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Scarpetta Factor

Scarpetta Factor

Titel: Scarpetta Factor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Daniels Cornwell
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Vielleicht kurvt ja ein Serienmörder in einem gelben Taxi herum. Würde mich nicht wundern.«
    »Wie kommen Sie darauf, dass Toni Darien Marathonläuferin war?«
    »Das habe ich vermutlich aus dem Fernsehen oder Internet.«
    Berger überlegte, ob Toni Darien irgendwo als Marathonläuferin bezeichnet worden war. Wenn sie sich richtig erinnerte, hatte man den Medien nur mitgeteilt, dass sie gejoggt hatte.
    »Wo haben Sie Hannah kennengelernt?«, fragte sie.
    »In der Monkey Bar, wo sich viele Leute aus Hollywood treffen«, antwortete er. »Eines Abends war sie auch da, und wir sind ins Gespräch gekommen. Sie kannte sich wirklich gut mit Finanzen aus und hat mir vieles erklärt, wovon ich noch nie gehört hatte.«
    »Und Sie wissen, was vor drei Wochen mit ihr passiert ist«, hakte Berger nach. Lucy lauschte aufmerksam.
    »Ich kann es mir vorstellen. Sie konnte ihre Mitmenschen ganz schön auf die Palme bringen.«
    »Wen hat sie denn so auf die Palme gebracht?«, erkundigte sich Berger.
    »Haben Sie ein Telefonbuch da? Das könnten wir ja mal durchgehen.«
    »Also viele Leute«, erwiderte Berger. »Soll das heißen, dass sie fast jeden, dem sie begegnet ist, verärgert hat?«
    »Mich auch, wie ich zugeben muss. Immer wollte sie ihren Willen durchsetzen, und zwar in allen Dingen.«
    »Sie sprechen über sie, als wäre sie tot.«
    »Ich bin doch nicht von gestern. Die meisten Leute gehen davon aus, dass ihr etwas zugestoßen ist.«
    »Es scheint Sie nicht sehr zu bestürzen, dass sie möglicherweise nicht mehr lebt«, sagte Berger.
    »Natürlich ist es traurig. Schließlich waren wir nicht verfeindet. Ich hatte es nur einfach satt, dass sie mich dauernd unter Druck gesetzt hat. Offen gestanden hat sie mir einfach keine Ruhe gelassen und konnte sich mit einem Nein nicht abfinden.«
    »Warum hat sie Ihnen Ihr Geld zurückgegeben, und zwar das Vierfache Ihrer ursprünglichen Anlage? Zwei Millionen Dollar. Das ist ein recht hoher Ertrag nach nur einem Jahr.«
    Wieder ein Achselzucken. »Der Markt war volatil. Lehman Brothers ging den Bach runter. Deshalb hat sie mich angerufen und mir geraten, mein Geld abzuziehen. Tu, was du für richtig hältst, habe ich ihr geantwortet. Und dann kam die Überweisung. Wenn man sich anschaut, was später passiert ist, lag sie verdammt richtig. Ich hätte alles verloren, und ich bin noch nicht auf der A-Liste und kassiere Millionen, sodass mir so ein Verlust nichts ausmachen würde.«
    »Wann haben Sie zuletzt mit Hannah geschlafen?« Berger machte sich Notizen. Dass Lucy Hap Judd weiterhin mit eisigem Blick fixierte, war ihr sehr wohl bewusst.
    Er musste überlegen. »Okay, jetzt fällt es mir wieder ein. Nach diesem Anruf. Sie hat mir gesagt, sie würde mein Geld abziehen, und mich gebeten, bei ihr vorbeizukommen, damit sie mir alles erklären kann. Aber das war nur ein Vorwand.«
    »Wo sollten Sie vorbeikommen?«
    »Bei ihr zu Hause. Also bin ich hin, und eins führte zum anderen. Das war das letzte Mal. Im Juli, glaube ich. Kurz darauf bin ich nach London geflogen. Außerdem hat sie einen Ehemann. Bobby. Ich habe mich ein bisschen komisch gefühlt, wenn er im Haus war.«
    »Er war an diesem Tag zu Hause? Warum wollte sie, dass Sie sie vor Ihrer Abreise nach London besuchen?«
    »Keine Ahnung, ob er da war. Es ist ein großes Haus.« »Ihr gemeinsames Haus in der Park Avenue.«
    »Er war fast nie da.« Judd ging nicht auf die Frage ein. »Dauernd pendelt er in einem ihrer Privatjets zwischen hier und Europa. Außerdem habe ich den Eindruck, dass er viel Zeit in Südflorida verbringt. Er steht auf die Szene in Miami. Sie haben eine Wohnung direkt am Strand. Und einen Ferrari Enzo hat er auch dort stehen, der über eine Million Dollar kostet. Ich kenne Bobby eigentlich kaum. Habe ihn nur ein paarmal gesehen.«
    »Wann und wo war das?«
    »Als ich vor einem guten Jahr angefangen habe, mein Geld bei ihrer Firma anzulegen. Sie haben mich zu sich nach Hause eingeladen. Ich bin ihm nur im Haus begegnet.«
    Berger rechnete die Zeit nach und musste wieder an Dodie Hodge denken.
    »War es Hannah, die Ihnen die Wahrsagerin Dodie Hodge empfohlen hat?«
    »Okay, ja. Sie hat mit Hannah und Bobby zu Hause Sitzungen veranstaltet. Hannah hat mir vorgeschlagen, ich solle doch mal mit Dodie reden. Ein schwerer Fehler. Diese Frau ist total durchgeknallt. Sie hat angefangen zu klammern und sich eingebildet, ich sei die Reinkarnation eines Sohnes, den sie in einem früheren Leben in Ägypten gehabt hätte.

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