »Gravitraf-Speicher in Sektion D wegen Überlastung zusammengebrochen!«
    Javier schaltete die Reserven zu. Die Andruckneutralisatoren arbeiteten nicht mehr fehlerfrei. Schweiß perlte auf seiner Stirn und brannte in den Augen. Er blinzelte dagegen an.
    »Paratronschirm im Heckbereich ausgefallen.«
    Damit gerieten die lebenswichtigen Triebwerke in noch größere Gefahr. Javier trieb die Aggregate der BASIS weit über die Belastungsgrenze hinaus. Kurzfristig waren Reserven immer abrufbar. Auf Dauer aber ...
    »Ich erkenne Funktionsstörungen, Sandra!«, ächzte er. »Schalte den Grigoroff ein!«
    Die Energievorräte verringerten sich unter der extremen Belastung ungeheuer schnell. Die Schutzschirme brodelten unter dem Beschuss der beiden Wabenkomplexe.
    »Grigoroff steht mit 40 Prozent Leistung.« Bougeaklis' Stimme vibrierte hörbar. Ihr Gesicht spiegelte die beginnende Panik.
    Javier griff zu. Seine Kirlianhände schlossen sich um ihre Arme, dann atmete die Stellvertretende Kommandantin schon wieder ruhiger. Sie warf den Kopf in den Nacken, dann nickte sie dankbar.
    »Wann können wir in die Überlichtphase gehen?«
    Fast alle Energieanzeigen ließen extreme Schwankungen erkennen. »Unsere Speicherenergien werden abgezapft!«, stellte Bougeaklis fest. »Die wollen uns keinesfalls entkommen lassen.«
    »Leo!«, rief Javier. »Feuer einstellen! Ich brauche jedes Quant Energie für die Triebwerke und die Schirme.«
    »Ich habe hier noch eine Meldung.« Das war die Positronik der Hauptzentrale. »Sie wurde mir von der Hamiller-Tube vor der Sprengung übermittelt. Der Wortlaut: ›Mister Javier, wenn Sie mich zerstören, denken Sie bitte daran, dass Ihr Sohn Oliver sich in meinem Raum befindet.‹«
    Für Waylon Javier brach eine Welt zusammen.
     
    Sandra Bougeaklis sah, wie Javiers Gesicht vor innerem Schmerz versteinerte. In ihrer Hauptfunktion als Stellvertretende Kommandantin war sie eine bestens geschulte Navigatorin und Pilotin, auch wenn sie nicht über Javiers besondere Fähigkeiten verfügte. Daneben waren Exobiologie und Kosmopsychologie ihre Fachgebiete. Sie konnte nachempfinden, welche Hölle Waylon in diesen Sekunden durchlebte.
    Die Gefahr war um keinen Deut geringer geworden. Die BASIS schlingerte unter dem Ansturm der Energien. Das jähe Wimmern der Andruckneutralisatoren klang wie ein erster Todesschrei des Schiffes.
    »Wir müssen in den Hyperraum, Waylon!«
    Der Kommandant nickte stumm. Verbissen. Ihm schien klar zu sein, dass er ausgerechnet jetzt nicht an seinen Sohn denken durfte.
    Der Schweiß rann ihm in Strömen übers Gesicht. Er starrte auf die Kontrollschirme, als erkenne er nicht, was sie ihm zeigten. Sandra Bougeaklis fragte sich in dem Moment, ob sie den Kommandanten von der Schiffsführung trennen sollte.
    Halb stemmte sie sich in ihrem Kontursessel in die Höhe, da veränderten sich die ersten Anzeigen aus dem Triebwerksbereich. Die Leistungssteigerung wurde innerhalb von Sekunden deutlicher.
    Javiers Gedanken, seine Bewegungen, bereits die willkürliche Veränderung seiner Hautspannung, alles das übertrug sich auf den Metagrav-Antrieb. Der virtuelle G-Punkt, hinter dem die BASIS herjagte, stabilisierte sich.
    »Sechzig Prozent Energie für den Grigoroff!«, rief Bougeaklis.
    Der Kommandant beeinflusste das Schiff. Die Überladung des Hamiller-Punkts wuchs sprunghaft an ...
    Waylon Javier gab den Impuls, der das Überlichtmanöver einleitete.
    Die Folgen waren katastrophal. Ein schmetternder Schlag dröhnte durch das Schiff, als sei es gegen ein massives Hindernis geprallt. Die Beleuchtung flackerte. Vibrationsalarm.
    Waylon Javier wurde aus dem Sessel gerissen und prallte gegen eine Konsole. Das Metallband mit den Übertragungssensoren glitt von seiner Stirn und klirrte zu Boden.
     
    Um Waylon konnte die Stellvertretende Kommandantin sich nicht kümmern, das war eine Aufgabe für die Roboter.
    Der Fluchtversuch war missglückt; der das System umschließende Energieschirm hatte sich auch in der übergeordneten Dimension als undurchdringlich erwiesen. Die BASIS war nach dem Aufprall in den Normalraum zurückgefallen. Automatisch hatten sich die Grigoroff-Projektoren abgeschaltet.
    Sich langsam drehend, trieb die BASIS von dem gigantischen Energieschirm weg. Bougeaklis fasste mit ihren schmalen Fingern zwischen die Sensoren der Steuerung. Das

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