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SB 122 – Gefangene der SOL

SB 122 – Gefangene der SOL

Titel: SB 122 – Gefangene der SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Einrichtungsgegenstand. Die Wände, die Decke und der Boden waren glatt. Völlige Stille herrschte.
     
    Die Umgebung erschien ihm nicht gerade aufschlussreich. Surfo Mallagan sah sich gründlich um. Dabei entdeckte er, dass um seine Hüfte ein schwarzes Band geschlungen war – nichts weiter als ein Fetzen Stoff. Welche Bedeutung mochte es haben?
    Der Betschide löste die Schärpe und überlegte, was er damit anfangen konnte. Schließlich schlang er sie lose um den Hals und tastete zunächst den Boden und danach die Wände des winzigen Raumes ab.
    Plötzlich flimmerte die Luft. Eine Gestalt entstand aus dem Nichts.
    Mallagan glaubte, ein Tartkind vor sich zu haben, aber schnell erkannte er, dass das bedauernswerte Wesen an Zwergwuchs litt und verkrüppelt war. Der Tart trug die übliche Uniform und – dies brachte Mallagans Gefühle in Aufruhr – eine schwarze Schärpe um die Hüfte.
    Sie starrten einander an.
    »Bist du ein Teilnehmer des Spiels? «, brachte Mallagan hervor, als er sich wieder gefasst hatte.
    »Ja«, sagte der Tart. »Das heißt: eigentlich nicht.«
    Mallagan sah ihn verblüfft an.
    »Ich bin Quargon.« Der Tart wirkte sehr beunruhigt, fast ängstlich.
    Mallagan nannte seinen Namen und fragte: »Was bist du nun – Teilnehmer oder nicht?«
    Quargon duckte sich. »Ich fürchte, ich habe einen schweren Fehler begangen«, sagte er kleinlaut. »Einer meiner Artgenossen, der bei der Lugosiade ein hervorragendes Ergebnis erzielt hat und an dem Spiel teilnehmen sollte, ist erkrankt.«
    Mallagan sah sein Gegenüber scharf an. »Du bist für ihn eingesprungen, heimlich sozusagen?«
    Quargon seufzte. »Ich habe seinen Platz eingenommen. Bei der Lugosiade hatte ich überhaupt keine Chance. Nun bot sich mir die unverhoffte Gelegenheit, eine bedeutende Rolle zu spielen. Kannst du dir vorstellen, dass ich zugegriffen habe?«
    »Vorstellen kann ich es mir«, sagte der Betschide sarkastisch. »Trotzdem bist du ein Betrüger.«
    »Ja«, sagte Quargon.
    »Heißt der Tart, dessen Platz du eingenommen hast, Doevelynk?«
    »Nein«, zischte der Krüppel.
    »Doevelynk muss also in der Nähe sein, denn er nimmt zweifellos an dem Spiel teil.«
    Quargon nickte zustimmend.
    »Was weißt du über das Spiel? «, erkundigte sich Mallagan.
    »Nichts«, gestand der Tart.
    Mallagan fragte sich, warum der Tart bei ihm in der Zelle war.
    »Wie haben sie dich hergeschafft?«
    »Auf dem gleichen Weg wie dich, über einen Transmitter.«
    Mallagan hatte davon gehört, dass die Kranen mit Transmittersystemen experimentierten, aber bisher hatte er solche Anlagen auf den Welten des Herzogtums nicht gesehen. Auf Kran, so hieß es, waren jedoch schon Transmitter im Einsatz.
    »Dieser kleine Raum könnte also eine Transmitterempfangsstation sein?«, vermutete er.
    »Schon möglich«, antwortete Quargon. Dann sprudelte er hervor: »Ich weiß, dass ich einen Fehler gemacht habe, deshalb will ich so schnell wie möglich weg von hier. Meine Strafe nehme ich gern auf mich.«
    »Ein Betrüger und ein Feigling!«, stellte Mallagan fest. »So einfach, wie du dir die Sache vorstellst, ist sie nicht. Wie willst du entkommen? Du weißt nicht einmal, wo wir uns befinden.«
    »Ja«, gab Quargon zu.
    »Du weißt, wer ich bin?«
    »Ich habe dich einmal während der Lugosiade beobachtet. Du bist ein echter Teilnehmer des Spiels.«
    »Ich bin blind und unwissend, genau wie du«, sagte der Betschide ironisch. »Allerdings ...« Er drehte nachdenklich an den Enden der Schärpe.
    »Jeder von uns hat so ein Ding«, erkannte Quargon.
    Mallagan ergriff die silbern geschuppte Hand des Tarts. »Ahnst du, was das bedeutet?«, wollte er wissen.
    Das Echsenwesen machte eine Geste der Verneinung.
    »Die Antwort liegt doch nahe.« Mallagan drückte die große Schuppenhand. »Wir beide gehören einer Partei an. Wir nehmen als Team an diesem Spiel teil.«
    »Meine Güte«, sagte der Kleine traurig. »Da hat dir das Schicksal einen schwachen Partner zugespielt.«
    »Das Schicksal?«, wiederholte Mallagan ärgerlich. »Eher war es dein verdammtes Geltungsbedürfnis.«
     
    Sie setzten gemeinsam die Untersuchung der Zelle fort, und obwohl Mallagan sich darüber im Klaren war, dass Quargon keine große Hilfe bedeutete, war er froh darüber, nicht allein zu sein. Eine Zeit lang wartete er darauf, dass vielleicht ein weiterer Partner auftauchte, doch alles blieb ruhig.
    »Ich schätze, dass von uns bestimmte Aktivitäten erwartet werden«, sagte Mallagan, während er neben

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